0840 - Auf BULLOCS Spuren
daß die bestürzende Entwicklung mit der Schwerkraft zusammenhing, die sich zu verändern schien. „Hinaus!" ächzte er.
Er erinnerte sich plötzlich, daß er bei seinen Forschungsreisen, die er von Bord der MODULS aus unternommen hatte, einmal auf einem unbekannten Planeten gelandet und in einen stark strömenden Fluß gefallen war. So wie er damals verzweifelt gegen die Strömung angekämpft hatte, bemühte er sich auch jetzt um eine entscheidende Veränderung seiner Position. Doch seine zappelnden Bewegungen brachten keinen Erfolg, er kam einfach nicht näher an den Ausgang heran.
Ich bin schwerelos! dachte er.
Dann begann er allmählich die Orientierung zu verlieren, und seine Sinnesorgane ließen ihn mehr und mehr im Stich. Er ahnte, daß er verloren war, wenn es ihm nicht gelang, aus diesem Gebäude zu entkommen.
Er kämpfte die panische Furcht, die ihn zu sinnlosen Aktionen veranlassen wollte, nieder und konzentrierte sich mit aller Willenskraft auf den Eingang, den er nur noch als helles Rechteck wahrnahm.
Wie ein Schwimmer arbeitete er sich mühsam darauf zu. Dabei spürte er, daß der Druck in seinem Innern immer stärker wurde.
Ich werde zerplatzen! dachte er entsetzt.
Doch dann kehrte die Schwere mit einem Schlag zurück. Langur war, als stampfte ihn jemand mit einem Ruck auf den Boden. Er taumelte ins Freie hinaus und fand sich plötzlich im strahlenden Licht der Sonne vor dem Eingang wieder. Benommen richtete er sich auf, um nach seinen drei Begleitern zu sehen.
Da vernahm er ein schrilles Pfeifen.
Es kam jedoch nicht aus dem Innern der Halle, sondern aus der Luft über ihm.
„Froul!" pfiff er ängstlich. „Taul! Ranc! Wo seid ihr?"
Er sah Ranc Poser im Eingang auftauchen, der Forscher hing frei in der Luft und machte groteske Bewegungen mit Armen und Beinen. Vor ein paar Sekunden, dachte Langur, hatte er sich in einer ähnlichen Lage befunden.
Der Lärm am Himmel wurde lauter. Langur wandte seine Aufmerksamkeit von Poser ab und richtete seine Sinnesorgane auf das Gebiet, aus dem das Pfeifen kam.
Da sah er das Raumschiff!
Poser tauchte neben ihm auf und wimmerte leise. Endlich schien er sich zu fassen, denn er fragte leise: „Ein Hulkoo-Schiff ?"
„Zum Glück nicht!" gab Langur zurück. „Es ist ein choolksches Saturnschiff."
„Landet es?" fragte Poser verständnislos. „Nein", sagte Langur dumpf. „Es stürzt ab." 5.
Der Tod hätte eine Erlösung bedeutet!
Aber Puukar wußte, daß er nicht sterben würde. Er begriff nicht, was ihn so sicher machte (alle äußeren Umstände sprachen schließlich gegen seine Überzeugung: seine schrecklichen Verletzungen, das halbzerstörte Flaggschiff, die bevorstehende Notlandung und die Umwelt eines unbekannten Planeten), aber er wußte es.
Der Tod allein hätte die erlittene Schmach auslöschen können.
Puukar sah alle Ereignisse noch einmal vor seinen geistigen Augen abrollen, so, als sei die Katastrophe gerade geschehen. Er hatte mit einem kleinen Verband seiner Flotte einen planetaren Stützpunkt einer Kleinen Majestät angegriffen und dabei zu spät erkannt, daß er in einen Hinterhalt geraten war. Aus dem Ortungsschutz der Sonne des Planeten war eine zahlenmäßig überlegene Flotte der Hulkoos aufgetaucht und hatte Puukars Schiffe aufgerieben.
Nur der überlegenen Waffentechnik seines Flaggschiffs hatte er es zu verdanken, daß er der endgültigen Vernichtung entkommen war, wenn das Schiff auch schwere Beschädigungen davongetragen hatte.
Danach hatte der Pruuhl, der schwarze Kriegskristall Puukars, das Schiff ins Zentrum von Ganuhr geführt. Mit ausgebrannten Triebwerken hatte das Schiff den mittleren Planeten einer roten Sonne erreicht, und nun lag es an dem schwerverletzten Kommandanten, zu verhindern, daß es auf der Oberfläche zerschellte.
Mit einer Hand umklammerte der Kriegsherr der Choolks den schwarzen Kristall, denn er spürte die Kraft, die von diesem Stein in seinen Körper strömte, mit der anderen bediente er die Kontrollen und Steueranlagen.
Viel, überlegte er resignierend, vermochte er nicht mehr zu tun.
Die Haupttriebwerke reagierten nicht mehr, und es hing ganz von der Schwerkraft dieses Planeten ab, ob die Kraft der Notaggregate für eine Bruchlandung noch ausreichen würde.
Aber wie auch immer dieses Manöver ausging - Puukar war überzeugt davon, daß er es überstand.
Die Zeit für seinen Abgang war noch nicht gekommen.
Der junge Choolk konnte sich nicht vorstellen, daß der Pruuhl sie bis zu dieser
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