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0840 - Das Drachenmädchen

0840 - Das Drachenmädchen

Titel: 0840 - Das Drachenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde er durchdrehen.
    Er war mehrmals an die Wand getreten, in der sich das transzendentale Tor gezeigt und geöffnet hatte, doch er hatte nichts davon berühren können. Es gab keine Lücke mehr. Seine Hand war immer gegen den Widerstand gestoßen und nie hindurchgedrungen.
    »Wir müssen etwas tun, Madame Chu.«
    Die alte Frau nickte.
    »Machen Sie einen Vorschlag. Sie sind die Person, die Bescheid weiß. Sie haben lange hier gelebt. Sie kennen die Götter, Sie haben sich mit ihnen beschäftigt. Es ist bei mir zu lange her, sonst könnte ich Ihnen besser helfen.«
    Die Frau schaute ins Leere. »Da gibt es ein Problem«, murmelte sie.
    »Welches?«
    »Ihre Freundin Shao.«
    Suko nahm auf einer Schreibtischkante Platz. »Wieso kommen Sie gerade auf Shao? Das eigentliche Problem ist jemand anderer.«
    »Das stimmt, aber Shao hat damit zu tun. Li Warren muß von ihr gehört haben. Sie hat von der Sonnengöttin Amaterasu gesprochen, und da habe ich mich nicht verhört. Wer, Suko, ist diese Shao?«
    Der Inspektor hatte beschlossen, der alten Chinesin zu vertrauen. Er berichtete ihr in dürren Worten, welches Schicksal Shao hinter sich hatte, und wie sie nun versuchte, wieder ein normales Leben zu führen. Sie hörte sehr genau zu, und als Suko seine Erzählung beendet hatte, da reagierte sie mit einem Nicken, als wüßte sie über all die Dinge sehr genau Bescheid.
    »Ja, die Göttin Amaterasu. Die Gefangene in einem Dunklen Reich. Es gibt zahlreiche Verbindungen zwischen unseren Kulturen, das steht fest.« Sie legte die Hände übereinander, als wollte sie so die Berührungspunkte andeuten. »Glauben Sie denn, daß diese Göttin Ihre Freundin Shao im Stich läßt?«
    »Ich kann gar nichts glauben.« Sukos Stimme klang leise. Resignation schwang darin. »Ich weiß nicht mehr, was ich noch glauben oder denken soll. Ich weiß nur, daß Shao hilflos ist. Hätte sie ihre Waffe, die Armbrust, lägen die Dinge ganz anders. Dann könnte sie sich wehren, auch gegen eine Person wie Li Warren. Leider befindet sich die Waffe nicht mehr in ihrem Besitz.« Suko deutete auf die Wand. »Ich möchte, daß wir das Tor wieder öffnen, und zwar so schnell wie möglich.«
    Madame Chus Gesicht zeigte Verzweiflung. »Das schaffen wir nicht. Es ist verschlossen.«
    »Auch von der anderen Seite?«
    »Genauer bitte.«
    »Wir haben doch das Bild des Drachenmädchens gesehen. Und zwar von unserem Hotel aus. Das ist der Durchgang.«
    »Der aus Gras besteht.«
    Suko ließ sich nicht kleinkriegen. »Okay, er besteht aus Gras. Wie weit ist das nächste normale Fenster von dieser Grenze entfernt?«
    »Keine Ahnung, aber…« Vor Staunen blieb der Frau der Mund offen. »Moment, Sie wollen doch nicht…«
    »Ich muß es versuchen. Ich werde die Scheibe einschlagen und von der Seite her gegen diesen Durchgang klettern. Oder etwas anderes tun, ich weiß es nicht genau.«
    »Aber die Fassade ist glatt. Es gibt keinen halt für Sie.«
    »Hier bleiben will ich auch nicht.« Madame Chu hob die Schultern. »Wir müßten es öffnen«, sagte sie leise.
    »Ja, das weiß ich auch. Aber wie?«
    Die alte Frau atmete tief durch. »Möglicherweise gibt es eine Lösung«, sagte sie.
    »Und welche?«
    »Würden Sie sich zurückhalten und sich überraschen lassen, Suko? Ich werde alles in Bewegung setzen, ich werde zum letzten Mittel greifen. Wenn es nicht hilft, dann ist alles vergebens.«
    Suko dachte nach. Es hörte sich nicht gut an, was Madame Chu ihm da sagte. Es klang wirklich nach einer allerletzten Lösung, und Suko spürte, daß ein Schauer über seine Arme rann. »Was haben Sie denn vor, Madame Chu?«
    »Bitte, keine Frage. Ja oder nein?«
    Suko nickte.
    »Also ja«, sagte sie und atmete laut aus. »Gut, dann halten Sie sich bitte im Hintergrund und greifen Sie nicht ein, denn dieses Experiment ist sehr fraglich und steht noch auf tönernen Füßen.«
    »Keine Sorge, ich werde Ihnen das Feld überlassen.«
    »Danke«, sagte sie und lächelte. In diesem Lächeln lag mehr als Melancholie. Es wirkte verloren, auf den Klippen wie eingefroren und für die Ewigkeit gemacht.
    Den Koffer hatte sie auf einem der Schreibtische liegenlassen. Sie öffnete den Deckel und kam auch im Dunkeln gut zurecht. Suko war ihrem Wunsch nachgekommen und hielt sich im Hintergrund auf, trotzdem störte Madame Chu etwas.
    »Schalten Sie bitte Ihre Lampe aus, Suko. Es irritiert mich.«
    »Ist schon gut.«
    Dunkelheit ballte sich zwischen den Wänden zusammen. Suko sah die Frau nicht, er

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