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0840 - Das Drachenmädchen

0840 - Das Drachenmädchen

Titel: 0840 - Das Drachenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte sie nur.
    Auch dann, wenn sie sich bewegte und die Kleidung schabte. Den Geräuschen nach zu urteilen, suchte sie etwas in ihrem Koffer. Sie hob etwas heraus und stellte es auf den Schreibtisch. Das ging mehrmals hintereinander. Suko erinnerte sich daran, Schalen gesehen zu haben.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte er.
    »Ja, es ist gut.«
    Suko glaubte es ihr nicht. Ihre Stimme hatte leicht gepreßt geklungen. Er hörte sie atmen und murmeln. Dann sprach sie ihn aus der Dunkelheit heraus an. »Erschrecken Sie nicht, wenn ich Zündhölzer anreibe. Das gehört dazu.«
    »Schon gut.«
    Ein Ratschen, dann sprühten Funken auf, und einen Moment später fuhr die Flamme über eine mit einem Pulver gefüllte Schale hinweg und setzte das Pulver in Brand.
    Insgesamt waren es vier Schalen, deren Inhalt glomm.
    Ein seltsamer Geruch trieb durch das Büro. Suko schnüffelte einige Male, wobei er herauszufinden versuchte, wonach dieser Qualm roch. Es war nicht genau zu identifizieren, nach irgendwelchen Gewürzen, die verbrannten, die sehr exotisch waren und sicherlich eine bestimmte Funktion erfüllten.
    Es war längst nicht mehr so dunkel. Die glimmenden Pulver gaben eine gewisse Helligkeit ab. Nicht sehr stark, aber Suko konnte sich immerhin orientieren.
    Er wunderte sich, welchen Platz die alte Chinesin eingenommen hatte. Sie hockte auf einem der Schreibtische im Schneidersitz und hatte die vier Schalen um sich herum aufgebaut wie die Ecken eines Quadrats. Ihr Gesicht war der Wand zugedreht, in der für die Geistwesen der Durchgang hinterlassen worden war, und Madame Chu hatte die Arme dabei angewinkelt, die Handflächen nach außen gedreht, so daß sie ebenfalls gegen die Wand zeigten.
    Die Inhalte der Schalen sonderten keinen zu starken Rauch ab. Das Pulver verbrannte sehr konzentriert, der Rauch hielt sich immer wieder in gewissen Grenzen. Auch sein Geruch war nicht so stark, daß Suko ihn als störend empfunden hätte. Man konnte sich an ihn gewöhnen. Er war eher süßlich, aber er legte sich nicht nur auf seine Atemwege, sondern drang in sein Gehirn ein, und Suko hatte den Eindruck, als wollte er ihn irgendwie einschläfern oder leicht betäuben.
    Für eine Trance sorgen, den Körper zurückstellen, den Geist hervorholen, damit er es schaffte, in andere Welten einzudringen. All das ging Suko durch den Kopf. Er konnte sich sehr gut vorstellen, daß es auch das Ziel der alten Chinesin war. Sie würde eben auf ihre Art und Weise versuche, den Kontakt herzustellen. Sie war schließlich das Medium, kannte sich aus und kannte auch ihre Grenzen.
    Sie redete.
    Zuerst sprach sie normal, und Suko spitzte die Ohren, um herauszufinden, was sie sagte. Es war ein Dialekt, mit dem er nicht zurechtkam. Möglicherweise war es auch eine alte Sprache, die längst in Vergessenheit geraten war, jedenfalls kam er damit nicht zurecht, und er wartete ab, wie sich die Dinge weiterhin entwickelten.
    Kontakt auf geistiger Ebene aufnehmen, damit rechnete er, aber er hatte sich getäuscht. Zumindest gab Madame Chu ihm nicht bekannt, daß sie sich auf diesem Weg befand.
    Sie sprach schneller und trotzdem monotoner. Es waren und blieben die Worte der alten Sprache, und sie »rutschten« gewissermaßen an Suko vorbei, während sie bei der Frau schon eine gewisse Wirkung zeigten, denn sie veränderte sich.
    Suko rieb sich die Augen. Er kam mit den Vorgängen nicht zurecht, konnte sich auch eine Täuschung vorstellen und bewegte sich mehr auf die Frau zu.
    Mit der Hüfte glitt er dabei an der Kante eines Schreibtischs entlang. Sein Blick ließ die Person nicht los. Was er zuerst zu sehen geglaubt hatte, bewahrheitete sich nun.
    Madame. Chu saß nicht mehr auf dem Schreibtisch!
    Für die Dauer einiger Sekunden war selbst Suko überrascht, denn damit hatte er nicht gerechnet. Er hielt den Atem an, ließ die Luft durch die Nase ausfließen und stellte fest, daß sich die Frau über dem Schreibtisch hockend bewegte, denn sie streckte die Arme aus und wies dabei auf die Stelle in der Wand, die einzig und allein wichtig war, und wo sich das Tor geschlossen hatte, das sie durch ihre eigenen Kräfte öffnen wollte.
    Die Stimme war lauter und auch hektischer geworden. Die Hände bewegten sich. Finger malten Zeichen in die Luft.
    Beschwörungsformeln, durch die Zeichen noch verstärkt, sollten das Tor öffnen.
    Suko wartete gespannt. Er kam sich vor wie ein Sprinter kurz vor dem Start, der auf das Signal wartete. Sollte es Madame Chu tatsächlich schaffen,

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