Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0842 - Teufels-Schönheit

0842 - Teufels-Schönheit

Titel: 0842 - Teufels-Schönheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hineinschauen, und sie sah auch das Wasser der Themse, die sich in einem Bogen durch ihr Flußbett wälzte. Der Himmel war grau, die Sonne hatte sich zurückgezogen, der Tag hatte einiges von seiner Klarheit verloren. Leichter Dunst schwebte wie Wattebällchen durch die Luft. Es war kalt. Der Frost hatte die kahlen Bäume angemalt und auch eine Schicht auf dem Holzgeländer des Balkons hinterlassen.
    Glenda stand vor dem Geländer und blickte nach links. Dort lag die Suite, die dieser Romanow gemietet hatte, und sie wurde nicht von einem Balkon begrenzt, sondern von einer Terrasse.
    Von ihrem Standort aus war die Terrasse nicht so gut zu übersehen, denn hochwachsende Topfpflanzen, die auch im Winter ihre Blätter nicht verloren hatten, erschwerten die Sicht.
    Bewegte sich dahinter jemand?
    Glenda hielt den Atem an.
    Übergangslos hatte sich die Lage für sie verschärft. Sie spürte den leichten Druck im Magen, etwas krabbelte über ihren Rücken hinweg, ohne überhaupt vorhanden zu sein, aber sie trat nicht zurück, sondern blieb dort stehen, wo sich Terrasse und Balkon beinahe berührten. Die Wand aus Pflanzen war nur an bestimmten Stellen durchsichtig, und Glenda hielt nach einer dieser Lücken Ausschau.
    Es gab da eine.
    Dahinter bewegte sich etwas.
    Es war nicht der Wind, der die Blätter dieser winterlichen Pflanze hatte zittern lassen. Das stellte Glenda wenige Augenblicke später fest, denn urplötzlich breitete sich die Lücke, sie sah eine Hand, die eine Faust bildete und einen Moment später traf sie der Hieb.
    Brutal und hart.
    Für Glenda, die darauf nicht vorbereitet gewesen war, erloschen alle Lichter…
    ***
    Sie kam wieder zu sich und wußte nicht, wo sie sich befand. Kurz nach dem Erwachen überfiel sie Panik. Ihr Herz schlug schneller, gleichzeitig drückte ein eisiges Gefühl ihren Magen zusammen. Es war eng wie in einem Sarg. Möglicherweise hatte auch dieser Vergleich für den panikartigen Zustand bei Glenda gesorgt, aber die Finsternis blieb nicht.
    Glenda lag nicht in einem Sarg, sondern auf der Matratze eines Betts. Sie konnte ihre Hände nicht bewegen, denn jemand hatte sie ihr gefesselt, die Füße ebenfalls.
    Das nahm sie relativ schnell zur Kenntnis, und es ließ auch einen Teil ihrer Angst weichen, wobei sie sich wieder auf bestimmte Dinge konzentrieren konnte, die sie unmittelbar angingen.
    Es war der Schmerz in ihrem Kopf.
    Am Kinn hatte sie der Hieb getroffen und sie buchstäblich auf die Bretter geschickt. Und genau dieses Kinn kam ihr vor, als wäre es auf das Dreifache gewachsen, hinzu addierten sich die Stiche und Kopfschmerzen, wobei ihr Gesicht ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde, denn das innere Brennen war an allen Stellen zu spüren.
    Sie hielt den Mund offen. Das leise Stöhnen drang während des Atems über ihre Lippen, und der Speichel im Mund war zu einem zähen Kleister geworden.
    Glendas Umgebung war nicht dunkel, sondern nur düster. Graue Schatten verteilten sich im Raum, was daran lag, daß Vorhänge vor den Fenstern hingen.
    Und innerhalb dieses trostlosen Halbdunkels hörte sie die schleichenden Schritte einer Person.
    Glenda war nicht so angeschlagen, als daß sie sich nicht mehr erinnert hätte. Sie wußte sehr genau, wer sie überfallen hatte, und auch der Name war in ihrem Gedächtnis haften geblieben.
    Romanow!
    Der russische Adel, wie auch immer.
    Genau dieser Romanow hatte ihr Bett erreicht und beugte sich nun über sie. Sein Gesicht erschien über dem ihren. Glenda schaute direkt hinein, sah das Fremde in den Zügen, das sie abstieß. Zum erstenmal überhaupt sah sie diesen Menschen, und sie fürchtete sich vor ihm. Es waren vor allen Dingen die so seltsam weit geöffneten, deshalb starr wirkenden Augen, die sie störten. Helle Augen in denen der Wahnsinn leuchtete, gleichzeitig auch der Wille, sich nicht von bestimmten Dingen abhalten zu lassen.
    Glenda fror plötzlich, denn die drohenden Blicke bedeuteten nichts Gutes. Der Mund stand offen.
    Die Nase war lang und fleischig, und das graue Haar auf dem Kopf wirkte strähnig.
    Um die Lippen des Mannes herum zuckte es. Dann verzog sich der Mund zu einem bösen Grinsen, bevor die ersten, geflüsterten Worte Glenda erreichten.
    »Willkommen bei mir…«
    Der Anblick des Fremden hatte Glenda die Schmerzen teilweise vergessen lassen. »Sind Sie Romanow?«
    »Ja, der bin ich. Woher kennst du mich?«
    »Nur so.«
    Er lächelte weiter. »Hast du gedacht, daß du deine Freundin beschützen kannst?«
    »Welche

Weitere Kostenlose Bücher