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0846 - Die Flucht des Laren

Titel: 0846 - Die Flucht des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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liegt?"
    fragte Trookan.
    „Nein, gewiß nicht."
    „Warum sagst du mir das dann?"
    „Ich wollte nur aufzeigen, daß niemand frei von Schuld ist"."
    „Dann will ich dir auch etwas sagen." Trookan straffte sich. „Stell dir vor, daß das Cloning zur Zufriedenheit meines Elters ausgefallen wäre. Dann hätte er mich und meine Million Brüder auf die Galaxis losgelassen.
    Wir hätten gemordet, gebrandschatzt und unterdrückt. Ich hätte dabei keine Gewissensbisse verspürt.
    Ich hätte getan, wofür Leticron mich bestimmte. Ist es Schicksal oder Zufall, daß es nicht dazu gekommen ist?
    Wie soll ich mich erst fühlen, wenn du dich jener Verbrechen anklagst, die du nicht begangen hast."
    „Ich wollte nur erreichen, daß du nicht zu schwermütig wirst", sagte Hotrenor-Taak.
    Die beiden waren sich einig. Mich hatten sie glatt vergessen.
    Das paßte mir gar nicht, ich verspürte sogar leichtes Unbehagen. Sowohl Hotrenor-Taak als auch Trookan genossen jeder für sich meine Bewunderung. Ich achtete jeden für sich auf seine Weise. Aber diese Verbrüderung war mir doch zuviel.
    „Was wirst du jetzt tun, Trookan?"
    Der geclonte Überschwere breitete die Arme aus.
    „Das ist meine Welt."
    „Warum kommst du nicht mit uns? Wenn ich als Lare einen Platz in der Galaxis finde, dann wirst du auch einen finden."
    Trookan überlegte. Plötzlich sagte er, als sei es ihm jetzt erst bewußt geworden: „Du bist ja noch immer gefesselt, Hotrenor-Taak!"
    Ich sah den Zeitpunkt zum Eingreifen gekommen.
    „Halt!" rief ich und zückte den Mini-Strahler, den ich unter der Kombination verborgen hatte. „Da habe ich noch ein Wörtchen mitzureden. Hotrenor-Taak ist noch immer mein Gefangener.
    Er bleibt gefesselt. Und wenn du an Bord der WOLANA 7 gehen willst, dann mußt du dich meinem Befehl unterordnen, Trookan."
    Das verblüffte den Überschweren.
    „Da kann man nichts machen", sagte Hotrenor-Taak erheitert. „Daroque hat uns in der Hand. Wir müssen tun, was er von uns verlangt."
    Trookan blickte zwischen mir und Hotrenor-Taak hin und her.
    Mir kam es vor, als herrsche zwischen den beiden eine stumme Absprache. Trookan grinste auf einmal.
    „Aber natürlich", rief er mit seiner polternden Stimme. „Du bist der Boß, Daroque." Er streckte mir seine Pranken hin. „Fessele mich auch."
    Ich kam mir lächerlich vor.
    „Das kommt später", sagte ich. „Geht vor mir an Bord." Ich biß mir auf die Lippen und fügte hinzu: „Ihr bekommt beide eine faire Chance. Ich habe nicht vor, euch an irgendeine Macht zu verkaufen."
    Das sagte ich, damit die beiden nicht auf dumme Gedanken kamen.
    „Aber das weiß ich doch, mein Junge", sagte Hotrenor-Taak.
    „Du hast von uns nichts zu befürchten."
    Da war er wieder, dieser joviale Ton, der schon immer Ausdruck der Überheblichkeit der Laren gewesen war - oder sollte man sagen, ihrer Überlegenheit?
    Ich fühlte mich nicht recht wohl in meiner Haut, als ich den beiden an Bord der WOLANA 7 folgte. Nicht einmal die Waffe in der Hand verlieh mir die nötige Sicherheit. Ich würde erst aufatmen, wenn ich sie an eine Abordnung der GAVÖK abgeliefert hatte.
    Aber zuerst stand mir noch der Flug nach Olymp bevor, und ich befand mich in der grotesken Lage, auf den guten Willen meiner Gefangenen bauen zu müssen.
     
    9.
     
    Derk Kaarlberk war Hangaroffizier der ALHAMBRA und galt allgemein als stiller und bescheidener Mann. Er tat gewissenhaft seine Pflicht, tat sich weder durch besondere Heldentaten hervor, noch fiel er unangenehm auf. Den meisten fiel er überhaupt nicht auf.
    Hätte man Kommandant Coden Gonz über ihn gefragt, wäre die Antwort vermutlich so ausgefallen: „Kaarlberk? Der Mann ist in Ordnung. Pflichtbewußt. Makellos. Sehr zuverlässig."
    Mehr hätte er über ihn nicht sagen können, denn er war dem Gäa geborenen nicht einmal bei den Offiziersbesprechungen sonderlich aufgefallen.
    Dieselbe Frage an ein Besatzungsmitglied gerichtet, das nicht zu Kaarlberks Hangarmannschaft gehörte, hätte wahrscheinlich die Gegenfrage ausgelöst: „Kaarlberk? Wer ist das?"
    Genauere Auskunft über den Hangaroffizier gab seine Personalakte, aber man lernte daraus nicht den Menschen Kaarlberk kennen. Denn dort hieß es nüchtern: Derk Kaarlberk, geb. 3541 auf Delenblook, 3582 Beteiligung am Aufstand gegen Laren und Überschwere. Gefangennahme, Deportierung, Flucht von Strafkolonie Strenech Vzusammen mit zwei NEI-Agenten, die ihn nach Gäa brachten. Hier Umschulung, Integrierung und Aufnahme in die

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