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0846 - Die Flucht des Laren

Titel: 0846 - Die Flucht des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tekener.
    „Ich wiederhole, daß ich das nicht getan habe, um Mitleid zu heischen", sagte Hotrenor-Taak stolz. „Als ich meine Flotte aus der Milchstraße abzog, habe ich mich zum Verbündeten der Terraner gemacht.
    Jetzt erwarte ich eine Gegenleistung.
    Ich erwarte, daß ich den Rest meiner Tage bei den Terranern verbringen kann - und zwar als freier Mann!"
    Der Lare imponierte mir immer mehr, und ich sah es den Gesichtern der anderen an, daß es ihnen ähnlich erging.
    Sie hatten ihn alle gründlich unterschätzt - selbst Kershyll Vanne.
    Da die anderen schwiegen, ergriff ich das Wort.
    „Du hast vorhin erwähnt, daß du es deinem Volk nicht zumuten wolltest, den Haß der gesamten Milchstraße auf sich zu laden.
    Hast du dabei aber auch bedacht, daß nun du allein die Zielscheibe allen Hasses sein wirst? Einen Vorgeschmack dessen, was dich erwartet, hast du schon auf der WOLAN bekommen."
    „Ich weiß, daß einzelne in mir immer den Oberbösewicht sehen werden", erwiderte Hotrenor-Taak.
    „Aber ich sehe den kommenden Schwierigkeiten gefaßt entgegen. Ich traue mir zu, damit fertig zu werden."
    „Sie sind nicht allein", sagte da Kershyll Vanne nach langem Schweigen. „Einige Freunde haben Sie bereits gewonnen."
    Und er lächelte Hotrenor-Taak zu. Dann blickte er zu mir. Ich nickte und spürte dabei, wie mir heiß wurde. Der 7-D-Mann hatte mich bisher kaum eines Blickes gewürdigt, und doch deutete er jetzt an, daß er mei-ner Anwesenheit einige Bedeutung beimaß. Von mir blickte er zu Cloning Trookan.
    Ich möchte nicht unerwähnt lassen, daß der Mutant inzwischen sein Aussehen so sehr verändert hatte, daß er sich durch nichts von seinen Artgenossen unterschied. Man hätte den Metageneten für einen normalen Überschweren halten können.
    „Ich bin kein Maßstab", sagte Trookan schnell, um sich einer Stellungnahme zu entziehen. Aber ich wußte, wie er zu dem Laren stand. Wenn jemals bei jemandem unversöhnlicher Haß ins Gegenteil umgeschlagen ist, dann bei ihm.
    Coden Gonz erhob sich.
    „Ich werde über die Relaiskette einen Hyperfunkspruch zur Provcon-Faust schicken", erklärte er. „Ich möchte, daß Julian Tifflor schnellstens unterrichtet wird. Schließlich wird der Prätendent des NEI zu entscheiden haben, was mit Hotrenor-Taak geschehen soll."
    „Bei dieser Gelegenheit können Sie ihn davon benachrichtigen, daß ich ein kleines Präsent in Form von knapp sechzig SVE-Raumern für die Menschheit habe", sagte Hotrenor-Taak wie nebenbei. „Diese kleine Flotte steht im Gebiet des Black Holes.
    Ich würde vorschlagen, daß man sich schnell darum kümmert.
    Denn an Bord eines der Schiffe sind fünf Menschen, die auf ihre Rettung warten. Ich konnte leider nicht umhin, ihnen ihr Raumschiff abzunehmen."
    Damit war für mich auch die Frage beantwortet, wie der Lare in den Besitz der LOTOSBLUME gekommen war.
    Auf mir scheint ein Fluch zu liegen. Was ich auch tue und wo immer ich auftauche, scheine ich den Eindruck einer Vertrauensperson zu erwecken.
    Das war auch auf der WOLAN so, wo Terc mich wegen meiner Verdienste nicht etwa beförderte oder sonst würdigte, nein er ernannte mich einfach zu seinem Berater. Das brachte mir außer einer großen Verantwortung und dem Risiko, für die Fehler der anderen den Kopf hinhalten zu müssen, weiter nichts ein.
    Nun war ich erst wenige Stunden an Bord der ALHAMBRA und wurde auch hier sogleich in die Rolle des Mittlers gedrängt.
    Der Mann fing mich auf dem Korridor vor meiner Kabine ab, die man mir kurz zuvor zugewiesen hatte.
    „Sind Sie Daroque?" fragte er mich.
    „Gibt es denn so viele Arkoniden an Bord?" fragte ich zurück.
    Er verschluckte sich, räusperte sich, blickte sich um.
    Dabei machte er den Eindruck eines Verschwörers.
    „Ich heiße Kaarlberk", sagte er. „Derk Kaarlberk. Ich muß mit Ihnen reden. In Ihrer Kabine?"
    Der Wachtposten am Ende des Korridors warf mir einen fragenden Blick zu, ich schüttelte den Kopf und bat Kaarlberk in meine Kabine.
    „Ich bin Hangaroffizier", stellte er sich dann weiter vor. „Ich habe Ihr Beiboot hereingeholt. Aber das hat nichts mit dem Grund zu tun, warum ich Sie sprechen möchte.
    Sie sind der Kontaktmann zu Hotrenor-Taak, und darauf kommt es mir an."
    Das war der Moment, da ich dachte: verdammtes Beichtvater-Image.
    „Ich muß mit Hotrenor-Taak sprechen", fuhr er fort. „Leider wird er so stark bewacht, daß man ohne Hilfe nicht an ihn herankommt. Sie können mir helfen. Legen Sie bei ihm ein Wort für mich

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