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0846 - Im Namen des Leibhaftigen

0846 - Im Namen des Leibhaftigen

Titel: 0846 - Im Namen des Leibhaftigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hand. »Ja, da stehst du gut, du Hundesohn.«
    »Dann hast du mich also erkannt?«
    »Ich kenne sogar noch deinen Namen.« Die Worte erreichten Abe als Zischen. »Du bist Douglas, du hast mich festgenommen. Du warst der verdammte Anführer, aber ich sage dir schon jetzt, daß du keinen Spaß mehr am Leben haben wirst. Es fängt schon an. Du bist zu mir gekommen, weil ich wie ein Magnet auf dich wirke. Du bist hier, du kannst nicht anders, du spürst meine Aura, und du spürst vielleicht den Schatten des Leibhaftigen.«
    »Es hat einen Toten gegeben.«
    »Sehr gut!«
    Abe schluckte. »Es war ein Mann, der dieser Jury angehörte, die dich verurteilte…«
    »Alle werden sterben, auch du.« Er bewegte sich wieder und kniete sich hin, die Hände flach auf die Oberschenkel gelegt. »Keiner entkommt mir.«
    »Dir oder Shango?« Abe freute sich darüber, mit dieser Frage endlich zum Thema gekommen zu sein, und er mußte erleben, wie der Mann auf der Pritsche zusammenzuckte.
    »Shango?« Cabal sprach den Namen so aus, als wäre er der große Hoffnungsträger. Den G-man erreichte die Stimme wie ein böser Fluch, eine unheimliche Drohung.
    »Du hast es erfaßt.«
    Cabal bewegte sich. Er war geschmeidig, und Abe konnte sehen, wie er vom Bett glitt. Er kam sogar an das Gitter heran, die Hände um die Stangen gekrallt. Sein Verband leuchtete hell, als sollte er den Weg zum Gesicht weisen. Die Kleidung des Gefangenen bestand nur aus Lumpen. Gürtel fehlten.
    Die Jacke war ebenso zugeknöpft worden wie die Hose. »Was hat er getan? Hat er mein Rufen gehört? Hat er euch schon besucht?«
    »Er hat getötet.«
    »Ach… wie schön.« Die Augen des Killers bekamen einen widerlichen Glanz. »Es war der erste Tote, nicht wahr? Oder hat es schon ein zweites Opfer gegeben?«
    »Nein, nicht.«
    »Schade, sehr schade.«
    »Es wird auch keine Toten mehr geben!« erklärte der G-man mit harter Stimme.
    Cabal lachte ihn aus. »Wer will das wissen? Du? Du wagst es, dies zu behaupten? Nein, ich sage dir, was ich weiß. Es wird viele, sehr viele Tote geben, und ihr werdet euch fragen, ob es wirklich so gut war, mich einzulochen.« Er streckte Abe den verbundenen Finger entgegen. »Ihr werdet es noch bereuen, das schwöre ich dir. Dir und allen anderen, du verfluchter Bulle! Es wird die Zeit kommen, wo ich dich noch einmal sehe. Dann aber wirst du auf den Knien vor meiner Zelle liegen und mich herausholen. Es sei denn, Shango ist dir schon über den Weg gelaufen. Dann wird ein anderer hier erscheinen.«
    »Nein, Cabal, nein! Du bleibst in diesem Loch hocken. Du wirst hier verrotten.«
    Woorie spitzte den Mund und lachte pfeifend. »Kleiner, dummer Bulle. Was weißt du schon von den Kräften, die mir zur Seite stehen? Welche Ahnung hast du schon davon?«
    »Ich kenne den Voodoo-Kult.«
    »Oh - gratuliere.« Er trat einen Schritt in die Zelle zurück und deutete eine linkische Verbeugung an. »Wirklich, das ist außergewöhnlich. Ein Bulle, der so gut Bescheid weiß? Der es zumindest versucht und dabei in alle Richtungen denkt. Aber ich will dich aufklären. Voodoo ist nicht gleich Voodoo, das solltest du vielleicht wissen. Auch dort gibt es Dinge, von denen ein Weißer noch nie etwas gehört hat und auch nie etwas hören wird. Das verspreche ich dir. Selbst meine Brüder kennen nur wenig, doch Shango und ich sind Meister. Wir kämpfen im Namen des Leibhaftigen, eines Mächtigen, den noch niemand zu Gesicht bekommen hat.« Er trat zurück und warf sich auf die Pritsche. »Geh jetzt, Bulle. Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen. Ich mag deinen Geruch nicht. Du stinkst widerlich. Ich liebe den Geruch der Hölle!« Er lachte, und dieses Lachen schreckte auch andere Verbrecher in ihren Zellen auf. Sie wurden unruhig, traten an die Gitter, rüttelten an den Stäben, und ihr Schreien tönte in das Lachen hinein.
    Der Mann, der Abe hergeführt hatte, stürmte herbei. Bewaffnet mit einem Holzknüppel, den er zielgenau gegen die Hände an den Stäben drosch. Heulend zogen sich die Verbrecher zurück.
    Als der Schwarze schweratmend vor Abe stehenblieb, nickte dieser. »Keine Sorgen, Meister, ich verschwinde.«
    »Das wollte ich auch geraten haben. Sie stiften nur Unruhe. Uns sind ruhige Gefangene lieber.«
    »Kann ich mir denken.« Einen letzten Blick warf er noch in die Zelle. Cabal hockte wieder auf der Pritsche. Im Schneidersitz. Er hatte sich den Verband abgerissen und lutschte an seiner Wunde.
    »Mein Blut schmecke ich, es schmeckt wie deines,

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