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0847 - Duell der Mächtigen

0847 - Duell der Mächtigen

Titel: 0847 - Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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geschüttelt ?, dachte Zamorra und wählte Château Montagne an. Nur Augenblicke später meldete sich Nicole Duval.
    »Häh«, sagte Zamorra erleichtert. »Ich meine, hallo Chérie! Ich brauche dringend deine Hilfe.«
    »Habe ich mir schon gedacht, Chef«, kam es zurück. »Da war vorhin eine Söndersendung im TV. Steckst etwa du dahinter?«
    »Wovon sprichst du?«
    »Von dem Chaos in Marseille! Da sind eigenartige Tote, scheinbar Riesen, da ist eine Hotelbar verwüstet worden, da ist in einer Tiefgarage ein großer BMW ausgebrannt… sag mal, sind die Toten etwa unsere Riesen?«
    »Ja.«
    »Wo in Marseille steckst du jetzt? Ich fahre sofort los.«
    »Nicht in Marseille. Ich bin mit dem ausgebrannten BMW auf der A 7 nahe Montélimar. Weiter bin ich nicht mehr gekommen. Ist mehr dran defekt als gedacht. Kannst du mich hier aufpicken und auch einen Abschleppdienst anrufen, der den Wagen nach Roanne bringt? ich selbst kann's nicht, das Handy gehört nicht mir.«
    Derweil trat der Dicke wieder mal kräftig gegen sein Vehikel und streckte fordernd die Hand nach dem Mobiltelefon aus. Das unvermeidliche »Häh« erklang.
    »Was krächzt denn da für ein-Vogel?«, wollte Nicole wissen. »Doch nicht der Reichsgeier von Absurdistan?«
    »Ein loxagonisches Wanderhuhn. Es weigert sich, gerupft zu werden. Kommst du?«
    »Sicher und sofort.«
    »Danke.«
    Zamorra schaltete ab und gab das Gerät zurück. Dann drückte er dem Besitzer einen Fünf-Euro-Schein in die Hand, was mit einem anerkennenden »Häh« quittiert wurde. Zamorra trat den beschleunigten Rückzug an; er hatte nicht die Absicht, der Redeflut des Dicken weiter zu lauschen, der bereits wieder telefonierte und gleich mit einem lautstarken…
    Nun gut, ersparen wir uns weitere Details.
    Es dauerte eine Weile, bis Nicole endlich mit dem Cadillac auftauchte.
    Zur Begrüßung nahmen sie sich in den Arm und küssten sich - doch nur kurz.
    »Dieses Gestrüpp kratzt«, beschwerte sie sich.
    Zamorra strich sich über den Bart, den er sich gerade wachsen ließ. »Sieht aber gut aus.«
    Nicole stieß verächtlich die Luft aus »Wer hat das denn behauptet?«
    »Nun…«
    Sie ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. »Jedenfalls stimmt es nicht, und die einzige Meinung, die für dich zählen sollte, ist meine.«
    Bevor Zamorra seinen Gesichtsschmuck verteidigen konnte, erschien der Abschleppwagen der BMW-Niederlassung Barbaret S.A. aus Roanne und lud den BMW auf. »Sieht ja übel aus«, vermerkte der Mann von der Werkstatt nach einem kurzen Fahrzeugcheck. »Wie sind Sie mit dem Schlitten überhaupt bis hierhergekommen?«
    »Vermittels einer Kombination mehrerer Wunder«, seufzte Zamorra.
    »Danach sieht es aus. Sie sind Professor Zamorra, nicht wahr?«
    »Woher kennen Sie mich?«
    »Sie sind für uns eine Legende. Einen 7er hat Monsieur Barbaret bisher an keinen anderen Kunden verkaufen können. 3er und 5er sind gefragt.«
    »Und mir zu klein.«
    »Na, mit dem hier werden Sie nicht mehr viel Freude am Fahren erleben, ich fürchte, die Reparaturkosten übersteigen den Zeitwert. Aber das schauen sich die Kollegen morgen erstmal näher an.«
    Er stieg ein und rollte davon. Zamorra, der als Erstes seine Utensilien umgepackt hatte, setzte sich in Nicoles Cadillac.
    »Ich schätze, du hast einiges zu erzählen«, vermutete sie.
    ***
    Merlin bot alle Kraft auf, über die er noch verfügte Das war nicht gerade viel, aber er hoffte, dass es ausreichte. Er konzentrierte sich auf seinen Zauber.
    Vor Lucifuge Rofocales Augen verschwand Merlin, und an seiner Stelle zeigte sich die Katze. Ein junges Tier, schwarz, mit weißen Pfoten. Angesichts des Dämons duckte sie sich sprungbereit, legte die Ohren flach. Ihr Schweif war gesträubt und zuckte hin und her. Sie fauchte Lucifuge Rofocale an.
    Satans Ministerpräsident erstarrte. Seine Augen weiteten sich. Erkannte Merlin wieder die Furcht in ihnen? Was dachte der Dämon jetzt?
    Merlin ließ die Katze wachsen. Schon erreichte sie die Größe eines Schäferhundes, dann die eines Löwen. Und sie wuchs weiter.
    Sie entließ den Dämon nicht aus dem Blick ihrer grünen Augen, deren Farbe kräftiger wurde. Augen, die jung waren und die doch Jahrtausende gesehen hatten…
    Lucifuge Rofocale wich einen Schritt zurück. Er sah sich suchend nach Merlin um, konnte ihn jedoch nicht sehen. Da war nur die Katze, die immer noch wuchs, zur Größe eines Pferdes, eines Elefanten…
    »Merlin«, piepste der Dämon.
    Er piepste?
    Er sah an sich herunter.
    Er

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