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0848 - Spionin der Hölle

0848 - Spionin der Hölle

Titel: 0848 - Spionin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Luft!
    Ganz so, als hätte jemand von innen mit einem überdimensionalen Hammer zum finalen Schlag angesetzt. Doch es war ganz sicher kein Hammer, der das bewirkt hatte, sondern etwas vollkommen anderes.
    Unter anderen Umständen - und in einer anderen Umgebung als der Hölle -hätte Brik Simon sicherlich laut aufgelacht. Hier blieb ihm das Lachen tief unten im Hals stecken, denn was er da zu sehen bekam, war äußerst makaber.
    Sofort kam die Erinnerung an ein Märchen in Brik hoch, das ihm seine Mutter mehr als nur einmal vorgelesen hatte. Damals konnte er es überhaupt nicht oft genug hören - das Märchen von dem Jungen, der sich von einem Fremden drei Zauberbohnen andrehen ließ. Ein schlechtes Geschäft, wie es schien, doch der Junge - hatte er nicht Hans geheißen oder doch Jack? -pflanzte die Bohnen in den Boden. Am kommenden Morgen fand er eine dicke, gewundene Bohnenranke vor, die direkt in den Himmel wucherte. Natürlich war er an der Ranke emporgeklettert… und hatte eine wundersame Welt an deren Ende vorgefunden.
    Brik schaute auf die Bohnenranke, die sich wie ein Monsterbohrer durch das Hausdach schraubte, und selbiges dabei ganz einfach durch die Luft schleuderte.
    Und als Krönung dieses höchst makaberen Bildes hing einige Meter unter der Spitze der Ranke eine junge Frau, die sich dort mit aller Macht festklammerte. Selbst das nach wie vor existierende Lärminferno konnte die spitzen Schreie der Frau nicht übertönen.
    Es war abzusehen, dass sie dieses Kunststück nicht mehr lange durchhalten konnte. Im Nu hatte sie gut und gerne 15 Meter an Höhe gewonnen -und dann konnte sie sich einfach nicht länger halten. Ihre Schreie verstummten, als der freie Fall begann.
    Dass der jedoch schon nach gut zwei Metern endete, überraschte nicht nur den Engländer. Alle Blicke richteten sich auf die Frau, die Brik bisher nur aus seinen Augenwinkeln heraus registriert hatte. Noch nie zuvor hatte Simon so lange und dichte Haare gesehen, die sich - als hätten sie ein Eigenleben - wie ein dichter Umhang um den Körper der Frau legten; dabei schienen sie jeder Bewegung zu folgen, die von der Wächterin gemacht wurde.
    Ein perfekter Sichtschutz gegen allzu gierige Männerblicke. Dass es sich nur um die Wächterin Armakaths handeln konnte, war Brik sofort klar. Sabeth hatte ihm mehr als nur einmal von ihr berichtet und sie beschrieben.
    Die Frau stand ganz ruhig, scheinbar unbeteiligt da. Nur ihre rechte Hand richtete sich auf die Fallende. Und die schien plötzlich reglos in der Luft zu stehen, schwebte im nächsten Moment sanft dem Boden entgegen -exakt in Briks Richtung!
    Knapp einen Meter über dem Boden schien sich die Schwerkraft wieder des Körpers der Frau zu bemächtigen. Sie prallte auf, ließ sich geschickt über die Schulter abrollen… und knallte geradezu in Simon hinein. Brik fand sich urplötzlich in horizontaler Stellung wieder… Nase an Nase mit der unfreiwilligen Akrobatin.
    Die Schrecksekunde dauerte ein wenig länger, als ihre Bezeichnung nahe legte, doch dann sprang Simon auf die Beine und half der am ganzen Körper zitternden Frau hoch. Das war zwar sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt, doch Brik kam nicht umhin zu registrieren, mit welcher Schönheit er hier kollidiert war. Nur ihre Haare machten einen etwas seltsamen Eindruck.
    Es fiel ihn nichts anders ein, als sich vorzustellen, als wäre er ein Backfisch. »Brik, ich heiße Brik.«
    Die junge Frau schien überhaupt nicht zu wissen, was geschehen war. »Yola… danke, dass du mir geholfen hast…«
    Ein leises Lachen beendete die Situation. Die Wächterin war zu den beiden getreten. »Yola also. Dich habe ich gespürt, als ich nach der Wurzel getastet habe. Dich, und deinen kleinen Begleiter. Doch dazu später. Jetzt müssen wir alles versuchen, um die weiße Stadt zu retten.«
    ***
    Sabeth verschwand langsam im Schacht, der zum Ursprung Armakaths führte.
    Die Szene glich der, die Zamorra und Brik erst vor kurzer Zeit auf der Erde miterlebt hatten. Doch eines war anders - Sabeth glitt nicht alleine in den Schacht. Die Wächterin begleitete sie.
    Das Smaragd-Objekt schien auf ihren Armen plötzlich ganz leicht zu sein, seit die Wächterin Körperkontakt zu Sabeth hergestellt hatte. Das Gewicht schien auf beide Frauen verteilt zu sein. Zumindest stellte Zamorra sich das Ganze so vor.
    Oben am Schacht hatte sich Artimus aufgebaut. Zamorra hatte nicht das Gefühl, dass er den Südstaatler von dieser Stelle wegbewegen konnte. Van Zant war

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