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0848 - Spionin der Hölle

0848 - Spionin der Hölle

Titel: 0848 - Spionin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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unterlegen ist. Hier, an dieser Stelle, hat diese Welt beschlossen, einen Feuersumpf werden zu lassen. Vielleicht ist zum Ausgleich dafür irgendwo in diesen Weiten eine öde Wüste zu frischem Leben erblüht? Ich weiß es wirklich nicht. Die Wurzel hätte die Macht, diesen Vorgang zu unterbinden. Doch dazu ist sie bereits zu schwach.«
    Die Wächterin runzelte die Stirn. Da war etwas, das sie irritiert hatte, als sie im Zustand der magischen Trance zu der Wurzel vorgedrungen war.
    »Ich konnte die Wurzel nicht deutlich sehen. Alles ist so verschwommen, Undefiniert. Mir war so, als wäre ein Lebewesen ganz nahe bei der Wurzel. Eins, das wie zwei wirkte. Aber ganz sicher bin ich mir nicht.«
    Artimus verstand die Andeutung nicht. Unmöglich, dass ein Wesen der Hölle zur Wurzel vorgedrungen war. Wie auch? Durch den Schacht? Daran konnte er nicht glauben.
    »Was, wenn Zamorra keinen Erfolg hat?«
    Die Frage stand so überdeutlich im Raum, dass Artimus sie im Grunde nicht hätte aussprechen müssen. Die Wächterin erhob sich, blieb ganz dicht vor dem Physiker stehen, den ihre körperliche Präsenz unglaublich nervös machte.
    »Wenn Armakath stirbt, müssen wir fliehen. Ich weiß nicht, ob ich es kann, denn ich kenne nur die weiße Stadt. Bin ich so sehr mit ihr verbunden, dass ein Fortgehen nicht möglich ist? Vielleicht werde ich die Antwort schon bald wissen, Krieger.«
    »Ich lasse dich jedenfalls nicht in einer sterbenden Stadt zurück. So viel steht fest.« Er schaffte es, der Wächterin direkt in die Augen zu blicken. Kein leichtes Unterfangen, wenn man wusste, was dieser Blick in einem auslösen konnte, doch Artimus hielt stand.
    Eine ganze Weile standen die beiden schweigend einander gegenüber.
    Dann schob die Wächterin ihre Hände in Artimus reichlich groß geratene Pranken. Sie verschwanden gänzlich darin. »Ich weiß, du meinst es ernst. Ich danke dir.«
    Der Augenblick wurde jäh zerstört, als keine fünf Schritte von den beiden entfernt die Luft zu flirren begann. Drei menschliche Gestalten wurden sichtbar.
    Doch das war nicht das Einzige, was exakt in dieser Sekunde geschah.
    Van Zant sprang instinktiv einen großen Schritt nach hinten, zog die zierliche Gestalt der Wächterin mit sich, als ein infernalisches Getöse direkt aus dem Wurzelhaus ertönte. Schützend stellte er sich vor die Frau. Das Haus schien aus den Fugen zu brechen!
    ***
    Es gab keinen logischen Grund, der Brik Simon dazu zwang, sich dem Weltenwechsel anzuschließen. Es war ganz einfach nur ein Gefühl - das Gefühl, jetzt auch bis zum Ende bei der Sache bleiben zu müssen.
    Brik war klar, dass seine Anwesenheit bei dem, was nun sicher folgen musste, alles andere als erforderlich war. Dennoch war er wie selbstverständlich zu Sabeth und Zamorra getreten, als der Parapsychologe den Sprung in die Schwefelklüfte einleitete.
    Niemand hatte ihn gehindert. Nicht einmal ein zweifelnder Blick war von Zamorra gekommen.
    So erlebte Brik Simon also zum ersten Mal den Höllen-Transit, wie er das Geschehen bei sich getauft hatte. Er hätte wirklich nicht sagen können, womit er bei der Ankunft rechnete. Dazu wusste er viel zu wenig von diesen wirklich einzigartigen Gefilden, die seit allen Zeiten die Fantasie der Menschen zu wahren Höhenflügen bewogen hatten.
    Er wusste nur, dass es in eine Stadt gehen sollte, in der nur eine einzige Farbe herrschte: Weiß, reinstes Weiß.
    Als Brik die Umgebung visuell zu erfassen begann, füllte jedoch nahezu schwarzer Rauch sein Blickfeld aus. Und hatte Sabeth nicht stets von der Stille Armakaths gesprochen? Briks Ohren wurden in nur kürzester Zeit nun bereits zum zweiten Mal mit für ihn fast unerträglichem Lärm malträtiert.
    Dieser Krach hier unterschied sich jedoch extrem von dem Geheule, das aus dem Schacht direkt bei seinem Haus gedrungen war. Das hier klang verdächtig nach Abbruch!
    Brik hatte einen Arm um Sabeth' Hüfte gelegt, weil die das Gewicht des Objektes auf ihren Armen kaum tragen vermochte. Jetzt knickten die Beine der dunkelhäutigen Vampirin vollends weg. Nur mit Hilfe von Brik und Zamorra konnte sie am Fallen gehindert werden. Doch das war ja alles nur zweitrangig, denn vor Briks Augen spielte sich eine Szene ab, die durchaus in einem Funny-Comic ihren Platz gefunden hätte.
    Das Gebäude, aus dem der dichte Rauch drang, war nicht sonderlich groß. Es besaß keine Fenster, nur die eine offen stehende Tür, und ein Spitzdach.
    Eben dieses flog in diesem Moment ganz einfach in die

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