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0848 - Spionin der Hölle

0848 - Spionin der Hölle

Titel: 0848 - Spionin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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niemanden.
    Hinter der Amazone, deren Körper von Narben übersät war, schritten zwei ihrer Kriegerinnen, die zwischen sich den toten Körper einer Frau schleppten.
    Neffia blieb dicht vor den Treppen zu Stygias Thron stehen. Die Kriegerinnen warfen die Leiche achtlos zu Boden.
    In Stygias Augen blitzte die Wut auf. »Du wagst viel, Neffia, Tochter der Bronna. Vielleicht ein wenig zu viel. Das wird sich zeigen. Was soll das alles? Sprich schnell, ich bin heute nicht geduldig!«
    Neffia schien in keiner Weise beeindruckt. Die Arroganz in ihren Augen stand der von Stygia in nichts nach.
    »Wir dienen dir treu.« Sie schwieg für einige Sekunden, doch von der Fürstin kam kein Einspruch. »Womit haben wir dann das verdient?« Sie wies auf die tote Amazone, deren Körper seltsam verrenkt vor den Stufen lag. »Sie war es, die das Kind zu uns brachte. Das Pfand, mit dem du dich der Dienste einer Menschenfrau versichert hast. Und dann -nachdem wir das Kind aufgenommen und es in der Mitte der jungen Amazonen ausgebildet haben - kam sie zurück. Galina, Tochter der Edna, die eine der unsrigen war, eine Schwester! Sie kam mit drei Flugechsen und griff uns an. Dabei brachte sie Menschen mit sich, die großen Schaden unter den Schwestern angerichtet haben. Viele starben, ehe wir Galina töten konnten. Einer der Menschen warf silberne Blitze auf uns. Du weißt, von wem ich rede, Stygia.«
    Die Fürstin hatte Neffia nicht unterbrochen. Zamorra… immer wieder dieser Zamorra! Stygia kochte innerlich. »Wo ist das Kind? Wo ist seine Mutter?«
    »Fort.« Neffia schleuderte das Wort ihrer Herrin entgegen. »Sie konnten fliehen. Und ich bin froh, dass sie fort ist. Nun frage ich dich, Fürstin der Finsternis: Womit haben wir es verdient, dass du uns benutzt, ohne dass wir deine Pläne kennen?«
    Sie erhielt keine Antwort. Die Fürstin schwieg. Der Hass schnürte ihr die Kehle zu.
    »Gut, wir gehen wieder.« Neffia wandte, sich zum Ausgang. »Wir dienen dir nach wie vor treu, Fürstin. Noch! Bringe deine Amazonen nie wieder in eine solche Situation.«
    Noch lange nachdem die Amazonen gegangen waren, herrschte absolute Stille in dem großen Saal. Niemand wagte es, auch nur ein Geräusch von sich zu geben. Stygia saß wie zu Stein erstarrt auf ihrem Thron.
    Das alles hier würde schon bald in der Schwarzen Familie die Runde machen.
    Ihre Situation, die sie hatte stärken wollen, war erheblich geschwächt.
    Es musste nun etwas geschehen. Zamorra… die weiße Stadt.
    Es würde etwas geschehen.
    »Beseitigt diesen… Kadaver. Und dann lasst mich alle allein. Ich muss nachdenken…«
    Es verging eine lange Zeit, ehe sich die Fürstin der Finsternis von ihrem Thron erhob…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 831 »Wurzel des Bösen«

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