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0848 - Spionin der Hölle

0848 - Spionin der Hölle

Titel: 0848 - Spionin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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registrierte der Professor das enorme Gewicht des nicht einmal einen Meter langen Objektes.
    Die Erinnerung an den schweren Span, den die Wächterin ihm gegeben hatte, wurde wach. Verblüfft warf er einen Blick auf das Teil, das tatsächlich wie ein Edelstein leuchtete. War das… die Wurzel? Er konnte nicht sagen wie, aber er hatte sicher eine ganz andere Vorstellung davon gehabt. Die Wurzel einer weißen Stadt, der Ursprung… smaragdgrün?
    »Vorsicht, runter! Schützt eure Köpfe!«
    Der Warnruf kam von Sabeth - und er kam nicht zu früh.
    Das polyphone Summen war zu einer schmerzhaften Attacke auf die Ohren angestiegen. Die Erde begann zu beben. Die drei hatten sich gerade flach auf den Boden geworfen, als die intensiven Luftturbulenzen über dem Schacht einem Umkehreffekt unterlagen. Als hätte irgendwer einen Schalter von plus auf minus gesetzt. Die wirbelnde Luft wurde wie von einem riesigen Mund inhaliert, komplett mit einem Zug eingeatmet.
    Das Summen wurde nun übertönt von den Geräuschen des einstürzenden Schachtes. Gewaltige Erdmassen drückten von unten nach, verschlossen das unendlich tiefe Loch komplett.
    All das dauerte kaum zehn Sekunden, dann schwieg die Erde unter dem Sauerland wieder.
    Vorsichtig stand Zamorra auf, machte ein paar unsichere Schritte in Richtung des Schachtes. Das Gewicht der Wurzel, die er noch immer auf den Armen trug, wollte ihn schier zu Boden ziehen.
    Doch am ehemaligen Schacht war nur ebene Erde zu sehen. Nichts erinnerte mehr an die Anomalie, die dort über viele Jahrhunderte existiert hatte. Nur eine winzige Spitze ragte aus dem Boden heraus, kaum so lang wie ein Zeigefinger. Es war die Spitze eines Wurzelstrangs, in dem nun nicht einmal mehr der Hauch von Magie ruhte.
    Die Wurzel der weißen Stadt, die eine ständige Bedrohung für dieses Land, für die ganze Welt war, hatte aufgehört zu existieren. Endgültig und für alle Zeiten.
    »Gib sie mir zurück, rasch.«
    Zamorra schrak herum.
    Sabeth hatte sich wieder hochgerappelt und stand jetzt dicht hinter dem Parapsychologen. Ihre Hände streckten sich nach dem smaragdgrünen Objekt. »Schnell, ich muss sie bei mir haben. Sonst war alles umsonst.«
    Zamorra erschrak, als er den Ausdruck auf Sabeth' Gesicht erkannte. Verzweiflung, Schmerzen, all das, was sie in der Tiefe des Schachtes erlebt hatte, spiegelte sich nun dort wider. Die größte Veränderung war in ihren Augen zu erkennen - sie waren der Speicher für das, was die Vamp irin durchgemacht haben musste.
    Sie sprach abgehackt, gehetzt. »Bring uns nach Armakath. Schnell, sonst war alles vergebens, und dazu war der Preis zu hoch, Zamorra. Rasch…«
    Er erkannte, wie ernst es der Königin war. Wortlos übergab er ihr das Objekt, das sie sofort fest an sich drückte.
    »Und nun, Zamorra - bring uns in die Hölle…«
    Ein Satz, der für die allermeisten Menschen mehr als nur makaber geklungen hätte.
    Der Meister des Übersinnlichen leitete die Phase der Konzentration ein, die für einen Wechsel der Welten dringend erforderlich war. Wortlos gesellte sich Brik Simon zu den beiden. Zamorra ließ ihn gewähren, denn im Verbund mit Sabeth war es sicher kein Problem, eine dritte Person mit auf den magischen Transit zu nehmen.
    Dann verschwamm die Umgebung um die drei Personen herum.
    Der Wechsel kam schnell…
    ***
    Artimus van Zant kam sich reichlich überflüssig vor.
    Die Wächterin hatte sich in eine Art Tiefentrance versetzt und versuchte, dem Schild , den Artimus schützend um die Wurzelzone gelegt hatte, einen endgültigen Charakter zu verleihen. Die Hitze, das alles fressende Feuer, das den Ursprung Armakaths zu zerstören drohte, konnte nicht auf ewig vom Schild abgehalten werden.
    Artimus hätte nur zu gerne mit eingegriffen, doch das überschritt seine Fähigkeiten bei Weitem.
    Als die Wächterin aus ihrer Trance erwachte, konnte van Zant ihr ansehen, das sie gescheitert war.
    »Krieger, nur eine gesunde und kräftige Wurzel wäre jetzt noch in der Lage, das Unvermeidliche zu einem-Vermeidlichen zu wandeln.« Artimus wunderte sich immer wieder über die Umständlichkeit der Sprache, die sich die Wächterin zu eigen gemacht hatte.
    »Was ist es genau, dass die Wurzel zerstören will? Vielleicht kann man die Sache von einer ganz anderen Seite angehen?«
    Die schöne Frau richtete ihre Silberaugen auf Artimus. »Es ist kein Angriff, der von irgendwem in den Schwefelklüften gesteuert wird. Es sind die Gegebenheiten der Hölle, ihr ständiger Wandel, dem sie

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