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0848 - Spionin der Hölle

0848 - Spionin der Hölle

Titel: 0848 - Spionin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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munkelt, die Kriegerinnen wären so etwas wie das Luftgeschwader der Fürstin. Von einem fremden Kind wollte niemand etwas wissen, doch es soll dort viele noch sehr junge Amazonen geben, die zu Elitekriegerinnen erzogen werden. Vielleicht bringt uns das ja weiter?«
    Zamorra schlug Brik Simon begeistert die Hand auf den Rücken, was den nicht sonderlich sportlichen Engländer beinahe zu Boden geschickt hätte. Er konnte es van Zants stattlichem Bauch verdanken, dass er weich landete und auf den Beinen blieb. Der Physiker brummte etwas vor sich hin, das Simon jedoch nicht verstand. Wie sollte ein waschechter Londoner auch das Brabbeln eines Südstaatlers begreifen können? Dazwischen lag für Brik nicht nur ein sehr, sehr großer Ozean, sondern ganze Welten.
    Der Parapsychologe grinste Simon an. »Du erstaunst mich immer wieder. Das könnte genau der richtige Hinweis sein. Wir werden dein Kind finden, Yola. Stygia soll sich in Zukunft überlegen, mit welchen Methoden sie arbeitet.«
    Die Ernüchterung kam jedoch rasch, denn niemand hatte Simon genau sagen können, wo der Amazonen-Stamm zu finden war. Dennoch war niemand hier gewillt, jetzt klein beizugeben. Richtung der Nachtberge, war alles, was man Simon als Anhaltspunkt gesagt hatte. Die waren sehr weit von hier entfernt, wenn man auf die eigenen Füße als Reisemittel angewiesen war.
    Um nicht doch noch entdeckt zu werden, begab sich das kleine Trüppchen außerhalb des Einzugbereiches von Stygias Zentrum. Eine Sonne gab es in den Schwefelklüften nicht, so wenig wie einen Mond oder die Sterne. Dennoch hatte Zamorra das Gefühl, als würde er sich in einer Erdenwüste befinden, die von der Sonne gnadenlos erhitzt wurde. Die Luft flimmerte… und seltsame Schatten zeichneten sich über den vier Menschen ab.
    Zamorra warf den Kopf in den Nacken. Flugsaurier! Drei an der Zahl. Doch nur auf dem Rücken von einem der Drachen konnte Zamorra eine Gestalt erkennen. Yola schrie auf, als sie die Tiere sah, die plötzlich wie Steine auf sie herunterfielen.
    Erst wenige Fuß über dem Boden bremsten die Echsen ihren Sturzflug.
    Zwei der drei Saurier waren tatsächlich ohne Reiterin, doch auf dem Rücken des dritten grinste eine Amazone in voller Kampfrüstung die Menschen an. »Na, Heulauge, so sieht man sich also wieder.«
    Yola hielt Zamorra am Arm zurück, der sich bereits darauf gefasst machte, sich mit der Kriegerin herumschlagen zu müssen. »Galina? Warum bist du hierhergekommen? Willst du mir schaden, mir und meiner Kleinen?«
    Zamorra war erstaunt, denn das Model von der Erde zeigte keinerlei Furcht vor der Amazone und den Flugechsen.
    Die Kriegerin lehnte sich grinsend über den Sattel ihres Tieres nach vorne. »Worauf wartest du noch? Heb deinen kleinen Hintern in die Höhe und steig bei mir auf. Und wenn deine Kumpanen da keine Memmen sind, dann sollen sie die anderen Echsen entern. Die sind ganz brav und folgen meinem Tier nach. Hopp, oder willst du nicht in das Lager der Amazonen? Willst du nicht zu deiner Cloe?«
    Mit einem spitzen Aufschrei folgte-Yola der Aufforderung.
    Zamorra, Simon und van Zant sahen einander achselzuckend an. Dann mühten sie sich umständlich und unter Amazonengelächter auf die Rücken der Flugwesen.
    ***
    Die Ausbilderin war zufrieden.
    Die Kleine machte sich gut, auch wenn sie keine echte Amazone war. Keines der Mädchen aus ihrer Altersgruppe machte Cloe beim Reiten etwas vor. Angeborenes Talent - ganz klar.
    Nur im Umgang mit den Übungswaffen stellte das Kind sich ungeschickt an. Seltsam. Es schien, als hätte sie regelrecht Angst vor den hölzernen Schwertern, den Schilden und Dolchen. Vor Tieren allerdings offensichtlich nicht, denn die Reittiere - auch die wildesten unter ihnen -fraßen dem Mädchen regelrecht aus der Hand.
    Die Ausbilderin hatte beobachtet, wie sich die Kleine zu den Käfigen der Flugechsen geschlichen hatte. Dort hatte sie nichts zu suchen. Noch nicht, denn sie war noch zu jung, um an die gefährlichen Fleischfresser gewöhnt zu werden. Letzteres schien jedoch vollkommen überflüssig, denn Cloe steckte furchtlos ihre Hände durch die massiven Gitterstäbe, streichelte die Drachenschädel… und den Flugwesen schien das absolut recht zu sein.
    Erstaunlich. So etwas hatte die Ausbilderin zuvor noch nie zu sehen bekommen. Daher schwieg sie auch und bestrafte die Kleine nicht. Diese-Vertrautheit durfte man nicht belasten. Aus dem Kind konnte eine begnadete Drachenreiterin werden. Eine Sache störte die

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