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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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konzentrieren, auf ein Ziel, zu dem er sich senden konnte.
    Shirona trat auf seinen Rücken, sodass er wieder flach auf den Boden gestoßen wurde, und bückte sich nach dem Buch, um es aufzuheben. »Es hat hiermit zu tun, stimmt's?«
    Zamorra antwortete nicht. Er legte alle Kraft in den Fausthieb, den er Shirona versetzte. Sie taumelte gegen die Wand, direkt neben einem der Fenster.
    »Das ist für den Tritt, den du Taran versetzt hast«, sagte er. »Normalerweise schlage ich keine Frauen, aber du bist keine Frau, sondern ein Ding. Und jetzt gib das Buch her!«
    Er wollte es ihr entreißen, aber sie klammerte sich daran fest. Zamorra riss stärker, und etwas knackte und zerbrach: der Buchrücken!
    Plötzlich bestand das Buch aus zwei Teilen.
    Aus einem größeren, dessen Seiten aufblätterten, und einem kleinen, dessen letztes Kapitel noch versiegelt war.
    Noch…
    Fassungslos starrte Zamorra das Fragment an.
    Genau das war geschehen, was er immer zu verhindern versucht hatte: Das Buch der 13 Siegel war zerstört!
    Und Shirona trug die Schuld daran.
    Zorn flammte in ihm, loderte in wilden, heißen Flammen, die ihm den Verstand raubten. Und dieser Zorn wurde zu tödlichem Hass.
    In diesem Moment beschloss er, Shirona zu töten!
    ***
    Nicole suchte Zamorras Arbeitszimmer im Nordturm auf. Den drei Computerterminals am hufeisenförmig geschwungenen, großen Schreibtisch schenkte sie keinen Blick, sondern öffnete den Wandsafe und nahm einen der E-Blaster heraus. Diese von den Ewigen konstruierte Strahhvaffe ließ sich wahlweise auf Laser oder Betäubung schalten.
    Nicole aktivierte den Betäubungsmodus. Sie wusste, dass Zamorra sich nicht überreden lassen würde, das Ghâteau zu verlassen - nicht ohne Mitnahme des Buches -, und so blieb ihr nur eine Möglichkeit, von der sie sich niemals hatte vorstellen können, sie anzuwenden: Sie musste Zamorra paralysieren und nach draußen ins Auto schaffen. Dabei würde Fooly ihr sicher helfen. Danach wollte sie die anderen Schlossbewohner alarmieren. Anders herum ergab es keinen Sinn. Zamorra würde sie daran hindern…
    Die Waffe in der Hand stieg sie die Treppe hinunter - und sah, dass sich Zamorra nicht mehr im »Zauberzimmer« befand. Aber er war auch nicht allein. Ein Mann lag am Boden, und eine Frau hielt Reste des zerrissenen Buches in der Hand.
    Sie erkannte die beiden sofort.
    Taran und Shirona!
    Beide an einem Ort vorzufinden, erschreckte sie. War Taran hierher geflohen und Shirona ihm gefolgt, um ihn umzubringen? Sie traute es dem Amulettwesen zu, sich dazu auch in die Tabuzone des Châteaus zu begeben.
    Aber wieso hatte sie Reste des Buches in den Händen?
    Nicole gab sich einen Ruck- Fragen stellen konnte sie später. Aber wenn das Buch zerstört war, erübrigte sich natürlich auch Tendykes Spider-Angriff!
    »Was geschieht hier?«, fragte sie.
    Einen Moment später schalt sie sich eine Närrin. Zamorra wirbelte hemm.
    Er schleuderte den anderen Teil des Buches nach ihr, und sie konnte gerade noch zur Seite springen, um dem klobigen, schweren Geschoss mit den harten Kanten auszuweichen. Das Buch schmetterte hinter ihr gegen die zu den oberen Turmetagen führende Treppe.
    Sie sah, wie Zamorra zum Sprung ansetzte. Er konnte Nicole zwar nicht direkt erreichen, dafür war sie ein paar Meter zu weit entfernt, aber das verschaffte ihr nur wenig Zeit. Beidhändig zielte sie. Aus dem Abstrahlpol der Mündung flammte mit trockenem Knacken ein blauer Blitz, flirrte zu einem Gewitter auseinander. Zamorra ließ sich einfach fallen, machte dabei eine Rolle vorwärts, und Nicole sah gerade noch, wie der Schockstrahl Shirona traf, die lautlos zusammenbrach. Die Entladung ließ Elmsfeuer über ihre Gestalt tanzen und schloss ihre Körperelektrizität einfach kurz.
    Im nächsten Moment hatte Zamorra Nicole bereits erreicht. Er traf sie aus der nächsten Rolle heraus mit beiden Füßen und schleuderte sie zurück. Er selbst flog seitwärts, kam auf Zehen-und Fingerspitzen hoch und drehte sich so schnell, dass Nicole nicht mehr dazu kam, einen weiteren Schuss abzugeben. Mit gestreckten Fingern traf er ihre Achsel. Sie schrie schmerzerfüllt auf und war nicht mehr in der Lage, den Arm zu benutzen. Der E-Blaster entfiel ihr. Zamorra fing ihn auf, rotierte einmal um die eigene Achse und entfernte sich dabei einen Meter von ihr. Dann schoss er.
    Nicole sah noch das Blitzgewitter auf sie zurasen, dann war da nur noch Dunkelheit.
    Zamorra ging zu Taran. Das Amulettwesen versuchte wieder, auf

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