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0849 - Schattengesicht

0849 - Schattengesicht

Titel: 0849 - Schattengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu.
    Durch nichts durfte sie sich ablenken lassen, auch nicht durch Worte, die so tödlich klangen.
    Es gab da tief in ihr etwas, das ihr überlassen oder als Erbe mitgegeben worden war. Sie erinnerte sich an eine Szene, als es ihr gelungen war, dank ihrer geistigen Kraft, von Fesseln zu befreien. Sie hatte die Stricke sogar brennen lassen, so daß sie wie feurige Würmer durch die Luft flogen.
    Kampf!
    Sie nahm ihn auf.
    Konzentration!
    Jane sank in sich zusammen, auch wenn sie äußerlich nach wie vor bewegungslos dalag. Aber ihre Seele verwandelte sich in ein regelrechtes Sammelbecken, und sie holte dort hervor, was ihr als Erbe hinterlassen worden war.
    Dabei gelang es ihr auch, sich auf einen bestimmten Gegenstand zu konzentrieren. Es war nicht die Machete, nein, sie wollte direkt alles, den verdammten Zwerg.
    Teleportation. Das Bewegen von Gegenständen durch rein geistige Kräfte. Das war ihr in den Sinn gekommen, und sie schwor sich, es auch durchzuführen.
    Sie würde es packen, es ging kein Weg daran vorbei. Es war die einzige Chance.
    Noch genoß Nummer drei, wie sich der Zwerg nannte, die Lage. Er weidete sich am Zustand der älteren Frau, die nur dastand und nicht wußte, was sie tun sollte.
    So etwas freute ihn. Das machte diese kleine, böse Bestie direkt happy, und die Augen strahlten noch stärker. Er freute sich auf die Bluttat, er sah die beiden Frauen im Geiste tot auf dem Boden liegen, und aus seinem breiten Maul drang ein zufriedenes Knurren.
    »Du!« sagte er.
    Lady Sarah wußte im ersten Moment nicht, wer gemeint war. Sie zuckte nur zurück - und blieb in der Bewegung hängen, als der Finger auf sie zeigte. »Dich nehme ich zuerst!«
    »Ja, aber laß Jane…« Der Zwerg lachte.
    Blitzartig schwang er seine mörderische Machete herum, um sie gegen Sarah zu führen. Der Schlag sollte töten, er hätte es auch getan, doch in dieser entscheidenden Sekunde griff Jane Collins ein…
    ***
    Sie hatte es geschafft und genau den richtigen Zeitpunkt abgewartet, um zuschlagen zu können.
    Es war ein Treffer wie ein Sturmwind, wie mit dem Hammer geführt. Die andere Kraft sprang förmlich aus ihr hervor. In der höchsten Not war sie mobilisiert worden und fegte nun über den Zwerg hinweg. Sie griff zu wie mit eisernen Klauen, und sie schaffte es innerhalb einer winzigen Zeitspanne, den Körper in die Höhe zu wuchten.
    Die Machete hatte sich schon auf dem Weg befunden. Aber durch den plötzlichen Ruck war sie außer Tritt gekommen, und sie wirbelte - zusammen mit dem Arm - torkelnd der Decke entgegen.
    Auch der Zwerg war in die Höhe gerissen worden. Zusammen mit der Waffe prallte er gegen die Decke, er schrie dabei wie ein kleines Kind oder wie jemand, dem die Arme und Beine aus dem Körper gerissen worden waren. Das Brüllen steigerte sich zu einem Furiosum, er klebte an der Decke fest, drehte sich dort und wurde durch Janes Kräfte weitergetrieben, weg vom Bett.
    Es kostete Jane Collins eine irrsinnige Energie, die Kraft aufrechtzuerhalten. Aber sie schaffte es.
    Sie hätte jubeln können, als der sich drehende Zwerg immer weiter auf die Tür zuglitt und dort für einen Moment festhing.
    Dann fiel er nach unten.
    Als schreiendes, zuckendes und trampelndes Etwas. Jane hatte sich aufgesetzt und die Beine aus dem Bett geschwungen. Mit einem beinahe krakenartigen Griff schaffte sie es, Lady Sarah zu packen und zu sich aufs Bett zu zerren, damit sie von dem fallenden Körper nicht erwischt werden konnte.
    Es war wunderbar, es war phantastisch. Sie konnte nicht nachvollziehen, welche Gedanken ihr durch den Kopf strömten, aber sie war plötzlich happy, wenn auch erschöpft.
    Der Zwerg lag am Boden.
    Er stöhnte. Er wirkte wie eine übergroße häßliche Kröte, als er seine Waffe zugleich mit den Beinen anzog, sich mit den Knien abstemmte und plötzlich in die Höhe sprang.
    Lady Sarah stieß einen leisen Schrei aus.
    Wieder drehte sich der Zwerg auf der Stelle, und wieder schimmerte die Waffe wie eine lange Spiegelscherbe. Seine Mordlust war ungebrochen, die Glieder seines Körpers schienen aus Gummi zu bestehen.
    »Ich töte euch!« kreischte er.
    Genau in dem Augenblick flog die Tür auf!
    ***
    Es wirkte wie abgesprochen, wie im Kino, wie im Theaterstück oder im Roman.
    Da tauchte der Retter in letzter Minute auf, aber es stand nicht fest, daß ich die beiden Frauen auch retten konnte. Ich hatte einen Fehler begangen, ich hätte die Beretta unterwegs ziehen sollen. Leider hatte ich es versäumt, und ich

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