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0849 - Sprung über den Abgrund

Titel: 0849 - Sprung über den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Paradies verbringen."
    „Wie stellt er sich das vor?"
    Yma Anahuac lächelte.
    „Claus Bosketeh ist im Grunde ein einfacher Mann. Und einfach sind auch seine Vorstellungen vom Paradies. Gut essen, gut trinken, viel Ruhe und ... eine Frau."
    Walik horchte auf.
    „Er ist an dich herangetreten?"
    „Ja. Er versprach mir die Seligkeit auf Erden. Einen Palast, die feinsten Speisen und Getränke, Diener ..."
    „Diener?"
    „Ja. Wahrscheinlich meinte er Roboter."
    „Wo sollte sich das alles abspielen?"
    „Das weiß ich nicht. Ich fand seinen Plan wenig anziehend und machte keinen Hehl daraus. Er war sehr zornig. Schimpfte mich eine verdammte Rothaut, die nicht wisse, welche Ehre ihr zuteil werde ..."
    „Atavismus!" knurrte Walik.
    „Das sagte ich auch. Aber er verstand das Wort nicht."
    „Keine Ahnung, wohin er sich verkriechen wollte?"
    „Ich glaube, es war außerhalb der Stadt. Er sprach von einem Tal mit grünen Wiesen und Wäldern, von einem herrschaftlichen Landhaus."
    „Die gibt es zu Dutzenden", reagierte Walik Kauk nachdenklich. „Du meinst, er hat sich an Marboo gehalten, nachdem er von dir abgewiesen wurde?"
    „Ich halte es für möglich", antwortete Yma. „Er sprach höhnisch von etwas viel Besserem, das er sich anlachen würde. Er hat oft mit großer Begeisterung von Marboo und auch von Vleeny gesprochen. Er ist eben ein sehr physischer Mensch."
    „Gut", sagte Walik. „Das ist wenigstens ein Hinweis. Gib mir Ver!"
    Die Indianerin verschwand. Ver Bix erschien wieder auf dem Bildschirm.
    „Du hast alles gehört?" fragte Walik.
    „Ja."
    „Ich brauche ein paar Minuten zum Nachdenken. In der Zwischenzeit bereitet ihr euch auf eine umfassende Suchaktion vor. Wir klopfen jedes Landhaus in der Umgebung der Stadt ab. Klar?"
    „Klar", versicherte Ver Bix.
    Walik Kauk schaltete die Verbindung ab. Gedankenverloren schob er den schillernden Ring des Mikrophons von sich.
    „Diener", murmelte er. „Woher holt er die Diener?"
     
    6.
     
    Der Pförtner-Robot meldete: „Loman Vigor, der Vertreter der Initiative GÄA FÜR IMMER."
    Julian Tifflor sah auf die Uhr. Es war 14:10. Loman Vigor hatte sich ursprünglich für 14:00 Uhr angemeldet. Es mußte schlecht um den Ruf und das Ansehen des Prätendenten stehen, wenn der Vertreter einer Bürgerinitiative sich erlaubte, zehn Minuten zu spät zu erscheinen.
    „Soll hereinkommen", sagte er.
    Die Tür glitt auf. Ein älterer Herr trat ein. Julian Tifflor nahm zur Kenntnis, daß die Initiative GÄA FÜR IMMER sich in der Public-Relations-Psychologie auskannte.
    Loman Vigor war über einhundert Jahre alt. Er hatte sich ein kleines Bäuchlein zugelegt und wirkte mit seinen weißen Haaren, dem freundlichen Lächeln und seinem etwas linkischen Verhalten wie der sprichwörtliche gute alte Onkel.
    Vigor wartete, bis er aufgefordert wurde, Platz zu nehmen.
    „Sie haben etwas Wichtiges auf dem Herzen", eröffnete Julian Tifflor die Unterhaltung.
    Loman Vigor lächelte verbindlich und machte im Sitzen eine leichte Verbeugung.
    „Das ist in der Tat der Fall, Prätendent. Die Initiative GÄA FÜR IMMER hat erfahren, daß von den Wissenschaftlern, die sich gegenwärtig an Bord der EX-1950 im Solsystem befinden, der Antrag gestellt worden ist, das System unter Denkmalschutz zu stellen. Ich bin beauftragt, mich zu erkundigen, wie der Prätendent diesen Antrag beschieden hat."
    Julian Tifflors Miene war undurchdringlich.
    „Ich kenne die Initiative GÄA für IMMER nicht", erklärte er. „Seit wann gibt es sie? Hat sie sich als politisches oder meinungsbildendes Organ registrieren lassen?"
    „GÄA FÜR IMMER ist eine spontane Reaktion der Burger auf den Plan PILGERVATER, der von der Administration promoviert wird", antwortete Loman Vigor lächelnd. GÄA FÜR IMMER bietet den Bürgern des Reiches eine Alternative gegenüber dem - sagen wir: abenteuerlichen Plan der Regierung."
    „Nicht registriert?" wiederholte Julian Tifflor seine Frage.
    Loman Vigor breitete die Hände zu einer um Entschuldigung bittenden Geste.
    „Die Reaktion war so spontan und so überwältigend, daß bisher noch niemand Gelegenheit gefunden hat, den Antrag auf Registrierung zu stellen."
    „Für eine spontane Gruppierung scheinen Sie mir jedoch ungewöhnlich gut organisiert zu sein", hielt Julian Tifflor dem freundlichen alten Mann entgegen.
    „Wie bitte?"
    „Die Petition der Wissenschaftler kam über einen der geheimen Flottenkanäle", erklärte der Prätendent kühl. „Es gibt außer mir nicht

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