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0849 - Sprung über den Abgrund

Titel: 0849 - Sprung über den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verkünder der Hetosonen den Raum. Er grüßte höflich. Man bot ihm einen Platz an.
    „Ich komme, um mich bei Ihnen zu informieren", eröffnete Hotrenor-Taak die Unterhaltung.
    „Wenn Sie mir sagen, worüber, und wenn ich die Information besitze, stehe ich zur Verfügung", erbot sich Coden Gonz.
    Der Lare lächelte. Das helle Gelb der vollen Lippen bildete einen exotischen Kontrast zu der dunklen Hautfarbe des Gesichts.
    „Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren", begann Hotrenor-Taak vorsichtig, „daß für mich bald der Augenblick kommt, in dem ich mir eine neue Salbe suchen sollte."
    „Wie verstehe ich das?" entgegnete Coden Gonz. „Welche Information wünschen Sie?"
    „Ganz einfach: Glauben Sie, daß die Regierung des Neuen Einsteinschen Imperiums ein Gesuch meinerseits, mich auf Gäa anzusiedeln, wohlwollend erwägen würde?"
    „Auf Gäa?" fragte Gonz überrascht. „Wollen Sie sich wirklich in der Höhle des Löwen ansiedeln? Sie wissen, wie die Menschheit Ihnen gegenüber empfindet - und sie können es ihr nicht einmal übel nehmen!"
    „Zugestanden. Aber ich sagte Gäa. Ich nehme an, daß man es auf dieser Welt nicht mehr allzu lange mit Menschen zu tun haben wird. Wenigstens nicht mit einer Mehrheit von Menschen!"
    Coden Gonz und Kershyll Vanne blickten einander verblüfft an.
    „Wie kommen Sie auf die Idee?" fragte der Kommandant.
    „Durch die Analyse von Informationen, die mir zuteil geworden sind, seitdem ich mich an Bord Ihres Schiffes befinde.
    Man spricht vom Unternehmen PILGERVATER. Niemand kann sich so recht für diesen Plan begeistern. Man kann den Leuten das nicht verargen. Ein Volk von mehreren Milliarden Seelen nur um einer Sentimentalität willen in eine Hunderte von Millionen Lichtjahren entfernte Galaxis zu versetzen, erscheint auf Anhieb ein derart wahnwitziger Plan zu sein, daß man sich wundern muß, wie viel Leute sich die Mühe machen, ernsthaft darüber nachzudenken.
    Als Außenstehender mit einschlägiger Erfahrung ist man allerdings geneigt, in Erwägung zu ziehen, daß es sich hier um Terraner handelt. Und von diesen weiß man, daß sie mitunter selbst vor aberwitzigen Dingen nicht zurückschrecken."
    Coden Gonz nickte.
    „Ich höre, was Sie sagen", bemerkte er und fügte mit leisem Spott hinzu: „Besonders da Sie Interkosmo auf so überaus gewählte Art und Weise sprechen. Aber ich weiß noch immer nicht, worauf Sie hinauswollen."
    „Ganz einfach. Die Leute an Bord der EX-1950 zerbrechen sich meiner Ansicht nach den Kopf über einen Plan, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Ich höre, daß für das Unternehmen PILGERVATER aller Wahrscheinlichkeit nach die Superintelligenz ES verantwortlich ist.
    ES ist mir im Lauf meiner Karriere mehrmals in die Quere gekommen. Daher habe ich höchsten Respekt für das Überwesen. Es erscheint mir unmöglich, daß ES der Autor eines derart hirnverbrannten Unternehmens sein solle.
    Also gelange ich zu dem Schluß, daß der Plan entweder nicht von ES ausgeht oder daß der Plan ganz anders aussieht, als die Menschen an Bord Ihres Schiffes vermuten."
    Diesmal machte Coden Gonz keine spöttische Bemerkung mehr. Er fühlte, daß der Lare auf der richtigen Spur war.
    „Es gibt in unmittelbarer Umgebung der EX-1950", fuhr Hotrenor-Taak fort, „ein Objekt, das allgemeines Interesse erregt. Es handelt sich um einen längst erkalteten Zwergstern namens Kobold, der beim Verschwinden des Planeten Terra eine entscheidende Rolle gespielt hat.
    Er scheint im Begriff, abermals eine gewichtige Rolle zu übernehmen. Er hat nämlich zu schrumpfen begonnen und wird sich wahrscheinlich binnen kurzem in ein sogenanntes Schwarzes Loch verwandeln.
    Ich weiß aus eigener und zum Teil bitterer Erfahrung, daß Schwarze Löcher dazu verwendet werden können, einen Transportweg durch den Hyperraum zu erstellen.
    Ich frage mich, ob Kobolds Verwandlung nicht durch ES gesteuert wird und letzten Endes das Ziel hat, Terra wieder an ihren ursprünglichen Standort zurückzuversetzen.
    Dann nämlich wäre das Unternehmen PILGERVATER, wenn auch nach wie vor ungeheuer aufwendig, nicht mehr so absurd!"
    Coden Gonz starrte den Laren an. War es denkbar, daß er sich das wirklich alles so einfach zusammengereimt hatte?
    Oder besaß er einen geheimen Informanten. Es gab an Bord der EX-1950 nur drei Besatzungsmitglieder, die von der bevorstehenden Rückkehr der Erde wußten: Kershyll Vanne, Anson Argyris und ihn selbst.
    Keiner von diesen dreien kam als Plauderer in

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