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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Sie fuhr zügig, aber auch
risikoreich. Die engen Kurven nahm sie viel zu schnell. Aber sie schien die
Strecke hier zu kennen. Zu beiden Seiten folgte dichter Wald. Das Ganze spielte
sich runde dreißig Meilen außerhalb Londons ab.
    Vor wenigen
Minuten noch war Larry auf ein Schild aufmerksam geworden, das die Nähe der
kleinen Stadt Reigate anzeigte. Wo er sich jedoch
jetzt genau befand, das vermochte er nicht zu sagen. Die Straße führte immer
noch mitten durch dichtbelaubten Wald. Kein Fahrzeug kam ihnen entgegen, keines
fuhr hinter ihnen.
    Tabbert mußte
Gas wegnehmen weil die Straße eine enge Doppelkurve beschrieb. Die Reifen
radierten auf dem Straßenbelag und Steine spritzten auf die Seite, weil die
Randstreifen nicht befestigt waren. Larry sah gerade noch, daß der orangefarbene
Austin nach rechts in einem Seitenweg verschwand, ehe Tabbert die Kurve nahm.
Der Inspektor raste hundert Meter weiter, ehe er das Fahrzeug zum Stehen
brachte. Er legte den Rückwärtsgang ein und fuhr die Strecke zurück, hielt dann
ruckartig an. Larry riß die Tür auf und sprang ins Freie.
    Nur gut
achtzig Meter von ihnen entfernt, auf einem schmalen Trampelpfad, stand der Austin. Er war in dem aufgeweichten Boden
steckengeblieben. Die Tür zum Fahrersitz war aufgerissen.
    Mit langen
Sätzen hastete X-RAY-3 auf das noch laufende Fahrzeug zu. Es war in aller Eile
verlassen worden. Das Kind lag schlafend auf dem Beifahrersitz.
    Larry atmete
auf, das Mädchen lebte noch, und verletzt war es auch nicht. Vorsichtig nahm
X-RAY-3 das Kind auf die Arme.
    »Jetzt
schaffen Sie die Kleine erst mal weg, Inspektor«, sagte er als Tabbert neben
ihm auftauchte und sich außer Atem umblickte. »Dann ist mir wohler. Ich sehe
mich hier in der Gegend ein bißchen um. Weit kann unsere Freundin nicht
gekommen sein .«
    Tabbert
brachte das chloroformierte Kind zum Wagen, nachdem Larry versprochen hatte, so
schnell wie möglich wieder zurück zu sein.
    X-RAY-3
stellte den Motor des Austin ab und hörte, wie sich der Ford entfernte. Brent
war allein. Die Ruhe hüllte ihn ein. Außer dem leisen Rascheln der Blätter und
dem fernen Zwitschern von Vögeln kein Geräusch weit und breit. X-RAY-3 zog den
Zündschlüssel ab und entfernte sich dann. Er hielt aufmerksam nach allen
Richtungen Ausschau, ohne etwas von der geheimnisvollen Fremden zu entdecken.
    Immer wieder
blieb er stehen und lauschte, in der Hoffnung, ein verräterisches Geräusch zu
hören. Aber er hatte kein Glück.
    Er drang tief
in das Dickicht vor, umging einen brackigen Tümpel,
einen ehemaligen Bombentrichter, der von Schilf und hohem Gras umstanden war. Da
- ein leises Knacken, nicht weit von ihm entfernt!
    X-RAY-3 warf
den Kopf herum. Er sah eine dunkle Schlange, die eilig im feuchten Unterholz
verschwand.
    Larry drang
tief in den Wald vor. Das Licht wurde dämmrig. Er war verwundert, wie .dicht
die Bäume hier standen. Die Kronen berührten sich und bildeten ein Blätterdach
über ihm, das kaum das Sonnenlicht durchließ. Es war kühl, feucht und ruhig.
    Wie eine
Erscheinung aus einer anderen Welt wirkte die sonnenüberstrahlte Lichtung, die
mit einem Mal vor ihm lag. Sträucher und mannshohe Büsche umringten in einer
Entfernung von etwa zweihundert Metern das einsame, einstöckige Landhaus.
    X-RAY-3 ging
in die Hocke und teilte das Buschwerk, um besser sehen zu können, ohne von dort
gesehen zu werden. War dies das Ziel der rätselhaften Kindesentführerin
gewesen? Er fand keine Gelegenheit, sich darüber weitere Gedanken zu machen.
    Ein harter,
trockener Ton zerriß die Stille.
    Ein Schuß!
    Dieser
Gedanke und der dumpfe Schlag an seiner Schläfe erfolgten zur gleichen Zeit.
    Die Kugel
galt ihm!
    Und sie traf.
    X-RAY-3 wurde
vom Boden emporgerissen. Der PSA-Agent drehte sich um seine eigene Achse und
blieb verkrümmt und reglos im Gebüsch hängen.
     
    ●
     
    Helen Garison schob den Teller zur Seite, faltete die Serviette
zusammen und lehnte sich zurück. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Erst halb
eins. Sie seufzte. Der Tag wollte nicht vergehen. Die junge Witwe zahlte, rief
von der nächsten Telefonzelle Scotland Yard an und fragte nach Neuigkeiten. Sie
wollte gern mit Inspektor Tabbert verbunden werden, mußte jedoch erfahren, daß
Tabbert nicht da sei. Da die Sekretärin jedoch Helen Garison vom vielen Anrufen her schon kannte, gab sie Auskunft, so
weit dies möglich war. Demnach gab es nichts Neues.
    Helen Garison wußte nicht mehr, ob sie noch lebte und empfand
weder

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