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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Wirkung spürte. Sie wußte, daß es
Kräuter und Wurzeln gab, die bei Hexensabbaten und Teufelsanbetungen Verwendung
fanden. Die Wirkung war sicher gleichbedeutend mit der Einnahme der
Wahnsinnsdroge LSD.
    Die Geräusche
um sie herum schienen sich zu verstärken. Morna Ulbrandson nahm die Düfte
intensiver wahr, glaubte fliegen zu können und drehte sich im Kreis. Ihre
Vernunft sagte ihr, sich zusammenzureißen, aufzupassen und sich von dem
verderblichen Geschehen nicht mitreißen zu lassen. Doch die chemischen
Reaktionen in ihrem Gehirn wurden durch das seltsame Getränk verändert.
    Morna
Ulbrandson war nicht mehr sie selbst.
    Eine Flut
schwemmte ihre Bedenken hinweg, etwas Mächtigeres als ihr Wille bohrte sich in
ihr Bewußtsein und übernahm ihr Denken und Fühlen. War das überhaupt noch
Denken? Fühlen? Als sie den Kopf wandte, sah sie, daß einer der Meister direkt
vor dem Altar Aufstellung genommen hatte. Der Satansanbeter hatte die Arme vor
der Brust verschränkt. Der schwarze Mantel vor dem Körper klaffte weit auf und
gab die nackte Haut frei.
    »Bringt mir
die Neue !« tönte seine herrische, befehlsgewohnte
Stimme durch das Kellergewölbe. Bewegung entstand. Nackte Füße huschten über
den Boden. Der Halbkreis vor dem schwarzabgedeckten Altar öffnete sich. Drei
verkleidete Priesterinnen und ein weiterer Meister mit einer Ziegenbockmaske
zogen eine Vermummte in den Lichtkreis der Kerzen.
    Die Kapuze
wurde der Neuen vom Kopf gerissen. Das bleiche, erregte und gleichzeitig
fragende Gesicht der Freundin Candy Marlows , Ellen Seether , wurde sichtbar.
    In Morna
Ulbrandsons Schläfen hämmerte das Blut.
    »Du mußt auf der
Hut sein !« redete sie sich im stillen ein. Die
Schwedin versuchte sich der Wirkung des berauschenden Getränks zu entziehen.
»Du mußt herausfinden, ob diese Gesellschaft hier ihren satanischen Unsinn
selbstgefällig betreibt, ob sie nur sich selbst damit beglückt - oder ob
Außenstehende gefährdet und bedroht werden. Paß auf - paß auf ...» raunte es in ihr. Aber die warnende Stimme wurde immer leiser und
versickerte im Rausch der ekstatischen Musik und der Wucht der Bilder.
    Das Mädchen
wurde vor den Meister geschleppt, der ihr mit einem Ruck das schwarze Gewand
vom Körper zog. Nackt stand Ellen Seether vor ihm. Der
Meister ging zu dem schwarzverdeckten Altar zurück, nahm von dort einen
bleichen Totenschädel und drückte ihn dem Mädchen, das bereit war, dem Zirkel
beizutreten, in die Hand. Alles lief nach einem genau festgelegten Ritus.
    In der einen
Hand den Totenschädel, in der anderen eine schwarze Rose, die ihr von einer
hohen Sektiererin, die einen Hexenclub im Londoner Westend leitete, gereicht
wurde, stand Ellen in der Mitte des Kreises aus schwarzgekleideten Teilnehmern.
    Der Meister
trat bis zu dem Altar zurück. Die sechs anderen, die an der Zeremonie
teilnahmen und ihre Mitglieder offensichtlich hierher beordert hatten,
gruppierten sich um den schwarzen Altar. Die Hohe Priesterin kam auf Ellen zu
und schlug ihre Kapuze zurück. Es war eine etwa fünfunddreißigjährige Frau,
vielleicht eine der ältesten, die in dieser Stunde hier versammelt waren. Sie
hatte ein interessantes Gesicht, und auf den ersten Blick konnte man sie für eine
Sekretärin halten. Auch sie schlüpfte aus ihrem Gewand.
    »Ich bin
Circe«, sagte sie, indem sie Ellen dreimal umkreiste. Es war üblich, daß sich
die Priesterinnen in den Zirkeln fremde und symbolische Namen gaben. Die
Fünfunddreißigjährige hatte einen attraktiven Körper.
    »Ich habe den
Auftrag, dich zu fragen, ob du bereit bist, bis an dein Lebensende Satan zu
dienen«, fuhr sie fort.
    Ellen nickte.
»Ja.«
    »Du hast dich
entschlossen, dem Zirkel der Satansschwestern beizutreten. Du wirst eine
Zeitlang Circe dienen, in meiner Loge gewissermaßen, um eine Probezeit zu
erfüllen. Wie heißt du ?«
    »Ellen Seether .«
    »Wie alt bist
du ?«
    »Neunzehn.«
    »Bist du noch
Jungfrau ?«
    »Nein.«
    »Gab es viele
Männer in deinem Leben ?«
    »Sieben oder
acht.«
    »Das ist gut .«
    Es wurden
intime Dinge gefragt. Der Dialog dauerte zwanzig Minuten. Die Priesterin Circe
schwor Ellen Seether darauf ein, ihre ganze Kraft in
den Dienst der Sekte zu stellen.
    Der Höhepunkt
der Zeremonie endete in der Frage, welche die attraktive Circe dem jungen
Mädchen stellte: »Bist du bereit, in Satans Namen, zu seiner Ehre und seinem
Nutzen - ein Opfer zu bringen ?«
    »Ja.«
    »Auch wenn er
ein Menschenopfer von dir verlangt?«
    Eine

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