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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem groben
Holztisch nahm ihre Kleidungsstücke entgegen und reichte auch ihr eine Art
Mönchskutte, die Morna über ihren nackten Körper zog. X- GIRL-C stülpte die
Kapuze über und schlug dann die Richtung ein, die sie auch bei den anderen
Teilnehmern dieses Sabbats beobachtet hatte.
    Was würde sie
erwarten?
    Morna konnte
es nur ahnen. Sie hatte in der PSA oft über diese geheimen Kultstätten
gesprochen. Es war bekannt, daß es Sekten gab, die zusammenkamen, um Schwarze
Messen abzuhalten. Gerade in höhergestellten Kreisen trafen sich oft Männer und
Frauen zu makabren »Gottesdiensten«.
    Der PSA waren
Augenzeugenberichte bekannt geworden von Neugierigen, die von anderen
»empfohlen« worden waren oder selbst durch einen Zufall zu einer solchen Gruppe
gestoßen waren. Selbst in den gängigsten Sexblättern waren keine Anzeigen von
diesen Hexenvereinigungen zu finden, deren Wirken und Treiben im Verborgenen
blühte.
    In der PSA
jedoch wußte man, daß es Sekten gab, die Sexualmessen zelebrierten, wobei
hochprozentiger Alkohol und Rauschmittel mit im Spiel waren. Im zwanzigsten
Jahrhundert, passierten mit einem Mal Dinge, die an finsterstes Mittelalter
erinnerten. Eine durch Los bestimmte Frau mußte ihren nackten Körper als Altar
für den Satan darbieten. Teuflische Gebete wurden gesprochen, Qualen und
Folterungen mußte die Auserwählte erdulden, bis sie vor Erschöpfung
zusammenbrach.
    Das war noch
das harmloseste von schockierenden Beispielen. Außenstehende hatten bisher so
gut wie keinen Zutritt zu diesen allergeheimsten Zirkeln gefunden. Es mußte
schon ein großer Glücksfall eintreten, wenn es einem Agenten gelang, den Mantel
der das Geheimnis verdeckte, ein wenig anzuheben. Menschen, die versucht
hatten, Dinge zu erzählen, deren Zeuge sie in furchtbaren Stunden geworden
waren, hatten dazu oft keine Gelegenheit mehr gefunden. Sie waren »geopfert«
worden, wie man in der Sprache der Okkultisten redete. Nachweisen hatten die
Behörden nichts können.
    In allen
Großstädten gab es heute solche Sekten, ob in London, Paris, New York,
Frankfurt oder Berlin. Auch in Millionärsvillen und auf dem Land hatte sich der
Aberglauben eingeschlichen. Allein die Hexenvereinigungen in England hatten in
den letzten Monaten einen ungewöhnlichen Aufschwung erlebt. Einige konnten es
wagen, mit ihren Praktiken an die Öffentlichkeit zu treten, andere aber wirkten
im Geheimen. Und das war kein gutes Zeichen.
    Morna gingen
diese Dinge durch den Kopf, während sie mit erhöhter Aufmerksamkeit den langen
Gang passierte. Die Wände waren feucht, der Boden unter ihren nackten Füßen
kalt und naß. Hin und wieder war in einen verschnörkelten, schmiedeeisernen
Halter eine Kerze gesteckt, die schwaches Licht spendete. Im Lichtkreis war zu
erkennen, daß der Gang einen scharfen Knick nach links machte. Dann führten
steile, ausgetretene Stufen in die Tiefe.
    Ein Keller
unter dem Keller!
    Morna
Ulbrandson sah vor sich die dunkle vermummte Gestalt gehen.
    Patsy Taylor!
Sie ging sehr vorsichtig nach unten, um nicht zu fallen. Die Stufen waren
gefährlich und die Sicht sehr schlecht. Im stillen zählte Morna die Stufen. Es
waren fünfunddreißig. Das Geräusch der rhythmisch schlagenden Trommeln kam
jetzt näher. Der Rhythmus war wild, packend, und die Schwedin merkte, wie ihre
Muskeln zuckten, wie der Wunsch in ihr aufstieg, sich nach dieser Musik zu
bewegen. Sie registrierte diesen beinahe hypnotischen Einfluß der wilden,
berauschenden Klänge noch mit klarem Bewußtsein. Schon hier jedoch begriff sie,
daß sie alle ihre Sinne zusammennehmen mußte, um nicht abzurutschen.
    Ein langer
Tunnel lag vor ihr. Morna war erstaunt über die Ausdehnung, des Gewölbes.
Teilweise war es mit kantigen, schwarzen Balken abgestützt, teilweise war keine
Mauer gezogen, sondern die festgestampfte, harte Erde schaute zwischen den
Balken hervor. Dieser Tunnel war zusätzlich gegraben und angelegt worden.
    Die Schwedin
erkannte, daß der Gang nach links unterhalb der Häuser auf die Kirche zuführte.
Die Agentin hatte den Weg, den sie gekommen war, genau im Kopf. Ein Tunnel, der
unter den Kellern der beiden Nachbarhäuser auf die Kirche zuführte? Nach einem
Weg von achtzig Metern, der fast kerzengerade verlief, war sie sich im klaren
darüber, daß es so und nicht anders sein konnte. Der Gang mündete in einen
ovalen Kellerraum. Hier waren an der Wand eine Unzahl Kerzen aufgestellt, aber
nur einzelne brannten. Auffallend waren die großen,

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