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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und
wollte offensichtlich etwas sagen, aber seiner Stimme fehlte die Kraft. Diese
winzige Reaktion jedoch war es, die Morna anspornte weiterzumachen. Solange
Larry so hilflos dalag, war er jeder Gefahr ausgeliefert. Es dauerte nochmals
eine Viertelstunde, ehe sie merkte, daß er tiefer und ruhiger atmete, daß auch
sein Pulsschlag gleichmäßiger wurde.
    »Wach auf
Larry !« flehte sie ihn an. Schweiß perlte auf ihrer
Stirn. Morna leistete schwere körperliche Arbeit. X-RAY-3 öffnete die Augen.
Morna ließ den Strahl ihrer Taschenlampe über das Gesicht Larrys wandern. Die
Haut war besser durchblutet. Er wirkte nicht mehr so totenbleich. Es war ihm
anzusehen, daß er versuchte aus der Tiefe der Benommenheit emporzukommen, daß
aber die Wirkung der Spritze noch längst nicht abgebaut war.
    Nach weiteren
zehn. Minuten war er so weit, daß er flüstern konnte,
sich aufrichtete und schlaftrunken sein Gefängnis begutachtete. Morna redete
permanent auf ihn ein und sprach von der Gefahr, in der sie schwebten, wenn sie
sich noch länger hier aufhielten.
    »Ich bin
müde, Schwedengirl. Laß mich schlafen«, murmelte Larry abwesend und machte
Anstalten, sich wieder hinzulegen. Morna hinderte ihn dran. Sie hatte einen
Erfolg errungen. Es war bereits ein Fortschritt, daß Larry sie erkannte.
    »Sitzenbleiben«,
flüsterte sie. »Du wirst doch nicht aufgeben. Immerhin hast du den Auftrag, auf
mich aufzupassen. «
    Larry nickte.
»Das ist richtig. Aber wie ich sehe, hast du die Dinge fest in der Hand. Dann
brauche ich mich um nichts zu kümmern. Gute Nacht!«
    Er ließ sich
auf die Seite kippen, die Augen fielen ihm zu. Der Kampf gegen Müdigkeit und
Benommenheit ging weiter. Es dauerte noch eine geraume Zeit, ehe die Stimme und
die Nähe der Schwedin dem Agenten wieder bewußt wurden. Larry schüttelte sich.
Er schien vergessen zu haben, was er noch vor ein paar Minuten gesprochen
hatte. Er wunderte sich, daß Morna da war und wollte wissen, was passiert sei.
Sie erklärte ihm noch mal alles ganz genau.
    Er machte
einen etwas muntereren Eindruck. Mit ungeheurer Willenskraft besiegte er die
Benommenheit und den Schlaf. X-RAY-3 machte mehrere Kniebeugen und verschaffte
sich Bewegung. Auch das half. Seine Reaktionen waren noch langsam, das Denken
fiel ihm schwer, aber er begriff, worum es ging und weshalb Morna hier war.
    Zu ihrer
Überraschung erfuhr die Schwedin, daß Larry nicht mal wußte, an welchen Ort man
ihn gebracht hatte. Sie erklärte es ihm.
    »Okay,
geliebtes Weib, dann machen wir uns gemeinsam an die Arbeit. In Anbetracht der
besonderen Gefahren, die wir erwarten dürfen, wäre es vielleicht gut, wenn du
mir deine Waffe reichen würdest. Ich habe den Auftrag, dich zu beschützen .«
    Morna, gab
ihm ihre Smith & Wesson Laser. Man merkte der Agentin an, daß sie froh war,
die Aktion ohne Zwischenfälle durchgebracht zu haben. Sowohl Larry als auch sie
waren fast eine Stunde lang in Gefahr gewesen, überrascht zu werden. Das hätte
in dieser Umgebung und in dieser Situation das sichere Todesurteil für sie
beide bedeutet. Larry hatte das Gefühl, auf Eiern zu laufen.
    »Dein
eleganter Gang ist bewundernswert«, flachste Morna.
    »Ich weiß«,
entgegnete Larry trocken. »Wenn ich in Stimmung bin, gehe ich immer so tänzelnd .«
    Sie
marschierten nebeneinander her, der Gang war breit genug. Fast lautlos stiegen
sie die Treppen empor und standen vor einer verschlossenen Tür. Auch hier keine
Mühe, das Schloß zu öffnen. Dann lag der wandernde Lichtstrahl der Lampe auf
den gemauerten Kellerwänden. Von hier aus führte eine Treppe direkt ins Haus.
Die Tür war diesmal nicht verschlossen.
    Durch die
Ritzen der Läden fiel das erste Grau des Tageslichts. In einiger Entfernung vom
Haus sprang der Motor eines Mopeds an. Das knatternde Geräusch verschwand in
der Ferne. Morna beobachtete ihren Begleiter ganz genau. Larrys Verhalten ließ
noch zu wünschen übrig. Er kämpfte gegen Bewußtseinstrübungen, jedoch mit
Erfolg an. Seine Bewegungen wurden elastischer.
    »Ob der
Hexenmeister zu Hause ist ?« fragte X-RAY-3 leise.
»Soll ich mal anklopfen ?«
    Sie standen
mitten in einem fast quadratischen Flur, in den mehrere Türen mündeten. Eine
schmale, gewundene und frisch gewachste Treppe führte in den ersten Stock. Von
droben kam ein leises, schabendes Geräusch. Morna und Larry sahen sich an.
    »Anklopfen
hier unten erübrigt sich«, flüsterte Larry. »Wir werden oben erwartet. Fangen
wir den Tag gleich mit Schwung an!

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