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085 - Professor Kulls Blutnixe

085 - Professor Kulls Blutnixe

Titel: 085 - Professor Kulls Blutnixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und mußte sich erst hochdienen.
    Dienen! Allein das Wort ging Mortimer Kull schon sehr gegen den Strich. Er liebte es, wenn man ihm diente, aber er wollte keinem dienen, das war unter seiner Würde.
    Vielleicht ließ sich irgendwann einmal ein Geschäft mit Asmodis machen. Atax müßte das einfädeln, damit Kull gleich etliche Dämonenstufen überspringen konnte.
    Aber das war Zukunftsmusik.
    Im Moment gab es andere Dinge, um die sich Mortimer Kull kümmern mußte.
    Immer langsamer drehte sich das Rotorblatt des Hubschraubers, von dem sich Professor Kull mit seinem Begleiter Robert McEveely entfernte.
    Innerhalb der Organisation des Schreckens beneidete man McEveely um seine Sonderstellung, denn Kull behandelte ihn wie seinesgleichen. Niemand sonst konnte so hoch aufsteigen. Sie gingen auf das Traumhaus zu, das dem griechischen Reeder Cristos Narichos - und somit Mortimer Kull - gehörte (denn auch Narichos gehörte dem Professor, der behandelte ihn manchmal beinahe wie einen Leibeigenen).
    Unter hohen, schattenspendenden Palmen stand es auf einer kleinen Erhebung. Von der großen Terrasse hatte man einen phantastischen Blick aufs strahlendblaue Meer. Weiße Mauern, schattige Arkaden, ein moosgrünes Dach, Außen- und Innenpool, eine Menge Zimmer, in denen ab und zu die OdS-Elite untergebracht wurde, unweit vom Haus ein kleiner natürlicher Hafen, zu dem eine Treppe aus Natursteinen, eingesäumt von Poincianas, hinunterführte… Das war die eine Seite. Harmlos und schön.
    Aber es war nur die sichtbare Spitze des Eisbergs.
    Das ausgedehnte Laboratorium befand sich darunter, und nur eine Handvoll OdS-Leute wußten davon.
    Ein Mann um die Fünfzig trat aus dem Haus. Er trug ein kurzärmeliges Hemd, tiefe Falten kerbten sich in sein brutal wirkendes Gesicht. Sein Name war Barry Foxworth. Doktor Barry Foxworth, aber er durfte diesen akademischen Titel nicht mehr tragen, denn er war ihm aberkannt worden, weil er Dinge getan hatte, die gegen die ärztliche Ethik verstießen.
    Dennoch war er ein hervorragender Chirurg. Vor allem auf dem Gebiet der Laserchirurgie war er eine Kapazität und somit ein brauchbarer Mann für Professor Kull.
    Bei Kull durfte er all die Dinge tun, die normalerweise verboten waren - und dafür bekam er auch noch eine Menge Geld. Deshalb hatte er es bis zum heutigen Tag auch noch nicht bereut, in Mortimer Kulls Dienste getreten zu sein.
    Er begrüßte seinen Arbeitgeber mit nüchterner Freundlichkeit. Auch an McEveely verschwendete er einige Höflichkeitsfloskeln. Ein OdS-Mann übernahm die Rolle des Dieners und mixte Drinks.
    Er servierte sie auf der großen Terrasse. Kull hatte unter einem malvenfarbenen Sonnensegel Platz genommen. Der Drink war leicht und kühl, sehr erfrischend.
    »Wie geht es ihr?« wollte Mortimer Kull wissen, nachdem er einen Schluck genommen hatte.
    »Unverändert, Professor«, antwortete Foxworth.
    Kull kräuselte die Nase. »Das höre ich nicht gern.«
    »Ich weiß, Sir, aber so stehen die Dinge.«
    »Haben Sie versucht, sie zu wecken?«
    Foxworth nickte. »Auf die verschiedensten Arten. Leider ohne Erfolg.« Er berichtete, was er alles getan hatte, und Mortimer Kulls Blick verdüsterte sich. Er schaute McEveely ernst und fragend an, war an dessen Meinung interessiert.
    »Sie braucht Zeit«, sagte Atax. »Du darfst nicht ungeduldig sein, Professor. Der Eingriff war keine Kleinigkeit, das muß sie erst verkraften.«
    »Wird sie's denn überstehen?« fragte Kull.
    »Ich bin davon überzeugt. Sie ist zäh.«
    »Wir könnten ihr zuviel zugemutet haben.«
    »Sie wird aufwachen«, sagte Atax bestimmt.
    »Wäre schön, wenn es bald sein würde«, brummte Mortimer Kull. »Du weißt, wofür ich sie brauche.«
    »Sie wird ihrer Aufgabe gerecht werden«, versprach ihm Atax.
    »Ich nehme an, Sie wollen sie sehen«, sagte Barry Foxworth.
    »Später«, erwiderte Professor Kull und griff wieder nach seinem Glas. Mit zusammengekniffenen Augen blickte er nachdenklich aufs Meer hinaus. Wieder einmal plante er eine große Sache, die ihm viel Geld einbringen würde.
    Geld war etwas, von dem er nie genug haben konnte, denn Geld bedeutete Macht, und je mehr Macht er in die Hände bekam, desto lieber war es ihm. Er spannte dafür alles ein. Sogar die Kräfte der Hölle machte er sich mit Atax' unschätzbarer Hilfe dienstbar. Kull war Multimilliardär, und er setzte seinen immensen Reichtum wie ein bestens funktionierendes Instrument ein. Auf der Welt hatte alles seinen Preis, und Mortimer Kull

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