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0851 - Der Kult der Shada-Gor

0851 - Der Kult der Shada-Gor

Titel: 0851 - Der Kult der Shada-Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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chinesischen Truppen sehr genau. Offenbar werden zurzeit alle Hotels durchsucht, und wen sollten sie suchen, wenn nicht Sie beide? Es kann nicht lange dauern, bis sie hier sind.«
    »Okay, was ist der Plan?«, fragte Nicole.
    »Ich bringe Sie in ein sicheres Kloster am Rande der Stadt, dann warten wir den Einbruch der Nacht ab. Tagsüber ist die Flucht aus Lhasa zu gefährlich.«
    Zamorra nickte. »Okay, machen wir es so.«
    Die Vorbereitungen dauerten nicht lange. Zamorra und Nicole hatten nur das Notwendigste ausgepackt. In zwei Minuten waren sie abreisebereit. Die Blaster befestigten sie an den Metallclips ihrer Gürtel.
    Songtsen brachte sie über schäbige Flure, die eigentlich nur vom Personal benutzt wurden, zum Hinterausgang. Dort parkte ein unauffälliger Wagen der chinesischen Marke Geely.
    »Setzen Sie sich auf die Rückbank und halten ihren Oberkörper unten. Dann dürfte Sie niemand sehen.«
    »Ihr Wort in Buddhas Gehörgang«, sagte Nicole skeptisch. Sie wollten gerade einsteigen, als ein scharfer Befehl ertönte.
    »Halt! Stehen bleiben!«
    Zamorra wirbelte herum. Vor ihm standen zwei chinesische Soldaten, die Maschinenpistolen im Anschlag. Und sie sahen nicht so aus, als würden sie mit sich reden lassen.
    »Scheiße!«, murmelte Nicole. Aus den Augenwinkeln sah Zamorra, dass sie die rechte Hand vorsichtig zu der Stelle ihrer Jacke schob, unter der der Blaster verborgen war.
    »Sind Sie Professor Zamorra?«
    »Der bin ich. Aber ich wüsste nicht, was Sie das angeht. Wir haben diplomatische Immunität.«
    »Die ist hiermit aufgehoben. Machen Sie keine Dummheiten und knien Sie sich nieder, die Hände über dem Kopf. Wir haben Befehl, Sie aufzuhalten. Mit allen Mitteln.«
    »Immer mit der Ruhe. Wir tun, was Sie sagen«, erwiderte Zamorra betont ruhig. Dann zischte er Nicole fast unhörbar zu: »Sei bereit!«
    »Immer, Chef.«
    Langsam hob der Parapsychologe die Hände. Wie zufällig schob seine Rechte dabei das Jackett hoch, unter dem der Blaster verborgen war. Er wollte die Waffe gerade ziehen, als plötzlich hinter ihm eine Pistole aufbellte. Die Soldaten hatten sich ganz auf die beiden Franzosen konzentriert. Das erwies sich jetzt als tödlicher Fehler. Unbemerkt hatte Songtsen eine Waffe gezogen, mit der er die beiden Uniformierten jetzt unter Beschuss nahm.
    »Was tun Sie da? Überlassen Sie das uns!«, schrie Zamorra.
    Doch es war zu spät. Einer der Soldaten brach wie vom Blitz gefällt zusammen, der andere ging hinter einem großen Müllcontainer in Deckung und erwiderte das Feuer. Zamorra und Nicole brachten sich hinter dem Geely in Sicherheit und zogen ihre Blaster. Doch von ihrer Position aus hatten sie keine Chance, den zweiten Uniformierten zu betäuben, bevor Songtsen mit seiner Waffe noch mehr Schaden anrichtete. Der-Tibeter hatte sich hinter einer Mauerecke verschanzt und feuerte unaufhörlich weiter, bis ihm die Munition ausging. Dann hörten sie das charakteristische Knacken eines Funkgerätes. Der Polizist rief offenbar Verstärkung.
    »Verdammt, was haben Sie sich dabei gedacht, Songtsen?«, rief Zamorra. »Das war kaltblütiger Mord. Und gleich wimmelt es hier nur so von Soldaten!«
    Doch der Tibeter ließ sich davon nicht beeindrucken. »Glauben Sie mir, Sie wollen denen nicht in die Hände fallen. Ganz bestimmt nicht!«
    Verwirrt sahen sich die beiden Dämonenjäger an. Dieser Gewaltausbruch hatte sie völlig überrascht. Die Tibeter waren bekannt für ihre Friedfertigkeit. Doch Songtsen war auch ein Diener der Neun Drachen, und als solcher bereit, alles zu tun, um seinen Auftrag zu erfüllen.
    Doch ihre Situation hatte sich nicht wirklich verbessert. Von der Vorderseite des Hotels ertönten aufgeregte Rufe. Die Verstärkung rückte bereits an. Offenbar davon beflügelt, wagte sich der Soldat hinter der Mülltonne für eine Sekunde aus seiner Deckung hervor und gab eine weitere Salve ab. Ein erstickter Schrei ließ Zamorra das Blut in den Adern gefrieren.
    »Songtsen!«
    »Es hat mich erwischt. Hauen Sie ab, Professor. Schnell!« Die Stimme des Tibeters war kaum mehr als ein heiseres Röcheln.
    Zamorra wusste, dass sie keine Sekunde zu verlieren hatten. »Wir müssen ihn hier wegbringen, Nici. Sofort!«
    »Ganz deiner Meinung, Chef. Aber wie sollen wir das anstellen?«
    »Ich habe eine Idee! Sobald ich unseren schießwütigen Freund hinter der Tonne ausgeschaltet habe, schaffst du Songtsen ins Auto und startest den Motor.«
    »Was hast du vor?«
    »Keine Zeit für

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