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0851 - Der Kult der Shada-Gor

0851 - Der Kult der Shada-Gor

Titel: 0851 - Der Kult der Shada-Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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gab nur eins, was man dagegen tun konnte: so viel trinken, bis es zu den Ohren wieder rauskam. Doch es war Stunden her, seit sie den letzten Schluck zu sich genommen hatte. Ihre Vorräte waren bei dem Helikopterangriff vernichtet worden. Wenn sie nicht bald Wasser fand, würden die Monster nicht viel tun müssen, um sie zu erledigen. Aber vielleicht litt sie auch gar nicht unter der Höhenkrankheit. Vielleicht war es der dunkle Einfluss der Höhle, der sie krank mache. Egal, sie musste auf jeden Fall so schnell wie möglich hier raus!
    Taumelnd erkundete Chin-Li ihre Umgebung. Sie war nicht mehr an dem Ort, an dem sie eingeschlafen war. Die Kreaturen hatten sie in eine Art Verlies gesperrt. Der seltsam verwinkelte Raum war kaum zehn Quadratmeter groß, vier Meter hoch und völlig fensterlos. Das einzige Licht kam von den Wänden, die schwach phosphoreszierten.
    Eine Tür war nirgendwo zu entdecken. Sorgsam untersuchte Chin-Li die Wände nach einer verborgenen Öffnung. Ohne Ergebnis. Warum haben sie mich nicht getötet? Vielleicht fürchteten die Kreaturen das Amulett. Oder sie warteten, bis die chinesische Kriegerin doch irgendwann der bösen Magie dieses Ortes erlag. Zeit bedeutet ihnen nichts. Sie lebten ewig. Sie waren schon immer hier und würden immer hier sein. Das war die niederschmetternde Botschaft der Albtraumbilder, die sie bis ans Ende ihres Lebens begleiten würden.
    Mutlos ließ sich Chin-Li auf den Boden sinken, Sie hatte unzählige Male dem Tod ins Auge geblickt und ihn dabei ausgelacht, Selbst in den hoffnungslosesten Situationen hatte sie immer einen Weg gefunden, zu überleben. Nie wäre es ihr in den Sinn gekommen, einfach aufzugeben und sich dem Unvermeidlichen zu fügen.
    Doch jetzt, in dieser Höhle des namenlosen Schreckens, hatte sie jeder Mut verlassen. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie keine Möglichkeit mehr, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
    Ein heftiges Zittern durchlief ihren Körper. Dann sackte sie in sich zusammen und weinte hemmungslos.
    ***
    Das Erste, was Zamorra hörte, war der dumpfe Knall einer Explosion. Dann erfüllte beißender Nebel den Raum, der dem Parapsychologen die Tränen in die Augen trieb.
    »Sie haben uns gefunden!«, schrie Nicole und griff wie Zamorra zum Blaster. Doch es war zu spät. Bevor die Dämonenjäger sich orientieren konnten, waren sie umzingelt von schwer bewaffneten Soldaten, die die Mündungen ihrer Sturmgewehre auf sie richteten.
    »Auf den Boden! Die Hände über den Kopf!«, schrie jemand auf Englisch. Zamorra sah zu Nicole. Diese nickte resigniert, dann ließen sie gleichzeitig die Blaster fallen und legten sich mit dem Gesicht nach unten auf den harten Steinboden. Gegen diese Übermacht hatten sie keine Chance. Bei einem Kampf würden sie nur die Mönche gefährden, die sich gerade noch für ihre Rettung eingesetzt hatten.
    Ein narbengesichtiger Offizier, offenbar der Befehlshaber, baute sich vor den beiden Franzosen auf. Lässig glitt seine Hand über die Pistolentasche an seinem Gürtel.
    »Professor Zamorra?«
    Der Parapsychologe nickte.
    »Oberst Yee würde Sie und Mademoiselle Duval gerne sprechen.«
    »Wenn er so freundlich bittet, bleibt uns ja wohl kaum was anderes übrig, als die Einladung anzunehmen.«
    »Folgen Sie mir!«
    Ein Soldat nahm die Blaster an sich, während zwei weitere Uniformierte die beiden Franzosen vom Boden hochrissen und unsanft zum Ausgang drängten. Die übrigen Soldaten hatten die Mönche in eine Ecke gedrängt und legten ihnen Handschellen an. Selbst der gerade erst aus der Bewusstlosigkeit erwachte Songtsen wurde brutal vom Tisch gestoßen und zu den anderen geschleppt.
    »Was geschieht mit ihnen?«, fragte Nicole.
    »Wir werden sie vor Gericht stellen und verurteilen«, erwiderte der narbengesichtige Offizier ungerührt.
    »Wie lautet die Anklage?«
    »Verschwörung und Aufruhr. Diese Leute sind Terroristen.«
    »Das sind sie nicht, und das wissen Sie genau. Sie versuchen nur, ihr Land vor einer großen Gefahr zu schützen.«
    Der Offizier lächelte schmal. »Sie sollten sich um diese Verbrecher keine Sorgen machen. Ihnen steht weitaus Schlimmeres bevor!«
    Im Rausgehen wies er auf einen jungen Mönch, der verängstigt seine Gebetsmühle umklammerte, während ihm zwei Soldaten Handschellen anlegten.
    »Lasst ihn frei und gebt ihm die Belohnung. Er hat seine Sache gut gemacht.«
    Die Gebetsmühle fiel scheppernd auf den Boden. »Wangdu!«, herrschte der Abt den jungen Mönch an. »Was hast du

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