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0853 - Die vier aus der Totenwelt

0853 - Die vier aus der Totenwelt

Titel: 0853 - Die vier aus der Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geendet hatte, war er trotzdem noch nicht in der Lage, einen Kommentar abzugeben. Er saß da, hatte den Kopf gesenkt und wußte nicht, was er noch alles denken sollte.
    »Du sagst nichts?«
    »Es ist schwer.«
    »Ich weiß es, und das war es für mich ebenfalls. Aber ich kann nichts anderes sagen. Ich habe diese Dinge erlebt. Ich habe nichts hinzugefügt und auch nichts weggelassen. Alles ist so passiert, das mußt du mir einfach so glauben.«
    »Natürlich.«
    Sie schwiegen. Ihre Gedanken waren schwer. Mit müden Bewegungen stand der Mann schließlich auf.
    »Wo willst du hin?«
    »Ich hole uns Wasser.«
    Alida nickte nur. Ihr Mann kehrte zurück und drückte ihr das Glas in die Hand.
    Das Wasser war kalt. Es sprudelte noch auf der Oberfläche. Winzige Spritzer berührten ihre Haut. Sie trank in kleinen Schlucken und dachte über gewisse Dinge nach. Leer stellte Alida das Glas ab.
    Auch Fred hatte seines schon zur Seite gestellt.
    »Sag was, bitte.«
    Der Mann hob die Schultern. »Ich weiß nichts, Alida, ich weiß wirklich nichts. Aber irgendwie muß es ja weitergehen, denke ich mal. Oder siehst du das anders?«
    »Nein.«
    »Ich habe keinen Plan. Ich fühle mich so schrecklich hilflos, als wäre alles an mir vorbeigegangen. Was du von einer Gestalt und von einem Grab gehört hast, das paßt nicht in den Vorgang. Da muß irgend etwas passiert sein.«
    »Warum hätte man mich anlügen sollen?«
    »Da hast du auch wieder recht. Aber eine Lösung müssen wir für uns finden, Alida.«
    »Ich wüßte schon, welche.«
    »So?«
    »Ja, das ist einfach. Du und ich, wir beide werden so bald wie möglich mit den Sinclairs sprechen. Was ich hier erlebt habe, das kann ich beschwören. Das ist ein Fall für ihren Sohn. Ich bin sicher, daß er herkommen wird, wenn wir seine Eltern darum bitten.«
    »Hm…«
    »Das paßt dir nicht?«
    »Weißt du, Alida, so habe ich das nicht gemeint. Ich möchte nur nicht, daß wir uns lächerlich machen. Wir stehen dann plötzlich da wie zwei, über die man den Kopf schüttelt.«
    »Bestimmt nicht.«
    Er seufzte. »Wir haben keine Beweise. Ich bin nicht einmal ein Zeuge dessen gewesen, was du erlebt hast. Wäre das der Fall, hätten wir eine günstigere Position.«
    »Ich werde meine sehr gut verteidigen können«, behauptete die Frau. »Sehr gut sogar.«
    »Und weiter?«
    »Was meinst du damit?«
    »Wenn dieser Sinclair tatsächlich hier erscheint, was sollte er deiner Meinung nach tun?«
    »Unsere Kinder finden.«
    »Die Geister, meinst du?«
    »Meinetwegen auch das. Ich will, daß sie gefunden werden. Ich will es einfach. Jemand wie er, der kann es sicherlich schaffen, ich bin fest davon überzeugt.«
    Fred Wayne nickte. »Wenn du meinst, Alida, wenn du meinst«, murmelte er.
    Sie streichelte ihm mit dem Handrücken über die Wange. »Überzeugt bist du nicht – oder?«
    »So ist es…«
    »Ich aber.«
    Fred lachte. »Toll, und das meine ich wirklich. Wenigstens einer von uns sollte davon überzeugt sein, genau das Richtige zu tun, denke ich…«
    ***
    Ich lächelte!
    Es war herrlich, die alten Bäume nahe des Hauses meiner Eltern zu sehen. Die Eichen und Linden, die vor dem Haus wuchsen und deren helles Grün schimmerte, als hätte ein Maler die Zweige und Äste mit seinem Pinsel betupft.
    Gott – ich war wieder zu Hause!
    Und das bei diesem herrlichen Wetter, das auch das südliche Schottland nicht verschont hatte. Der Frühling war spät, dafür mit aller Macht gekommen, hatte den Winter vertrieben und das Land unter seine Knute gedrängt. Für viele Menschen eine Wohltat, denn hier oben im Norden dauerte der Winter nun mal länger.
    Ich war mit dem Rover gefahren und wußte im Prinzip auch, um was es ging. Es war meine Mutter gewesen, die mich angerufen und natürlich das schlechte Gewissen in mir geweckt hatte. Viel zuwenig hatte ich mich um meine Eltern gekümmert, ich hätte sie viel öfter besuchen müssen, aber es lag nicht nur an mir, daß ich diesen Vorsatz nicht einhielt. Der Druck der Gegenseite ließ oft genug keine Pause zu, und so war aus meinem Vorsatz lange Zeit nichts geworden.
    Ich hatte die Fahrt in den Norden genossen und unterwegs sogar einmal übernachtet. In einem Hotel mit einem sehr großen Bett im Zimmer, das ich am liebsten gar nicht mehr verlassen hätte. Zudem hatte ich herrlich geschlafen, und die alte Wirtin, die Mutter der Inhaberin, hatte mich mit einem tollen Frühstück versorgt. Besonders der Geschmack des selbstgemachten Apfelgelees lag mir noch lange

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