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0853 - Die vier aus der Totenwelt

0853 - Die vier aus der Totenwelt

Titel: 0853 - Die vier aus der Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John?«
    »Warte noch.« Ich schaute zur Tür, aber meine Mutter ließ sich nicht blicken. »Normal ist es doch, wenn ich mich anschließend in den Wagen setze und zum Ort des Geschehens fahre. Ich werde mich dort umsehen und möglicherweise auch Spuren finden, weil ich anders vorgehen werde als die Männer der Rettung.«
    »Das kann ich mir denken. Aber du wirst erst einmal hinfinden müssen. Dieser Greenlake liegt ziemlich einsam. Er ist relativ schwer zu finden. Es führt nicht mal eine Straße dorthin. Nicht alle kennen genau den Weg, John.«
    »Aber du?«
    »So ist es.«
    Mein Lächeln wurde breit. »Wenn ich dich recht verstehe, willst du also an meiner Seite sein.«
    »Ja, ich hatte vor, dich zu begleiten.«
    »Meinetwegen. Ich brauche dich nicht auf die Gefahren hinzuweisen. Was wird Mutter sagen, wenn…?«
    Horace F. Sinclair legte blitzschnell einen Finger auf die Lippen, denn die Küchentür wurde aufgestoßen, und meine Mutter erschien. Sie blieb stehen, schaute zum Tisch hin, wo wir saßen, und runzelte die Stirn. »Ich ahne etwas«, sagte sie.
    »Was denn?«
    »Hör auf, Horace. Wenn du dein unschuldiges Gesicht aufsetzt, bist du alles andere als das. Ich gehe mal davon aus, daß du deinem Sohn wieder einen Floh ins Ohr gesetzt hast.«
    Er schaute mich unschuldig an. »Habe ich das?«
    Ich sah meine Mutter an. »Nein, auf keinen Fall. Mich juckt wirklich nichts im Ohr.«
    Sie drohte uns mit dem Zeigefinger. »Euch kann man nicht allein lassen. Ich weiß es genau.«
    »Du siehst aber toll aus, Mum…«
    Mary Sinclair wurde rot, während mein Vater verschmitzt grinste.
    »Wie kommst du denn darauf, Junge?«
    »Das gelbe Kleid steht dir doch toll.« Ich nickte. »Wirklich, ich finde es gut.«
    »Es ist neu. Ich habe es mir gegönnt. Es paßt gut zu meinem grauen Haar, finde ich.«
    »Das meine ich auch.«
    »Es ist aber kein Kleid, Junge, sondern ein Rock mit dazu passender Jacke.« Sie schaute auf die Uhr. »Ich denke wir sollten fahren, die beiden Ehepaare warten schon.« Dann zielte der Zeigefinger auf meinen Vater. »Und du kannst dir auch was anderes anziehen, Horace.«
    Er stand auf. »Dein Wunsch ist mir Befehl, liebe Mary.« Dann verließ er die Küche.
    Meine Mutter war noch immer nicht zufrieden.
    »Dein Vater gefällt mir nicht, John.«
    »Warum? Was ist denn?«
    »Kann ich dir nicht sagen, aber er ist so ungewöhnlich freundlich.«
    Scharf blickte sie mir in die Augen. »Ich weiß, daß ihr beide etwas vorhabt, ich weiß es genau.«
    »Zumindest bei mir trifft das zu«, sagte ich.
    »Was denn?«
    »Das, Mutter!« Ich nahm sie in die Arme und drehte sie im Kreis, was ihr sehr gefiel…
    ***
    Erst am frühen Abend kehrten wir wieder zurück, und wir waren sehr schweigsam, als wir in das Haus gingen. Vor allen Dingen ich war ziemlich in Gedanken versunken, denn das Gehörte beschäftigte mich schon. Ich hatte keinen Beweis, aber ich war sicher, daß da einiges nicht mit rechten Dingen zugegangen war.
    »Ich glaube, wir können beide einen Schluck vertragen«, sagte mein Vater, als er die Tür seines Arbeitszimmers öffnete und das Licht einschaltete.
    »Dagegen habe ich nichts einzuwenden.«
    »Was ist mit deinem Hunger, Junge?«
    Ich verdrehte die Augen. »Mutter, ich bitte dich. Wenn ich etwas essen möchte, werde ich es sagen.«
    »Es ist ja gut, ich habe es nur…«
    Ich küßte sie schnell auf die Wange und beruhigte sie. Mein Vater hatte das Zimmer bereits lächelnd betreten und in seinem Stammsessel seinen Platz gefunden. Es war einer dieser Ohrensessel aus bestem Leder, und er fühlte sich dort immer sehr wohl. Da konnte er die Beine ausstrecken und sich entspannen.
    Wo der Whisky stand, wußte ich. Ich holte eine Flasche vom besten Scotch und auch zwei Gläser. Dann schenkte ich ein und bekam ein verklärtes Lächeln, als mir das Aroma in die Nase stieg. »Das ist ja schon göttlich«, sagte ich.
    »Übertreibe mal nicht.«
    »Doch, wirklich.« Ich reichte meinem Vater ein Glas und ließ mich in einem zweiten Sessel nieder. Da die Tür nicht ganz geschlossen war, hörten wir, wie meine Mutter telefonierte. Mit wem sie sprach, war nicht zu verstehen. Wir tranken auf uns, ich genoß den ersten Schluck und hielt dabei die Augen geschlossen. »Wirklich exzellent.«
    »Das kann man sagen, John.« Horace F. Sinclair schaute sein Glas beinahe prüfend an, bevor er es abstellte und sofort wieder zum Thema kam. »So, jetzt hast du die Familien kennengelernt, hast dir ein Bild machen können und

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