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0853 - Die vier aus der Totenwelt

0853 - Die vier aus der Totenwelt

Titel: 0853 - Die vier aus der Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußt dir natürlich die Frage gefallen lassen, was du von diesen Vorfällen hältst.«
    Ich holte laut durch die Nase Luft. »Ich glaube daran, daß hier einiges nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.«
    »Du lehnst die Aussagen also nicht ab?«
    »Richtig.«
    »Das ist schon positiv. Die nächste Frage liegt natürlich auf der Hand. Hast du eine Erklärung?«
    »Bist du sehr enttäuscht, Dad, wenn ich es verneine?«
    »Überhaupt nicht. Wäre es anders gewesen, dann hätte ich mich auch gewundert. Keiner von uns ist wohl so ein Super- oder Wundermann, daß er bereits nach dem ersten Zuhören die Lösung in der Hand hält. Wir werden wohl recherchieren müssen.«
    »Das geschieht morgen.«
    »Aber du hast trotzdem Fragen?«
    »Natürlich.«
    »Dann stelle sie. Vielleicht kann ich dir bei den Antworten helfen.«
    »Es wird schwer sein, Dad. Ich möchte noch einmal auf diesen See zu sprechen kommen. Es gibt ja Gewässer, die umflort ein Geheimnis. Was ist mit diesem See? Wir haben darüber gesprochen, okay, und ich weiß auch, daß dort schon verschiedene Personen ertrunken sind, aber dies ging wohl mit rechten Dingen zu, denke ich. Oder hat der See schon immer ein übersinnliches Flair gehabt?«
    »Nein, das hatte er nicht, obwohl wenn ich genauer darüber nachdenke«, murmelte mein Vater, »es schon Vorfälle gegeben hat, die verschiedene Menschen eigentümlich berühren, sage ich mal.«
    »Wie das?«
    »Ganz einfach. Diese vier jungen Leute sind ja nicht die ersten, die dort ertranken. Es gab andere vor ihnen, wenn du verstehst. Und dabei liegt dieser See nicht nur einsam, er ist auch im Vergleich zu anderen relativ ruhig. Er ist kein Gewässer, das durch irgendwelche Stürme aufgepeitscht wird. Er liegt einfach zu geschützt. Er gehört beim besten Willen nicht zu den wilden, unkontrollierten Gewässern. Aber es scheint so zu sein, daß sich doch hin und wieder Strudel bilden, die einem Bootsfahrer zum tödlichen Verhängnis werden können.«
    Ich nickte. »Offiziell schon.«
    »Und inoffiziell?«
    »Man hätte zumindest die Leichen finden müssen, Dad.«
    »Eben, John, und daran krankt unsere gesamte Theorie.« Horace F.
    Sinclair spielte mit seinem Glas. Er drehte es zwischen den Handflächen. »Einiges ist da aus dem Ruder gelaufen. Wir brauchen doch nur daran zu denken, daß plötzlich dieser Junge und das Mädchen den Eltern als Geistwesen oder was auch immer erscheinen. Hast du dafür eine Erklärung? Ich glaube fest daran, daß Alida nicht gelogen hat und uns irgendwelche Träume erzählt hat. Das muß ihr widerfahren sein, so etwas spürt man, John. Davon bin ich fest überzeugt. Im Laufe meines Berufslebens als Anwalt habe ich einen Blick dafür bekommen, ob jemand lügt oder nicht.«
    »Richtig, Dad.« Ich schaute sehr nachdenklich auf den Tisch, der zwischen uns stand. Die bunten Frühlingsblumen hoben sich von der dunklen Maserung ab. »Mir bereitet etwas anderes Sorgen, das auch mit dem Erscheinen der beiden zu tun hat.«
    »Was ist es?«
    Ich räusperte mich. »Wenn ich mich nicht geirrt habe, dann kann es nur so sein, daß die ertrunkenen bedroht wurden – von einer anderen Macht.«
    Mein Vater leerte sein Glas. »Diese andere Macht«, murmelte er, »hast du dafür eine Erklärung?«
    »Noch nicht, aber es bewegt sich etwas.« Ich deutete mit der rechten Hand einen Kreis an. »Da ist einiges im Gang, das kann ich dir genau sagen. Es hat sich… nun ja, es hat sich etwas ergeben, über das ich so leicht nicht hinwegkomme. Immer wieder ist die Rede gewesen von einer Gestalt und von einem Grab. Das sind genau die Punkte, wo ich einhaken müßte. Aber ich kann es nicht, ich weiß noch nicht, wie ich es anpacken soll. Es ist noch etwas befremdend.«
    »Worauf läßt es denn schließen, John?«
    Mein Lächeln wirkte etwas mokant. »Vielleicht denken wir beide das gleiche.«
    »Und was meinst du?«
    »Könnte es sein, daß die vier jungen Leute nicht ertrunken sind, Dad?«
    Mein Vater saß bewegungslos im Sessel. Es war ihm nicht anzusehen, was er dachte. Aber das feine Lächeln auf seinen Lippen sagte mir, daß er bereits in eine ähnliche Richtung seine gedanklichen Fühler hin ausgestreckt hatte. »Ja, John, ja. Ich habe ebenfalls mit dem Gedanken gespielt. Möglicherweise sind die vier gerettet und trotzdem im nachhinein nicht gerettet worden. Ich weiß es ja auch nicht. Da sind so viele Dinge zu beachten und…«
    »Stimmt.«
    »Was meinst du?«
    »Daß sie gerettet worden sind. Anders

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