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0853 - Die vier aus der Totenwelt

0853 - Die vier aus der Totenwelt

Titel: 0853 - Die vier aus der Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grundlage für einen tollen Tag.«
    »Wenn du das sagst.«
    »Ja, das sage ich, und ich habe recht.«
    Mein Vater hielt sich da raus. Damit fuhr er immer am besten. Ich war es dann, der aufstand und mir auch den Proviantkorb über die Schulter hängte.
    Wir hatten noch am Abend ausgemacht, mit dem Geländewagen meines Vaters zu fahren. Es war ein hochrädriger Range Rover, für diese Gegend ein ideales Fahrzeug.
    An der Haustür blieb meine Mutter stehen und winkte. Ich winkte zurück, während mein Vater den Wagen drehte. »Ja, ja, sie macht sich eben Sorgen«, sagte er.
    »Ich weiß.«
    »Muß sie das auch?« Diese Frage stellte mir mein Vater, als wir bereits durch das freie Gelände fuhren, wo die schmale Straße von sanften Hügeln begleitet wurde.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Nur so. Ein Gefühl…«
    Ich grinste ihn von der Seite her an. »Wirklich nur ein Gefühl, Dad?«
    »Nein es ist mehr.«
    »Was denn?«
    »Du warst doch in der Nacht auf den Beinen – oder?« Ein kurzer scharfer Blick von seiner Seite, und ich wußte, daß es keinen Sinn hatte, ihm Lügen aufzutischen.
    »Ja, ich war unterwegs. Ich hatte auch einen Grund. Und ich habe sehr viel Glück gehabt, denn jemand hat versucht, mich an eure Eiche vor dem Haus zu nageln.«
    Zum Glück waren wir allein auf der Straße. Vor Schreck hätte mein Vater das Lenkrad beinahe verrissen. »Was sagst du da?«
    Ich erzählte ihm alles. Er wurde bleich, er schluckte, er schüttelte auch den Kopf. »Verdammt noch mal, John, jetzt weiß ich auch, warum du gern vor Einbruch der Dunkelheit wieder bei uns sein wolltest.«
    »Eben. Ich möchte Mutter nicht allein lassen…«
    ***
    Und dann waren wir da!
    Nicht länger als zwei Stunden hatte die Fahrt gedauert. Auf einer Autobahn wäre sie überhaupt kein Problem gewesen, auf den schmalen Straßen aber hatten wir schon achtgeben müssen, und nicht immer konnten wir frei fahren, denn hin und wieder herrschte Gegenverkehr. Mein Vater hatte mit seiner Beschreibung recht gehabt. Es gab keine Zufahrt zum See, so mußten wir quer durch das Gelände, aber wir waren nicht die einzigen, die diesen Weg zum See hin genommen hatten. Anhand der Spuren war zu sehen, daß schon zahlreiche Fahrzeuge das Ufer angesteuert hatten.
    Unter anderem auch der Wagen der vier Verschwundenen. Der aber war nicht mehr zu sehen. Man hatte ihn abgeholt, und auch von der Lagerstelle entdeckten wir kaum etwas, nur ein wenig dünne Asche.
    Ich schaute auf den See hinaus.
    Seinen Namen hatte er zurecht bekommen, denn die Oberfläche schimmerte tatsächlich in einem dunklen Grün. Allerdings nicht direkt auf den leichten Wellen, dort fing sich noch das Sonnenlicht.
    Ein paar Handspannen tiefer sah das Wasser schon anders aus. Beinahe wie grüne Tinte, so undurchdringlich.
    Beim ersten Hinsehen machte der See einen völlig harmlosen Eindruck. Das blieb auch beim zweiten Hinschauen so. Nur wenn ich daran dachte, was hier vorgefallen war, geriet ich schon ins Grübeln.
    Da konnte ich mir vorstellen, daß unter der Oberfläche in dieser geheimnisvollen Tiefe schon etwas lauerte, was mit dem normalen Verstand nicht mehr zu begreifen war. Da konnte der nasse Tod seine Klauen ausgestreckt haben, um auf Opfer zu lauern.
    Ich hörte, wie mein Vater kam. Neben mir blieb er stehen, die Parkajacke geöffnet, die Hände in die Seiten gestemmt. »Nun? Was ist dein erster Eindruck?«
    Ich verzog die Lippen. »Was soll ich dazu sagen, Dad? Harmlos?«
    »Möglich.«
    »Ich weiß es nicht. Jedenfalls kann ich mir schlecht vorstellen, daß dieser See urplötzlich vier Menschen verschluckt haben soll. Auch bei einem Sturm wären die Wellen doch nicht so hoch geworfen worden.«
    »Den hatten wir nicht. Zudem sind die Leichen verschwunden. Ich habe auch auf der Fahrt darüber nachgedacht, John. Mittlerweile bin ich zu dem Entschluß gelangt, daß sie gar nicht ertrunken sind. Man hat es nur getan, um anderen dieses Bild zu vermitteln.«
    »Wer sollte das tun?«
    »Hast du mir nicht auch von dieser Gestalt erzählt?«
    »Das ist richtig.«
    »Da hätten wir schon einen.«
    »Ja, Dad, der die vier jungen Leuten trotz allem umgebracht hat. Sonst wären Alida Wayne die beiden Kinder nicht als Geisterwesen erschienen. Hier ist schon etwas aus dem Ruder gelaufen, daran gibt es nichts zu rütteln. Das macht das Rätsel nicht eben kleiner.«
    Ich stieß fauchend die Luft aus. »Wie dem auch sei, Dad, wir kommen so nicht weiter.«
    »Bleibt es denn bei dem Plan?«
    »Ja, ich werde

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