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0854 - Jäger der verlorenen Seelen

0854 - Jäger der verlorenen Seelen

Titel: 0854 - Jäger der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geistwesen erschienen sind. Ich komme damit nicht zurecht. Ich bin völlig von der Rolle, wenn Sie verstehen.«
    »Das ist klar.«
    »Aber Sie sind der Fachmann. Haben Sie keine Lösung? Wie ich hörte, waren Sie zusammen mit Ihrem Vater am See. Haben Sie dort etwas entdecken können, was uns weiterhilft?«
    Natürlich hatten wir etwas entdeckt. Nur wollte ich mit dem Ehepaar Travers nicht darüber reden. Sie hatten schon genug durchgemacht. Hätte ich ihnen von vier Gräbern berichtet, wären sie möglicherweise völlig durchgedreht. »Leider nein. Es gab keine Spuren. Ich bin sogar mit einem Schlauchboot auf den See hinausgefahren. Das Wasser war ruhig und glatt wie ein Spiegel. Es gab weder Wirbel noch Strudel. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß der See urplötzlich zu einer Todesfalle werden konnte. Es ist noch ein Rätsel.«
    »Ja, das ist es«, sagte Kate Travers nickend. »Wobei ich davon überzeugt bin, daß dieses Rätsel weiterführt. Es ist nicht vorbei, Mr. Sinclair. Es wird weitergehen, daran glaube ich fest. Vielleicht war das Erlebte so etwas wie ein Anfang.« Sie schaute auf ihre zitternden Finger. »Man hat es auf uns abgesehen, nur auf die Familien Wayne und Travers. Daran glaube ich sehr fest.«
    »Und was sollte der Grund sein?« fragte mein Vater.
    Kate schaute auf. »Keine Ahnung. Gibt es so etwas wie Zufall, Mr. Sinclair? Hätte es auch eine andere Familie treffen können, deren Kinder auf den See hinausfahren?«
    »Mag sein.«
    »Das meine ich auch. Der reine Zufall. Ich bin mir jedenfalls keiner Schuld bewußt.«
    »Das nehme ich Ihnen ab.«
    »Was steckt dahinter?«
    »Ich will ehrlich zu Ihnen beiden sein«, sagte ich. »Noch habe ich keine Ahnung. Aber es geschieht nichts ohne Motiv, und ich habe sehr genau zugehört.« Ich wandte mich an Gordon Travers. »Sie haben mir die Gestalt gut beschrieben. Sie war zur Hälfte Mensch, zur Hälfte Skelett. Ein Monstrum wie aus dem Horror-Kabinett. Eine Unperson, die eigentlich nicht existieren dürfte.«
    »Aber es gibt sie«, sagte meine Mutter.
    »Sicher. Sie kommt auch irgendwo her. Sie hat einen Background. Daß sie sich gerade in Lauder und Umgebung aufhält, muß einen Grund gehabt haben. Ich habe nachgedacht und auch im Schatz meiner Erfahrungen herumgekramt. Könnte es sein, daß es in der Vergangenheit einen Vorfall gegeben hat, der mit den letzten Taten hier in einem unmittelbaren Zusammenhang steht? Ist das möglich? Ich habe mich bei meinem Vater schon danach erkundigt. Er weiß nichts, aber meine Eltern leben auch noch nicht so lange hier wie Sie. Deshalb gilt Ihnen beiden meine Frage. Sie brauchen sie nicht sofort zu beantworten, aber sie könnten in diese Richtung hin nachforschen und mir dann Bescheid geben, falls Ihnen etwas eingefallen ist.«
    Kate Travers schaute mich an: »Meinen Sie? – Nein«, sie schüttelte den Kopf. »Gehen Sie davon aus, daß es diese Gestalt schon einmal hier gegeben hat?«
    »So ähnlich sehe ich es.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Sinclair, auf keinen Fall. Das wäre mir doch aufgefallen.«
    »Nicht unbedingt. Es kann eine Legende sein, eine alte Geschichte, eine Sage, die mehr als hundert Jahre zurückliegt. Ein Fluch, der sich nun erfüllt.«
    Kate Travers schaute ihren Mann an, als könnte er ihr die entsprechende Antwort geben, der aber blieb stumm.
    »Ich weiß es nicht«, sagte die Frau.
    »Dann werden wir uns darum kümmern«, schlug mein Vater vor.
    »Am besten wird es sein, wenn ich in den alten Kirchenchroniken nachschaue. Es könnte durchaus sein, daß wir dort auf eine Spur stoßen.«
    Ich fragte: »Wo befindet sich das Archiv?«
    »Beim Pfarrer. Wir haben seit kurzem einen neuen. Er wird sich nicht auskennen, aber es gibt da den alten Küster. Der ist zwar pensioniert, doch sein Gedächtnis hat nicht darunter gelitten.«
    »Ich werde mit dir gehen, Vater!«
    »Gut.«
    »Was ist mit uns?« fragte Kate Travers.
    »Sie und die Waynes sind leider die Hauptfiguren in diesem teuflischen Spiel. Ich will offen zu Ihnen sein. Sie müssen damit rechnen, daß dieses Monstrum zurückkehrt, um seine Aufgabe zu beenden.«
    Kate erschrak. »Dann sollen wir getötet werden?«
    »Das kann sein.«
    »Aber warum, Mr. Sinclair? Weshalb will man uns denn töten? Wir haben doch nichts getan. Ebensowenig wie unsere Kinder. Was, zum Teufel, steckt dahinter?«
    »Mit dem Teufel könnten Sie vielleicht recht haben, Mrs. Travers. Wenn auch nicht so, wie man ihn sich landläufig vorstellt. Wichtig ist

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