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0854 - Jäger der verlorenen Seelen

0854 - Jäger der verlorenen Seelen

Titel: 0854 - Jäger der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Familien.
    Es ging um die vier verschwundenen jungen Leute. Um einen so rätselhaften Fall, daß selbst die Polizei versagt hatte und wieder abgezogen war.
    Es gab einfach keine Spuren.
    Der Meinung waren die Polizisten gewesen, doch Dundee Mc Geoff wußte es besser.
    Allerdings hatte er sein Wissen für sich behalten. Er wollte nicht mit den alten Geschichten an die Öffentlichkeit treten, sie waren auch zu unwahrscheinlich, um sie publik zu machen, aber McGeoff wußte, daß ER wieder unterwegs war.
    Und eigentlich hätten es die älteren Menschen aus dem Ort auch wissen müssen, denn sie kannten IHN sehr wohl. Sie hatten ihn schließlich damals in den Tod getrieben und ihn nicht der Polizei übergeben, wie es eigentlich hätte sein sollen. Statt dessen hatten sie etwas Schreckliches mit ihm gemacht, und selbst der alte Küster fürchtete sich und bekam einen Schauer, wenn er daran dachte.
    Jetzt waren vier junge Leute verschwunden.
    Spurlos.
    Ertrunken!
    Darüber konnte McGeoff nur lachen. Keiner von ihnen war ertrunken. Sie waren nicht mehr aufzufinden, aber Dundee hätte ihnen sagen können, wo man eventuell hätte suchen müssen.
    Davor wollte er sich hüten. Es wäre fatal gewesen, und man hätte ihm sowieso nicht geglaubt.
    Vielleicht würde er später reden, wenn die Menschen etwas reifer geworden waren und auch noch andere spurlos verschwanden.
    Dundee McGeoff glaubte nämlich nicht daran, daß es mit dieser ersten Tat vorbei war. Es würden weitere folgen, davon ging er einfach aus.
    An diesem herrlichen Morgen war er früh aufgestanden und hatte sich nicht an die Maschine gesetzt. Statt dessen war er zu seinem Archiv gegangen, wo er die Abschriften der alten Kirchenchroniken aufbewahrte. Er hatte sein Archiv in einem breiten Schrank aus dunklem Holz untergebracht. Alle Unterlagen befanden sich in entsprechenden Fächern, und der Küster hatte die richtigen hervorgesucht.
    Er hatte ziemlich weit zurückblättern müssen, um das gesuchte Jahr zu finden.
    1943!
    Es hatte noch der Krieg in Europa getobt, doch in dieser Gegend hatten sie nicht viel davon mitbekommen. Hier in Schottland war es ruhig geblieben, allerdings waren die Auswirkungen auch zu spüren gewesen, und darin versteckte sich auch das Motiv für die heutigen Taten.
    Die Stunden des Vormittags hatte der Küster damit verbracht, in den Unterlagen zu lesen. Dann hatte er zu Mittag gegessen. Im Kühlschrank lagen noch einige geräucherte Forellen. Dazu schmeckte ihm ein klarer Schnaps am besten. Nach dem Essen legte er sich normalerweise immer hin, an diesem Tag tat er es nicht. Da blieb er in der winzigen Küche hocken und schaute durch das Fenster.
    Die Begrenzung des Friedhofs lag genau in seinem Blickfeld. Das Gelände wurde nicht von einer hohen Mauer umgeben, es reichte eine dichte Hecke. Im Sommer blühten dort Rosen und lockerten den dunklen Hintergrund etwas auf.
    Jenseits der Hecke befanden sich die Gräber. McGeoff kannte den Friedhof wie seine Westentasche. Oft genug ging er darüber spazieren, und er sammelte freiwillig Laub auf. Er hatte nie Furcht vor diesem Gelände gehabt, doch seit dem Verschwinden der vier jungen Leute dachte er anders darüber. Da war der Friedhof eigentlich ein idealer Platz für IHN. ER war der Zurückgekehrte, ER war derjenige, der Rache nehmen wollte, und ein Friedhof war für IHN ideal, denn mit Gräbern hatte ER sehr wohl zu tun gehabt.
    Kam ER, oder kam ER nicht?
    Dundee McGeoff wünschte sich, daß er nicht kommen würde. Er konnte sich allerdings auch vorstellen, daß gerade er von IHM besucht wurde, denn seine forschenden Aktivitäten waren allgemein bekannt. Man wußte eben, daß der Küster viel über die Vergangenheit wußte und auch so einiges notiert hatte.
    McGeoff dachte darüber nach, ob er in den Ort gehen und sich dort umhören sollte. Ihm war zu Ohren gekommen, daß aus London ein Mann namens John Sinclair gekommen war. Der Sohn der alten Sinclairs. Zwar ein Polizist, aber auf der anderen Seite jemand, der gewissen Vorgängen sehr offen gegenüberstand. Er hatte schon einige Male, auch hier in Lauder, rätselhafte Fälle gelöst.
    Diesem Sinclair traute der Küster durchaus die Lösung des Falles zu, nur würde er Schwierigkeiten haben, an die entsprechenden Informationen zu gelangen. Deshalb hatte McGeoff bereits mit dem Gedanken gespielt, sich mit Sinclair in Verbindung zu setzen.
    Wenn ja, dann hätte dies so schnell wie möglich geschehen müssen. McGeoff fürchtete sich davor,

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