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0855 - Kalis Würgertruppe

0855 - Kalis Würgertruppe

Titel: 0855 - Kalis Würgertruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Fragen Sie das nicht. Ich bin Kummer gewohnt. Ich habe mich an gefährlichen Orten in aller Welt herumgetrieben und bin auch nicht so leicht einzuschüchtern. Als ich aber die drei Männer vor dem Haus sah, da riß etwas bei mir. Da verfiel ich in Panik. Ich hätte es auch wissen müssen, aber ich wollte es mir nicht eingestehen, und ich frage mich, warum mich die drei nicht getötet haben. Zeit genug hätten sie gehabt.«
    »Das können wir nicht beurteilen«, sagte ich. »Jedenfalls sind Sie am Leben, und nur das zählt.«
    »Stimmt.« Sie räusperte sich und hustete. Dann schaute sie sich in der Wohnung um – und sah auch den angeschlagenen Inder, der sich bei Suko in guter Obhut befand. »Mein Gott, haben Sie einen erwischt?«
    »Wie Sie sehen.« Suko lächelte ihr zu.
    »Ja, das ist gut.« Carol massierte ihren Hals. »Darf ich noch ein Glas Wasser haben?«
    »Sofort, ich hole es.« Shao verschwand mit dem leeren Glas wieder in der Küche.
    Ich stellte keine Fragen und wartete darauf, daß sich Carol Deep noch mehr erholte. Sie wollte auch reden, sie hatte zuvor überlegt und sprach mit leiser Stimme. »Ich glaube jetzt zu wissen, weshalb ich nicht sofort getötet worden bin.«
    »Sagen Sie es mir.«
    »Sie haben wahrscheinlich die Berichte gesucht. Die Fotos, die Filme, die ich gemacht habe.«
    »In Indien?«
    »Sicher.« Shao war zurückgekehrt, und Carol nahm ihr das Glas ab. Sie trank einige Schlucke, wobei ihr Hals noch immer schmerzte, dann stellte sie das Glas weg. »Ich habe ja filmische Beweise gesammelt. Die Menschen hier in Europa sollen endlich erkennen, was sie den Kindern in Indien, Pakistan oder Nepal antun, wenn sie diese preiswerten und auch hochwertigen Teppiche kaufen. Da knüpfen sich Kinder die Finger wund und ruinieren sich zudem durch den Wollstaub ihre Gesundheit. Man kann sich das kaum vorstellen. Ich habe mich heimlich an Fabriken herangeschlichen und Filmaufnahmen gemacht. Wenn sie an die Öffentlichkeit gelangen, wird man hoffentlich anders darüber denken.«
    »Aber Sie haben sich auch Feinde gemacht.«
    »Und wie, Mr. Sinclair.«
    »Wen, zum Beispiel?«
    »In Indien einige dieser mächtigen Unternehmer. Die können sich jetzt außen vorlassen. Ich denke, daß ich es hier in London mit einem gewissen Adsam Rasani zu tun bekomme.«
    »Den Namen erwähnte auch Mandra Korab.«
    »Er ist der größte Importeur in unserem Land, Mr. Sinclair. Er profitiert von dieser Kinderarbeit, will und würde es aber nie zugeben.«
    Sie winkte ab. »Wie dem auch sei. Ich werde meinen Bericht durchziehen, und wenn es die letzte Aufgabe ist, die ich in meinem Leben übernommen habe. Das Filmmaterial ist von mir in Sicherheit gebracht worden. Da kommt selbst Rasani nicht dran.«
    Ich hatte sehr genau zugehört. Das war die eine Seite des Falles. Es gab auch noch eine zweite, eine magische, und die stand in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der indischen Mythologie. Da brauchte ich nur an das Geschehen am Flughafen denken, das uns Mandra Korab so plastisch geschildert hatte. »Da Sie sich lange in Indien aufgehalten haben, Miß Deep, gehe ich einmal davon aus, daß Ihnen die Göttin Kali ein Begriff ist.«
    Sie nickte. »Durchaus.«
    »Haben Sie sich, ohne es zu wissen, mit dieser Göttin angelegt?«
    Sie räusperte sich. »Wie meinen Sie das denn?«
    »Sind Sie ihr oder ihren Dienern bei den Nachforschungen in die Quere gekommen?«
    Die Journalistin hob die Schultern. »Nicht daß ich wüßte, Mr. Sinclair.«
    »Sie müssen aber.«
    »Nein.«
    »Haben Sie eine Erklärung für das Erscheinen und den Angriff der magischen Schlange. Und auch unser Freund hier macht mir den Eindruck, als würde er in den Diensten der Göttin stehen. Ich gehe mal davon aus, daß es zwischen den Teppichhändlern in Indien und diesem Geheimbund der Göttin eine Verbindung gibt.«
    »Das… das meinen Sie wirklich so?« staunte Carol.
    »Ja, nicht nur ich. Auch unser Freund Mandra Korab ist dieser Auffassung.«
    Sie senkte den Blick und machte einen nachdenklichen Eindruck.
    »Wenn Sie das so sehen, kann es durchaus der Fall gewesen sein. Bewußt ist es mir nicht geworden, wobei sich bei mir eine andere Frage stellt. Ist der Einfluß der Göttin nur auf Indien beschränkt?«
    Ich wußte sofort, auf was sie hinauswollte. »Sie denken an diesen Teppich-Importeur.«
    »Ja, Rasani. Er sitzt hier in London. Ich habe ja gemerkt, wie lang der Arm meiner Feinde ist. Möglicherweise hat die Göttin oder hat der Geheimbund hier einen

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