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0858 - Horror-Teenie

0858 - Horror-Teenie

Titel: 0858 - Horror-Teenie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spreizte Daumen und Zeigefinger ab. »Zwei Männer hat sie sich geholt. Beide gehörten zu den Kanal-Ratten. Ich nehme an, daß der Killer versuchen wird, die Bande auch weiterhin zu dezimieren. Wenn ihr mich fragt, ich würde mich in der Nähe ihres Homes auf die Lauer legen.«
    Ich fragte Suko. »Was meinst du?«
    »Versuchen können wir es ja.«
    »Okay.« Ich sah Fittys Erleichterung und sagte: »Sie kennen sich aus. Suchen Sie uns mal ein Plätzchen…«
    ***
    Mandy Friedman strich durch die Dunkelheit wie ein Phantom. Sie liebte die dunklen Stellen und tiefen Schatten, aus denen sich die Helligkeit zurückgezogen hatte. Das war ihre Welt.
    Ihre Schritte waren lang und kraftvoll. Dieser federnde Gang brachte sie voran. Jeder, der sie aus der Nähe beobachtete, spürte, welche Energie in ihr steckte. Da glich sie einem auf gezogenen Uhrwerk, den Kopf nach vorn gestreckt, die Sinne bis aufs Äußerste gespannt.
    Sie würde diese Nacht nutzen. Sie würde wieder Spuren und Opfer hinterlassen und…
    Mandys Gedanken brachen ab.
    Würde sie das tatsächlich? War sie es, die plötzlich zu einer Bestie wurde?
    In einer Gasse blieb sie stehen und drückte sich gegen die Wand. Die Lederkleidung verschmolz mit dem dunklen Grau des Gesteins, ùnd Mandy schaute zu dem flachen Gebäude des Water Ski Clubs hin, das zwischen der Themse und dem George V Dock lag. Dort brannten einige Laternen. Ihr Licht machte den Untergrund zu einer hellen Fläche. Sie hörte auch Stimmen durch die offenen Fenster des Clubhauses klingen. Wahrscheinlich saßen dort Menschen zusammen und feierten.
    Ein böses Lächeln umhuschte ihre Lippen. Wieder leckte die Zunge die gesamte Breite des Mundes nach.
    Nicht weit entfernt lag auch das schmale Feld des London City Airports, und trotzdem war diese Gegend relativ einsam, was Mandy ausnutzen wollte. Hier konnte sie sich verstecken. Besonders gut in dem Gassenwirrwarr hinter ihr, und es war auch nicht weit bis zu dem Ziel, das sie einfach nicht vergessen konnte.
    Niemand verließ den Club. Die Feier oder was immer dort ablief, hatte soeben erst begonnen. Da gab es keine Opfer für sie.
    Mandy zog sich wieder zurück. Sie tauchte in einen schmalen Hausflur. Eine Hintertür war ebenfalls vorhanden. Durch sie huschte sie ins Freie und nahm einen anderen Weg.
    Etwas begleitete sie an der rechten Seite. Es war wie ein Tuch, das mal über, dann wieder auf dem Boden herglitt. Ein starrer und trotzdem wallender Schatten, der so gar nichts mit dem gemein hatte, den sie eigentlich hatte werfen müssen.
    Es war der Schatten einer Katze!
    Übergroß, schräg, mit hochstehenden Ohren, einem wuchtigen, kompakten Kopf, dem ein gestreckter Körper folgte, zu dem auch der wie eine Peitsche geschwungene Schwanz gehörte.
    Der Schatten blieb an ihrer Seite. Wenn sie den Kopf bewegte, so bewegte sich der Katzenschädel ebenfalls mit. Dieser Schatten war ein Phänomen, aber zugleich auch etwas, über das sie sich freute.
    Sie war froh, ihn bei sich zu haben, er gab ihr die Sicherheit, und er war das, was sie von ihrem Besuch mitgebracht hatte.
    Sie spürte die Kraft und gleichzeitig die Macht. Sehr stark stieg dieses Gefühl in ihr hoch. Es war wie ein Paket, das noch nicht völlig entschnürt worden war. Mit jedem Meter, den sie zurücklegte, schritt jedoch die Verwandlung voran.
    Sie war der Mensch, sie war das Tier, und sie war gleichzeitig die Bestie.
    Drei Personen, dokumentiert durch sie, diesen Schatten und die Erinnerung.
    Bilder huschten auf sie zu. Erlebnisse der Vergangenheit nahmen sie gefangen und ließen sie taumeln. Mandy suchte nach einem Platz, an dem sie sich ausruhen konnte. Sie geriet immer naher an einen bestimmten Punkt, und da brauchte sie eine gewisse Phase der Ruhe, um auch die weitere Zeit überstehen zu können.
    Links neben ihr schimmerte das Wasser eines Kanals wie dunkler Teer. Der Himmel war blank, das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, selbst in dieser Umgebung war eine gewisse Phase der Ruhe eingetreten. Von den Piers, auf denen noch gearbeitet wurde, verhallten allmählich die Geräusche.
    Mandy fand ein kleines Versteck. Eine Hütte, die als Wetterschutz diente. Seit Monaten schon stand sie leer. Die Bänke waren verschmutzt, die Scheiben der Fenster herausgeschlagen worden, auch die Tür war nicht mehr vorhanden.
    Diese Hütte hatte damals als Pausenstelle gedient. Nur wurde seit kurzem in dieser Umgebung nicht mehr gearbeitet, so war sie vergessen worden. Häufig hatten sich die

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