0859 - Die Mutantenspinne

stellte sie ihn von »Betäuben« auf »Laser« um - oder was man bei der DYNASTIE DER EWIGEN, die die Handwaffe entwickelt hatte, so Laser nannte.
    »Hat eigentlich jemand 'ne Idee, wie wir dieses klebrige Schleimding ins Labor bekommen?«, fragte sie.
    »Es dürfte eher danach aussehen, dass das Labor hierherkommen muss«, grummelte Robin übel gelaunt ob der Aussichten. »Das Netz wird an allem kleben, was es berührt.«
    »Feuerlöscher zu mir«, sagte Zamorra nach einem schnellen Blickwechsel mit Nicole. »Alles, was an Feuerlöschern in den vorhandenen Einsatzfahrzeugen vorhanden ist.«
    Brunot hüstelte. »Ich fürchte, der Herr Professor hat einen Plan…«
    ***
    Robin und drei weitere Beamte standen mit ihren Feuerlöschern bereit. Zamorra nickte seiner Gefährtin zu.
    Sie fokussierte ihre Waffe auf breite Streuung. Das kostete eine Menge Energie, erfasste aber auch eine große Fläche. Sie richtete den Blaster auf das Spinnennetz und den Kokon.
    Dann schoss sie.
    Der Abstrahlpol in der schwach trichterförmig erweiterten Mündung glühte blassrot. Eine ebenso rötliche Lichtwolke zuckte hervor und erfasste einen Teil des Spinnennetzes. Da der Strahl weit streute, hatte er keine besonders große Zerstörungskraft. Er setzte Netz und Kokon lediglich in Brand. Nicole schwenkte den Streustrahl so, dass er jeden Teil des Netzes erfasste.
    Dann schaltete sie den Blaster wieder auf Nadelstrahl zurück und heftete ihn an die Magnetplatte.
    Zamorra zählte die Sekunden, während das Feuer den Schleim und die Netzfäden zu fressen begann. Er wollte sicher sein, dass der Klebstoff abgefackelt war. Dann traten Nicole und er zurück.
    »Löschen«, sagte er. »In genau der Reihenfolge, in welcher Nicole geschossen hat.«
    Das Löschpulver jagte aus dem ersten Gerät, dann aus dem zweiten. Als der Inhalt des dritten Löschers verbraucht war, waren die Flammen erloschen.
    Immer noch sorgte das Amulett für Helligkeit im Durchgang.
    Zamorra sah Robins Messer in der Löschmasse liegen. Er erbat sich Handschuhe, streifte die dünnen Folien über und griff nach dem Messer, hob es an und ließ es wieder fallen. Es klebte nicht mehr. Als Zamorra mit der Klinge über das Netz strich, zeigte sich, dass das ebenfalls seine Klebekraft verloren hatte.
    Er lächelte, klappte das Messer zusammen und reichte es Robin, der es mit spitzen Fingern vorsichtig entgegennahm. Aber er steckte es nicht ein, sondern verpackte es in einer kleinen Plastiktüte.
    Derweil riss Zamorra an dem Spinnennetz. Es ließ sich spielend leicht von den beiden Hauswänden lösen.
    Der Dämonenjäger trat wieder auf die Straße hinaus.
    »Schätze, das Labor muss nun doch nicht hierherkommen«, sagte er. »Herrschaften, packt den ganzen Mist zusammen und transportiert ihn ab.«
    Er grinste Brunot an. »Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert…«
    ***
    Im Polizeipräsidium warteten sie in Robins Büro auf die ersten Ergebnisse der Untersuchungen, wobei Zamorra und Nicole speziell an Netz und Kokon interessiert waren. Die Wartezeit überbrückten sie mit mehr oder weniger belangloser Plauderei. Zwischendurch erzählte Zamorra von Andrew Millings und dessen Versuch, Torre Gerret aus der Hölle der Unsterblichen zu befreien. Von seiner Verschmelzung mit Gerret und dem rätselhaften Langka, von dem Versuch, einen bisher unbekannten Unsterblichen aus der Gefangenschaft eines Dämons zu befreien, und von seinem tragischen Ende: Millings war tot, Gerret wieder in der Hölle der Unsterblichen und das Langka verschwunden oder zerstört. »Und wir Beteiligten stehen vor einem großen Stapel von Rätseln«, schloss der Parapsychologe.
    »Bei der Lösung wird euch wohl keiner von uns helfen können«, sagte Robin schulterzuckend. »Da musst du schon so durch.«
    Zamorra schüttelte bedächtig den Kopf. »Darum geht es mir nicht«, erwiderte er. »Ich wollte dir und Brunot lediglich erzählen, womit unsereiner sich die Zeit vertreibt.«
    »Klang aber gar nicht nach einem Zeitvertreib«, sagte Brunot.
    »Und ich wollte dabei für mich selbst reflektieren, was sich abgespielt hat und ob es nicht vielleicht doch eine Möglichkeit gibt, eine Lösung für Gerret zu finden. Darüber grübele ich ja schon nach, seit ihn Lucifuge Rofocale damals in diese spezielle Hölle holte. Als Millings ihn befreite, hoffte ich schon, jetzt sei es endlich so weit. Aber nun ist er wohl wieder an seinem früheren Ort.«
    »Wobei wir aber nicht vergessen sollten, dass Torre Gerret einmal dein