Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0859 - Die Mutantenspinne

0859 - Die Mutantenspinne

Titel: 0859 - Die Mutantenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Brunot.
    »Was die zersetzende Substanz angeht«, sagte Vendell, »da ist Doktor Renoir bereits an der Arbeit. Er hat zwar gewaltig herumgemeckert, was das soll, er hätte ja auch überhaupt gar nichts anderes zu tun und so weiter und so fort, aber ich habe Sie vorgeschoben, Robin, und gesagt, Sie beständen darauf.«
    Der Chefinspektor atmete tief durch. »Und was hat er darauf gejammert?«
    »Dass er Sie sofort obduzieren werde, wenn Sie es noch einmal wagten, seine heiligen Hallen mit Ihrer Anwesenheit zu besudeln.«
    »Vivisektion ist per Gesetz verboten«, sagte Brunot.
    Robin grinste ihn an. »Dann werden künftig Sie in seine Leichenverwahranstalt gehen, wenn er mal wieder Obduktionsergebnisse zu vermelden hat.«
    »Ich bringe Sie um, Chef!«, ächzte der Assistent.
    »Da stellen Sie sich erst mal hinten an«, riet Robin ihm. »Der Skalpellbändiger hat Vorrang.«
    »Können wie auch mal wieder ernst werden?«, warf Zamorra ein. »Das Geplänkel ist zwar lustig, bringt uns aber nicht weiter.«
    Er beugte sich über den Kokon.
    »Vorsicht!«, warnte Vendell. »Ich würde an Ihrer Stelle nicht hineinfassen. Das Teufelszeug wirkt noch immer.«
    Mit einer Hand hielt er den Stab, mit dem er den Kokon aufgebogen hatte. Mit der anderen griff er nach einem weiteren Stab und berührte damit einen Knochen, der sich leicht ins Bräunliche verfärbt hatte. Der Knochen bröckelte auseinander.
    »Ups!«, machte Zamorra.
    Vendell zog die beiden metallenen Stäbe wieder zurück. Schmatzend schloss sich der Kokon wieder.
    Die Stäbe waren unversehrt.
    »Die Substanz wirkt nur auf Organisches«, sagte Vendell. »Anorganisches bleibt unberührt. Wie die Kleidung, zum Beispiel. Wie's aussieht, besteht sie aus anorganischem Kunststoff. Deshalb ist sie erhalten geblieben. Die Geldbörse war übrigens aus Leder und ist futsch, nur die Münzen sind übrig geblieben.«
    Zamorra nickte.
    Er griff nach seinem Amulett. Ohne hinzusehen, verschob er zwei der Hieroglyphen. Ein grünlicher Lichtschimmer zeigte sich. Etwas griff nach dem Kokon.
    Und der explodierte!
    ***
    Eigentlich hatte Zamorra nur feststellen wollen, wie stark die Magie war, die hier wirkte. Denn dass eine solche Riesenspinne nicht auf natürlichem
    ***
    Wege entstand, musste selbst dem letzten Mohikaner klar sein.
    Aber mit dieser extremen Reaktion des Kokons hatte er nicht gerechnet.
    Es gab keinen Knall, keinen grellen Lichtblitz, als das verdammte Ding auseinanderflog. Aber die Teile wurden durch den ganzen Laborraum geschleudert. Die Anwesenden duckten sich, entgingen nur knapp den Kokon-Teilen. Zamorra war in diesem Fall nicht schnell genug; eines der Fragmente traf ihn an der Schulter, wirbelte ihn herum und stieß ihn mit Urgewalt gegen ein Regal. Beinahe hätte er es umgerissen, als er sich daran festklammerte. Um ihn flirrte das grüne Leuchten, in welches das Amulett ihn gehüllt hatte. Es konnte ihn zwar nicht vor der Wucht schützen, mit der ihn das Kokon-Fragment traf, aber es schützte ihn vor der Wirkung der dunklen Magie, die darin wohnte.
    Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Zamorra ein Sigill zu sehen. Aber er konnte nicht feststellen, welchem Dämon es zuzuordnen war. Dafür war es zu schnell wieder verschwunden.
    Vielleicht unterlag Zamorra auch nur einer Halluzination.
    »Jemand verletzt?« fragte er.
    Keiner der anderen meldete Beschwerden. Zamorra vermisste Nicole; er fand sie draußen auf dem Gang. Sie hatte sich schon, als Vendell die Schnittspalte im Kokon aufbog, abgewandt und danach das Labor verlassen.
    »Du schaffst es aber auch immer wieder, für Unruhe zu sorgen«, murmelte sie, lächelte ihn dabei aber an. Sie war erleichtert, dass er heil nach draußen gekommen war. »Was hast du angestellt?«
    »Ich wollte die Stärke der Schwarzen Magie abchecken«, erwiderte er. »Sie ist ja nicht so stark, dass das Amulett von sich aus darauf anspricht, aber irgendwie vorhanden. Wie es aussieht, hatte ich recht. Und - da war noch etwas.«
    »Und das wäre?«
    Er sah an ihr vorbei. »Ich glaubte ein Sigill zu erkennen. Ganz kurz nur. Aber es kann auch eine Täuschung gewesen sein. Das muss ich prüfen, muss in meiner Erinnerung graben.«
    »Wem es gehört, konntest du nicht erk…«
    Er schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Und ich glaube auch nicht, dass das Amulett es erfasst hat. Das wäre zu schön, um wahr zu sein, weil ich es dann ja mit der Zeitschau erfassen könnte.«
    »Versuch es doch einfach.«
    »Später vielleicht, erstmal versuche

Weitere Kostenlose Bücher