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0859 - Die Mutantenspinne

0859 - Die Mutantenspinne

Titel: 0859 - Die Mutantenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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das Freizeichen. Sie hob nicht ab. Aber sie musste doch zu Hause sein! Sonst wäre doch der Anrufbeantworter angesprungen. Cyril konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Danielle unterwegs war und vergessen hatte, das Gerät einzuschalten. In ihrem Job musste sie doch immer Anrufe entgegennehmen können. Sie konnte es sich nicht leisten, einen Auftrag sausen zu lassen.
    Mehr als einmal hatte Cyril ihr geraten, sich ein Handy anzuschaffen. Aber das wollte sie nicht. In dieser Hinsicht war sie etwas altmodisch.
    Der Verdacht in Cyril, seiner Freundin könne etwas zugestoßen sein, wurde immer größer und legte sich wie eine böse, dunkle Klammer um sein Herz. Er klingelte und klopfte noch ein paar Mal, machte dabei eine Menge Radau, um sie zu wecken, falls sie eingeschlafen sein sollte - aber warum hatte das Telefonklingeln sie nicht aufgeschreckt?
    Das einzige Resultat waren erboste Wohnungsnachbarn, die sich über Cyrils Lärm beschwerten. Einer behauptete, Danielle müsse zu Hause sein, er habe noch gesehen, wie sie ihre Wohnung betrat.
    »Und danach hat sie sie nicht mehr verlassen?«, fragte Cyril nach.
    »Bin ich Hellseher?«, knurrte der Typ grimmig und knallte die Tür hinter sich zu.
    Cyril beschloss, die Polizei anzurufen.
    ***
    Noch ehe Zamorra mit dem Dämonenzwang beginnen konnte, mit dem er Astaroth mittels dessen Sigills herbeibeschwören wollte, meldete sich Brunots Handy. Der Inspektor lauschte, dann steckte er es wieder ein.
    »Sieht so aus, als müssten Sie Ihr Experimentchen verschieben, Professor«, sagte er. »Robin sagt, wir sollten uns in seinem Dienstwagen einfinden. Scheint ein kleines Riesenproblem zu geben.«
    »Ja dann«, seufzte Zamorra. »Gehen wir. So werden Sie leider nicht in den Genuss einer magischen Großtat kommen, wie sie ihresgleichen auf der Welt sucht, Doktor.« Er nickte Renoir zu, hielt Nicole die Tür auf und ließ sie und Brunot vorgehen.
    Robin wartete schon am Lenkrad seines Dienstmercedes und spielte mit dem Gaspedal.
    »Muss das sein?«, fragte Zamorra, der sich ungefragt vorne zu ihm setzte. »Macht unnötigen Lärm und erzeugt unnötige Abgase.«
    »Kommentare sind unnötig«, knurrte Robin. »Ich will nicht die ganze Welt vor einer künstlich herbeigeredeten Klimakatastrophe retten, sondern Spaß an meinem neuen Dienstwagen haben. Bin froh, dass ich den klapprigen Citroën endlich los bin, der ja nur noch vom Rost zusammengehalten wurde!«
    Er setzte die Rundumleuchte aufs Dach und flitzte los. Der PS-starke E 300 jagte los wie eine Rakete. Per Blaulicht und Sirene schaffte sich Robin freie Bahn durch den dichten, zähflüssigen Stadtverkehr. Nach wenigen Minuten erreichte er das Ziel und stellte den Wagen direkt vor ein Halteverbotsschild. Das Blaulicht ließ er weiterblinken.
    »Jemand hat angerufen«, berichtete er, während sie das Haus betraten. »Seine Freundin ist angeblich zu Hause, macht ihm aber nicht auf und geht auch nicht ans Telefon. Da hat er die Polizei angerufen, und irgendwer in der Wache hat wohl angenommen, das sei ein Fall für die Mordkommission. Jetzt bin ich mal gespannt, ob der Kollege richtig liegt oder ob ich ihn nachher zusammenschei…«
    »Vorsicht mit der Wortgewalt, Chef«, mahnte Brunot. »Immerhin sind wir in Gesellschaft einer Dame.«
    »Wo ist die denn? Ich kann sie nirgends entdecken«, bemerkte Nicole.
    Brunot seufzte. »Heute sind aber auch alle gegen mich.«
    Kurz darauf befanden sie sich in der fünften Etage. Neben einer Tür erhob sich ein junger Mann, der dort am Boden gehockt hatte. Er mochte Mitte 20 sein, eher jünger, besaß einen dichten Haarschopf und einen Bart, um den Rasputin ihn beneidet hätte.
    »Haben Sie uns angerufen?«, fragte Robin und stellte sich knapp vor.
    »Ja. Gut, dass Sie da sind. Da drinnen stimmt was nicht, da bin ich sicher.«
    »Sie sind…?«
    »Cyril Terloxin«, stellte sich Rasputin junior vor.
    »Klingt Russisch.«
    Cyril nickte. »Meine Eltern stammen aus Russland.«
    Zamorra lächelte. Cyril sprach akzentfrei. Nichts außer seinem Namen und seinem Aussehen deutete auf seine Abkunft hin. Knapp berichtete er von seinen erfolglosen Versuchen, Danielle Lucard zu erreichen.
    »Mal kurz umdrehen und nicht hinschauen«, verlangte Robin. Er nahm ein kleines Etui aus einer Tasche seines zerknitterten Mantels und nahm etwas heraus, womit er am Schloss hantierte. Dann schob er die Tür nach innen auf und ließ sein kleines Spezialbesteck wieder verschwinden.
    Cyril pfiff durch die

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