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0859 - Die Mutantenspinne

0859 - Die Mutantenspinne

Titel: 0859 - Die Mutantenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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DNA-Stränge mit ihren typischen Mustern.
    »Jetzt passen Sie mal auf«, sagte Renoir.
    Er schob eines der Muster über das andere. »Da, sehen Sie?«
    Zamorra nickte. »An drei Stellen deckungsgleich.«
    Renoir grinste sekundenlang. Dann brachte er die beiden Bilder wieder nebeneinander.
    »Links, das ist diese Spinnensubstanz«, sagte er. »Und rechts der Werwolf.«
    »Werwolf? Wir haben es hier noch nicht mit einem Werwolf zu tun!«, wandte Brunot ein. »Oder hat es inzwischen noch einen Vorfall gegeben, von dem ich nichts weiß?«
    »Es ist das Werwölfchen, mit dem Sie es vor Kurzem zu tun hatten«, sagte Dr. Renoir. »Erinnern Sie sich? Dieses manipulierte Biest?«
    Sie sahen sich an und nickten gleichzeitig.
    »Ich dachte, jemand hätte alle diesbezüglichen Hinweise vernichtet«, sagte Brunot stirnrunzelnd. »Der abgefackelte Körper in der Kühlkammer, der arme Teufel, der von dem unbekannten Eindringling erschlagen wurde, Ihr Labor hier oben…«
    »Mich hat dieser Bursche ja auch umzubringen versucht«, sagte Renoir und tastete unwillkürlich nach seinem Nacken. »Hat aber nicht richtig zugeschlagen. Immerhin hat er mitgenommen, was er mitnehmen konnte.« [3]
    »Und weshalb haben Sie noch die Datei?«
    »Weil dieses Wichtelhirn versäumt hat, auch die Festplatte vom Computer mitzunehmen.«
    »Hätte doch auch gereicht, die Datei zu löschen«, überlegte Brunot.
    »Warum einfach, wenn's auch umständlich geht? Auch gelöschte Dateien lassen sich wieder herstellen. Man muss nur wissen, wie. Ein EDV-Experte hätte das geschafft. Auch eine endgültig gelöschte Datei verschwindet ja nicht wirklich. Ihr Speicherort wird nur aus der FAT herausgenommen. Aber solange dieser Speicherort nicht neu belegt und damit die alte Datei überschrieben wird, kann man sie wieder zum Vorschein bringen.«
    »Haben Sie neben Medizin auch Computer studiert?«, staunte Brunot kopfschüttelnd. »Sie wissen ja mehr als ich.«
    »Computer sind meine Todfeinde«, sagte Dr. Renoir. »Aber man besiegt seinen Feind, wenn man weiß, wie er tickt. Bis jetzt gibt es noch keinen Rechner, der schlauer ist als ich.«
    Nicole lächelte stumm. So wie Renoir hatte sie auch mal gedacht. Inzwischen hatte sie dazu gelernt und wusste, dass nicht alles so einfach war wie gedacht. Immerhin - gelöschte Dateien konnte auch sie wieder zum Vorschein zaubern.
    »Na schön«, sagte Brunot. »Wir wissen jetzt also, dass der Werwolf genauso manipuliert wurde wie die Spinne.«
    »Zumindest mit identischen Mitteln. Wahrscheinlich ist da aber noch mehr. Der Werwolf litt zumindest nicht unter Riesenwuchs.«
    »Vielleicht leidet die Spinne auch nicht darunter - vielleicht genießt sie ihn«, sagte Brunot.
    »Hören Sie auf, herum zu spinnen, Sie Spinner«, knurrte der Doktor. »Sonst nehme ich sofort eine Autopsie an Ihnen vor.«
    »Dazu müsste ich aber erst mal tot sein.«
    »Ja, und? Wo ist das Problem?« Renoir nahm eine Knochensäge und betrachtete prüfend, ob sie wohl scharf genug war.
    »Professor, retten Sie mich vor diesem Wahnsinnigen!«, stöhnte Brunot und versuchte hinter Zamorra in Deckung zu gehen.
    »Ich bin sehr bestechlich«, sagte Zamorra. »Wer von Ihnen bietet mir mehr?«
    »Könnt ihr vielleicht mal ein bisschen ernst bleiben?«, fragte Nicole. »Wir haben Besseres zu tun als diese Geplänkel zu führen.«
    »Ich bin sehr ernst«, sagte Zamorra. »Ich glaube nämlich, ich weiß, wer hinter diesen Manipulationen steckt - Astaroth.«
    ***
    Etwas war am Fenster. Danielle schreckte hoch. Dieses Schaben und Kratzen… was zum Teufel war das?
    Was ihrer Wohnung fehlte, waren Jalousien. Das störte sie aber nicht weiter, selbst wenn sie sich wie jetzt nackt in den Zimmern bewegte. In der fünften Etage gab es nur wenige Nachbarn, die ihr in die Fenster schauen konnten, aber die zogen selbst alle die Rollläden herunter.
    Eine Feuerleiter, über die Voyeure heraufkommen konnten, gab es auch nicht.
    Aber irgendwas war da doch am Fenster!
    Ein Vogel war es sicher nicht. Die Gefiederten machten andere Geräusche.
    Ganz langsam wandte sich Danielle zum Fenster um. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie gar nicht wissen wollte, was sich an der Scheibe zu schaffen machte. Eine unerklärliche, dumpfe Furcht stieg in ihr auf, und sie wünschte sich, Cyril sei bereits hier.
    Und jetzt sah sie, was da am Fenster war.
    Eine riesige Monsterfratze mit einem gewaltigen Maul, das lange, spitze Zähne zeigte. Eine schwarze Zunge, die Schleim absonderte, tastete

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