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0859 - Die Mutantenspinne

0859 - Die Mutantenspinne

Titel: 0859 - Die Mutantenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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nichts an den Fakten«, sagte sie.
    »Und auch wenn Zamorra das Labor zerstört«, nahm der Chefinspektor den Faden von vorhin wieder auf, »wird Astaroth sofort das nächste aufbauen und weitermachen.«
    »Aber er verliert dabei Zeit«, sagte Nicole. »Sehr viel Zeit wahrscheinlich. Möglicherweise lässt er es sogar, weil Zamorra jetzt den Weg zu diesem Labor kennt und es jedes Mal wieder zerstören kann.«
    Dabei sah sie Astaroth an.
    Der schwieg noch immer, aber seine Körpersprache verriet Nicole, dass sie recht hatte. Das größte Risiko bei seiner Freilassung war nur, dass er versuchen würde, Zamorra zu töten. Denn Nicole konnte sich nicht vorstellen, dass Zamorra ihm tatsächlich einen Bann auferlegen konnte, um ihn daran zu hindern. Das war vermutlich auch nur ein Bluff.
    Es bestand nur die Hoffnung, dass Astaroth an Zamorras Können glaubte. Dann würde er vielleicht von sich aus darauf verzichten, den Dämonenjäger umzubringen, weil er die Auswirkungen des Bannes nicht antesten wollte.
    Nicole gab sich einen bewusst optimistischen Anschein. »Wir können die Zeit aber anderweitig nutzen…«
    ***
    Es funktionierte. Zamorra materialisierte in einer ihm fremden Umgebung. Blitzschnell wandte er sich um, aber die Öffnung, die ihn ausgespien hatte, war bereits wieder verschwunden.
    Das sollte ein Labor sein? Die Labors, die Zamorra kannte, waren für gewöhnlich hell und sauber. Das hier war düster, und es gab offenbar keine Möglichkeit, für mehr Licht zu sorgen.
    Der Dämonenjäger sah sich um. Von Sauberkeit schien Astaroth auch nicht viel zu halten, ebenso wenig von Türen.
    Er sah Schleimflecken, von denen er sich vorsichtshalber fernhielt, und er sah borstige Spinnenhaare. Denen ging er auch aus dem Weg. Irgendwelche Aufzeichnungen gab es nicht. Auch keine Chemikalien oder sonstige Substanzen, mit denen der Dämon einen Eingriff in das Erbgut einer anderen Kreatur vornehmen konnte. Wie es aussah, schuf er sein »Arbeitsmaterial« für jedes seiner grausigen Experimente stets neu.
    Zamorra entwickelte zwar keine Sympathie für schwarzblütige oder schwarzmagische Kreaturen, aber Astaroths Opfer taten ihm in gewisser Hinsicht schon leid. Hinzu kam, dass die Mutantenspinne ursprünglich wahrscheinlich ein ganz normales Tierchen gewesen war, das von dem Erzdämon erst zum Riesenwachstum gebracht worden war - und danach dann zu dem Monster, das es jetzt war. Der Werwolf war da wohl eine andere Sache; da hatte Astaroth aus dem Vorhandenen geschöpft.
    Das Labor konnte vernichtet werden, das war kein besonders großes Problem. Aber aus dem Zerstörungsvorgang heraus wieder nach Lyon zu gelangen… Zamorra versuchte testweise, die Zauberformel rückwärts zu sprechen, wie Astaroth es gesagt hatte. Aber das war schwieriger als gedacht. Die Lautbildung klang teilweise völlig anders. Und die entsprechenden Abstände und Betonungen…
    Das würde nicht funktionieren.
    Der Meister des Übersinnlichen seufzte. Er würde wohl oder übel sein Amulett dafür einsetzen und auf das Siegelbuch-Wissen zurückgreifen müssen, um kurzfristig, ein Weltentor zu erschaffen, durch das er hier entkommen konnte. Andererseits wollte er es aber auch benutzen, um das Labor zu vernichten.
    »Ein Königreich für eine Hafnium-Bombe«, murmelte er. »Ein bis zwei Gramm würden schon locker ausreichen…« Aber derlei atomares Teufelszeug führte er nicht mit sich. Mit so was experimentierte derzeit nur die US-Armee.
    Er musste also die Amulett-Aktionen blitzschnell und präzise hintereinander stattfinden lassen und hoffen, dass es auch funktionierte.
    Er begann sich darauf zu konzentrieren, was das Amulett anstellen sollte. Das Verschieben von Hieroglyphen in einer bestimmten Reihenfolge gehörte ebenso dazu wie Gedankenbefehle.
    »Und… jetztl«
    Seine Finger flogen geradezu über die leicht erhaben gearbeiteten Hieroglyphen. Zamorra verschob sie und löste damit Funktionen des Amuletts aus. Automatisch glitten die Zeichen wieder an ihre ursprünglichen Positionen zurück und schienen wie vorher absolut fest mit der handtellergroßen Silberscheibe verbunden zu sein.
    Die freigesetzte Magie wurde wirksam. Von einem Moment zum anderen verwandelte das Labor sich in ein tobendes Inferno!
    ***
    Noch während Robin überlegte, wie Nicole ihre Worte gemeint hatte, schritt sie bereits zur Tat und wandte sich wieder an Astaroth.
    »Wo finden wir die Spinne jetzt?«, fragte sie.
    Der Dämon schwieg weiter.
    »Nun sag's schon«, forderte

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