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086 - Der Alptraum-Dämon

086 - Der Alptraum-Dämon

Titel: 086 - Der Alptraum-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht mehr auf Abwehr eingestellt. Irgend etwas sagte ihm, er habe nichts zu befürchten, und er glaubte das nur zu bereitwillig.
    Als er den nächsten Schritt machte, geriet er völlig in den Bannkreis der Vampirin. Sie bekam ihn immer besser in ihre Gewalt. Bald würde er keinen eigenen Willen mehr haben.
    Noch ein Schritt… Jetzt erkannte er den nackten Mädchenkörper, aber er setzte keine Waffe gegen Melissa ein. Verwundert schaute er sie an. Sein Blick tastete über ihren hellen, makellosen Leib, und er fühlte sich davon unheimlich stark angezogen. Seine Augen saugten sich an den Brüsten des Mädchens fest, und er hatte den Wunsch, sie zu berühren.
    »Komm näher«, flüsterte Melissa und streckte ihm ihre bleichen Arme entgegen.
    Er gehorchte, wurde immer willenloser, und als er der Blutsaugerin wieder in die Augen sah, war es um ihn geschehen. Er bemerkte, daß ihre Beine in eine große Flosse übergingen, aber es erstaunte ihn nicht.
    Er sah die langen Eckzähne schimmern, doch es entsetzte ihn nicht. Er hatte keine Angst vor Melissa. Ihr hypnotischer Blick flößte ihm ein falsches, gefährliches Vertrauen ein.
    Die Vampirnixe schaltete Gwynnes Willen komplett aus und unterstellte ihn ihrer Befehlsgewalt. Von diesem Augenblick an konnte Butch Gwynne nur noch tun, was Melissa guthieß.
    Sie befahl ihm, die Maschinenpistole wegzulegen. Er gehorchte.
    Sie wollte wissen, wie viele Mann an Bord waren. Gwynne sagte es ihr.
    Sie fragte ihn nach seinem Namen, und er antwortete wieder prompt.
    »Auf dieser Yacht befindet sich eine Statue aus grüner Jade«, sagte die Vampirnixe.
    Gwynne bestätigte das mit einem Nicken.
    »Ich möchte, daß du mir diese Statue bringst«, sagte Melissa.
    Wieder nickte Gwynne.
    »Dann geh und kehre nicht ohne die Figur zurück!« befahl ihm Melissa, und er wandte sich um und zog den Dolch.
    Niemand sollte es wagen, ihn aufzuhalten.
    ***
    Da hingen wir nun, mit Handschellen an ein Rohr gefesselt, und wenn Melissa zurückkehrte und ihren Auftrag erfolgreich ausgeführt hatte, waren wir die Belohnung für sie.
    Mortimer Kull hatte die Sache clever eingefädelt, das mußte ich zugeben. Ich zweifelte keine Sekunde daran, daß ihm die Vampirnixe die wertvolle Statue bringen würde.
    Dieser Wahnsinnige war eine sehr ernstzunehmende Bedrohung für die Welt, und im Moment sah es so aus, als wäre niemand in der Lage, den Höhenflug des Professors zu stoppen.
    Er war schon ohne dämonische Unterstützung brandgefährlich gewesen, doch nun war er noch um vieles gefährlicher. Man hätte einen Keil zwischen ihn und Atax treiben müssen.
    Doch wer hätte das tun sollen?
    Wir?
    Wir würden diese Nacht nicht überleben…
    ***
    »Irgend etwas nicht in Ordnung, Butch?« fragte Eliott Stack, einer der Posten.
    Gwynne blieb stehen und schaute ihn verloren an.
    Stack grinste. »Sag mal, träumst du mit offenen Augen? Du siehst aus wie'n Schlafwandler.«
    »Laß mich in Ruhe«, brummte Butch Gwynne und wollte weitergehen, aber Eliott Stack trat ihm in den Weg.
    »Junge, mit dir stimmt doch irgend etwas nicht. Was ist los? Was hast du?«
    »Nichts.«
    »Wieso bleibst du nicht auf deinem Posten?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Und was willst du mit dem Dolch?«
    Gwynne antwortete nicht. Er stach einfach zu.
    Wie wachsam die anderen waren, stellte sich einen Augenblick später heraus.
    Gwynne wollte Stack zu Boden gleiten lassen, da fragte jemand hinter ihm: »Ist ihm schlecht geworden?«
    Es ist Simon Taylor, durchzuckte es Gwynne. »Ja«, sagte er heiser. »Die lange Herumsteherei hat ihn wohl geschafft. Faß mit an!«
    Taylor lehnte die MPi an die Aufbauten und griff nach den Beinen des vermeintlich Ohnmächtigen. Als er sie hochhob, sah er den Dolch in Stacks Brust.
    Er ließ die Beine des Toten sofort wieder los. »Der ist doch…«
    Weiter kam er nicht, denn Butch Gwynne warf sich auf ihn. Er wußte, wie man einen Mann mit einem Schlag tödlich treffen konnte.
    Taylor brach wie vom Blitz getroffen zusammen.
    Schritte…
    Butch Gwynne riß Stack den Dolch aus der Brust und versteckte sich. Er sprang in den Schatten der Treppe, die zur Brücke hinaufführte, und einen Herzschlag später tauchte Rod Askin auf.
    Vorsichtig setzte Askin seine Schritte. Er war der Mißtrauischste von allen. Seine Maschinenpistole befand sich im Anschlag. Er war bereit, auf einen Gegner sofort das Feuer zu eröffnen.
    Gwynne preßte sich an die Wand und wartete. Askin schlich an ihm vorbei. Gleich mußte er die Toten

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