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086 - Der Alptraum-Dämon

086 - Der Alptraum-Dämon

Titel: 086 - Der Alptraum-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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machen, damit Caan später nicht auf die Idee kam, auch ihn fortzuschicken.
    Gwynne war frei und ungebunden. Er konnte Caan überallhin folgen.
    Er hatte nirgendwo Wurzeln, die so fest verankert waren, daß er nicht mehr wegkam.
    Er fühlte sich überall wohl, und sein Zuhause war dort, wo er am besten verdiente. Er war zuversichtlich, daß Caan ihm gestatten würde, zu bleiben.
    Als Gwynne mit Virgil Redmond die Yacht verlassen hatte, hatte er, kaum Waffen bei sich gehabt. Jetzt aber war er wieder voll gerüstet. Er trug einen Dolch im Gürtel, einen Revolver in der Schulterhalfter, eine Pistole im Hosenbund, und in Griffnähe lehnte eine Maschinenpistole an der Reling.
    Sollte ihm auf dem Meer irgend etwas Verdächtiges auffallen, konnte er sich auch noch ein Schnellfeuergewehr holen. Außerdem war die Yacht mit zwei Maschinengewehren bestückt. Eines befand sich vorn am Bug, das andere am Heck. Graue Kunststoffplanen lagen darüber, doch im Ernstfall waren die Waffen sehr schnell abgedeckt und einsatzbereit.
    Aber all die vielen Waffen halfen nicht gegen ein Wesen wie Melissa. Professor Kull hatte den richtigen Trumpf ausgespielt. Weder Caan noch sonst jemand an Bord dieses Schiffes konnte ihn überstechen. Melissa war die beste Karte, die Mortimer Kull ins Spiel bringen konnte.
    Gwynne zündete sich eine Zigarette an. Das Streichholz ließ er ins Meer fallen. Es landete neben der Vampirnixe, und Melissas feines Gehör vernahm ein kurzes leises Zischen.
    Der Mann dort oben war immer noch ahnungslos. Er rauchte mit tiefen Zügen. Melissa beobachtete ihn sehr genau. Sie studierte jede seiner Bewegungen, machte sich mit ihm so gut wie möglich vertraut, denn sie hatte einiges mit ihm vor.
    Als Gwynne mit der Zigarette fertig war, schnippte er sie fort. In hohem Bogen flog die Kippe davon und landete im Wasser, und während Gwynne sein Nachtglas wieder an die Augen setzte, war es für Melissa Zeit, an Bord zu gehen.
    Sie kam über die Heckleiter, stützte sich mit der Schwanzflosse auf den Sprossen ab, zog sich mit den Armen hoch. Bleich, fast milchweiß war ihr makelloser Körper.
    Ihr Anblick würde den Mann, auf den sie es abgesehen hatte, verwirren, davon war sie überzeugt. Ehe er reagieren konnte, würde es um ihn geschehen sein.
    Die Vampirnixe ließ ihre Zungenspitze über die Lippen huschen.
    Sie zog sich in den Schatten des Beiboots zurück und sah weitere Männer, die die ALBATROS gleichfalls bewachten.
    Melissa stellte eine erste dünne Verbindung zu Butch Gwynne her. Diese Verbindung würde sich vertiefen, sobald es zum ersten Augenkontakt kam. Vampire verfügen über leichte hypnotische Kräfte; das hatte sich auch bei Melissa nicht geändert.
    Gwynne wurde von einer gewissen Unruhe erfaßt, die er sich nicht erklären konnte. Er fühlte sich plötzlich nicht wohl, wurde nervös und suchte nach einer Erklärung dafür. Daß eine gefährliche Blutsaugerin für dieses Unbehagen verantwortlich war, hätte er sich nicht einmal im Traum einfallen lassen.
    Die Verbindung begann sich leicht zu festigen. Melissa nahm Einfluß auf den Geist des Mannes, ohne daß er es mitbekam. Er drehte sich langsam um, weil sie es ihm befahl, doch das ahnte er nicht. Er dachte, es wäre sein eigener Wille.
    Sein Blick wanderte suchend über das Deck. Seine Züge strafften sich. Er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß hier irgend etwas nicht stimmte, und er fragte sich, ob er die anderen Posten darauf aufmerksam machen sollte.
    Er entschied sich vorläufig dagegen. Erst mal wollte er selbst sehen, was los war.
    Seine Hand fischte nach der Maschinenpistole. Er brachte sie in Anschlag und näherte sich dann dem Schatten unter dem Beiboot. Obwohl er niemanden sah, nahm sein Unbehagen stetig zu.
    Aus dem schwarzen Schatten schien eine rätselhafte Kälte auf ihn zuzukriechen. Sie umhüllte ihn, und er konnte sich ihr nicht entziehen.
    Eine merkwürdige Reaktion rief diese Kälte in ihm hervor. Sie ließ ihn nicht nur frösteln, sie nahm auch Einfluß auf seine Psyche. Seine Wachsamkeit nahm ab. Er merkte es zwar, doch er konnte es nicht verhindern, und es störte ihn auch nicht. Allmählich schien ihm der dunkle Schatten Vertrauen einzuflößen.
    Er ließ die MPi sinken, trat näher.
    Funkelte dort in der Dunkelheit nicht ein Augenpaar? Butch Gwynne fühlte sich angestarrt und belauert, doch er reagierte nicht mehr so, wie er es noch vor wenigen Augenblicken getan hätte.
    Seine innere Spannkraft wurde zersetzt; er war

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