086 - Der Alptraum-Dämon
allein.
Der CIA-Agent bewegte sich lautlos durch die tropische Vegetation.
Er war weder zu hören noch zu sehen. Die Umgebung hatte ihn aufgesogen wie ein Schwamm einen Wassertropfen, und nun befand er sich auf dem Weg zum verfallenen Leuchtturm.
Ich ging allein weiter. Obwohl es noch nicht nötig war, setzte ich meine Schritte vorsichtig und konzentriert. Büsche und Bäume boten mir guten Schutz.
Doch nicht nur mir. Auch meine Gegner konnten sich hier gut verstecken. Ich blieb immer wieder stehen, um zu lauschen. Über mir rauschten die gefächerten Palmenblätter.
Die Gangster, die uns erwarteten, schienen sich gut getarnt zu haben, und sie verrieten sich mit keinem Geräusch, aber ich konnte mich darauf verlassen, daß sie da waren.
Wenn ich es mit gewöhnlichen OdS-Agenten zu tun gehabt hatte, wäre mir wohler zumute gewesen, denn Menschen waren nicht so gefährlich wie die Cyborgs, die Mortimer Kull einsetzte.
Sie waren perfekte Mordmaschinen, Roboter, von Menschen nicht zu unterscheiden. Doch das hatte Mortimer Kull noch nicht gereicht. Er hatte darüber hinaus auch noch Atax, die Seele des Teufels, bemüht, damit dieser ihnen Höllenkräfte verlieh, und der Dämon hatte seinem Verbündeten gern diesen Gefallen getan, denn alles, was Professor Kull tat, war auch in Atax' Sinn.
Kull wollte die Welt beherrschen, Atax wollte das auch, deshalb unterstützte er Mortimer Kull, wann immer dieser ihn darum bat. Und die Leidtragenden waren jene Menschen, die irgendwie in Kulls Gunstkreis gerieten oder mit seinen Interessen kollidierten.
Der Hang, auf dem ich mich befand, wurde allmählich flach. Durch den Tropenwald geisterte das Geräusch eines Autos, das die Uferstraße entlangfuhr, und das Licht der Scheinwerfer wischte zwischen den Bäumen hindurch.
Plötzlich stutzte ich, denn ich hatte einen der Kerle entdeckt. Obwohl ihn das Scheinwerferlicht nur ganz kurz gestreift hatte, wußte ich sofort, daß er ein Cyborg war, denn die Kunsthaut war an seinem Hals aufgeschnitten, und der blanke Edelstahl, der sich darunter befand, glänzte aus der »Wunde«.
Ich schlich gebückt unter tiefhängenden Zweigen durch und richtete mich hinter dem breiten Stamm eines Baumes langsam auf.
Meine Hand glitt in die Hosentasche, und ich holte den magischen Flammenwerfer heraus. Diese Waffe hatte den Vorteil, daß sie lautlos einzusetzen war.
Außerdem vermochte sie den magischen Schutz zu knacken, in den Atax die Cyborgs gehüllt hatte.
Meine Finger umschlossen das handliche Silberfeuerzeug. Es sah harmlos aus, aber es hatte mir schon oft wertvolle Dienste geleistet. Ein Knopfdruck genügte, und ein armlanger Feuerstrahl stand über der kleinen Düse. Dann wurde das Feuerzeug zum Flammenschwert, mit dem ich schon etlichen Schwarzblütlern den Garaus gemacht hatte.
Ich beobachtete meinen Feind, diese gewissenlose Killer-Maschine. Der Cyborg hatte kein Herz in seiner Brust, sondern eine elektronisch gesteuerte Pumpe. Er bestand nicht aus Fleisch, Sehnen und Knochen, sondern aus Metall, Mikro-Chips und Bedieneinheiten, und er tat das, worauf ihn Mortimer Kull programmiert hatte.
Die Herstellung solcher Cyborgs kostete ein Vermögen, deshalb würde es mir ein besonderes Vergnügen bereiten, den Roboter zu zerstören, denn jede finanzielle Einbuße traf Mortimer Kull nicht nur schmerzlich, sie brachte ihn außerdem auch einen weiteren Schritt von seinem verrückten Ziel weg.
Ich schlich näher an den Cyborg heran.
Noch hatte er mich nicht bemerkt.
Oder tat er nur so ahnungslos? Auch das war denkbar.
Er blickte in Richtung Straße.
Ich spürte einen Ast unter meinem Schuh. Wäre ich daraufgetreten, hätte das Knacken mich verraten. Diese Cyborgs hörten und sahen unwahrscheinlich gut. Man mußte sich vor ihnen höllisch in acht nehmen.
Ich schob die Schuhspitze unter den Ast und setzte die Sohle auf den weichen Boden. Nach wie vor wandte mir der Cyborg den Rücken zu.
Ich wechselte hinter den rauhen Stamm einer Palme.
Der Cyborg bewegte sich!
Ich erstarrte sofort.
Noch war ich nicht nahe genug. Das war der Nachteil des Flammenwerfers - seine Reichweite. Ich mußte auf doppelte Armlänge an meinen Gegner heran, wenn ich ihm etwas anhaben wollte, während er die Magie, die ihm zur Verfügung stand, auch über eine größere Distanz einsetzen konnte.
Wir wußten von Professor Kull, daß er den grünen Jadegott haben wollte, der sich auf der Yacht zweier amerikanischer Gangster befand.
Sie hatten ihr Schiff zu einer
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