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0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedoch bedeutet, daß sich die Übergabe des Fernraumschiffs an die Solgebo-renen weiter verzögerte.
    Rhodan merkte, daß seine Gedanken abschweiften. Das war zum jetzigen Zeitpunkt ge-fährlich. Es war möglich, daß er den Kontakt zu Bardioc wieder verlor, wenn er sich nicht auf dieses Wesen konzentrierte.
    „Du hast eine Zukunft vor dir", wandte er sich wieder an das Gehirn. „Du mußt uns vertrauen. Wozu hätte ich dich aus deinem Alptraum erwecken sollen? Damit du dich jetzt selbst vernichtest? Je länger dein Leben erhalten bleibt, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, daß du alles, was du getan hast, wiedergutmachen kannst."
    Er fühlte, daß Bardioc lauschte.
    „Wenn du einsam bist, können wir weitere Zusammenkünfte absprechen", schlug Rhodan vor. „Ich kann dich regelmäßig besuchen, wenn es dir recht ist. Später wirst du bei der Kaiserin von Therm sein. Dann wird vieles anders aussehen."
    Bardioc antwortete nicht, aber er war offensichtlich beeindruckt.
    Für Rhodan bestand kein Grund zu überschwänglichem Optimismus. Er hatte Bardioc dazu gebracht, ihn anzuhören. Der Selbstmordgedanke war zurückgedrängt worden, aber er konnte jeden Augenblick wieder an die Oberfläche von Bardiocs Bewußtsein gelangen.
    „Laß uns jetzt häufiger miteinander diskutieren", schlug Rhodan vor. „Du mußt über alles nachdenken, was ich dir berichtet habe."
    „Nun gut", kam die zögernde Antwort.
    Rhodan hielt es für ratsam, den Kontakt nun abzubrechen.
    Er wollte Bardioc nicht in neue Probleme stürzen.
    „Versprich mir, daß du nichts unternimmst, bevor du nicht nachgedacht und wieder mit mir diskutiert hast", forderte er das Gehirn aus.
    „Einverstanden", erklärte das Gehirn widerstrebend.
    Rhodan atmete auf. Er hoffte, daß er sich auf Bardiocs Zusage verlassen konnte.
    Mit einem Schlag wurde er sich seiner Umgebung wieder bewußt. Er richtete sich auf und kletterte von der Bodenmasse.
    Waringer stand bereit, um ihm die Uniformbluse zu reichen. Rhodan streifte sie über und knöpfte sie zu.
    „Was hast du erreicht?" wollte Waringer wissen.
    Rhodan deutete auf das Gehirn.
    „Wir werden uns jetzt öfter unterhalten - er und ich", sagte er.
    An die Solgeborenen gewandt, fügte er hinzu: „Es besteht nicht die geringste Gefahr für irgend jemand an Bord."
     
    *
     
    Von diesem Zeitpunkt an kam Rhodan in regelmäßigen Abständen in die Lagerhalle, um sich mit dem Gehirn zu unterhalten. Waringer nannte diese Kontakte „Teilsymbiose", ob-wohl von einer direkten organischen Verbindung zwischen Rhodan und Bardioc nicht die Rede sein konnte.
    Je öfter er mit Bardioc zusammentraf, desto besser glaubte Rhodan die ehemalige Superintelligenz zu verstehen.
    Geduldig hörte er zu, wenn Bardioc von seiner Vergangenheit berichtete.
    Rhodan kannte diese Geschichten bereits von BULLOC und aus den Träumen der Superintelligenz.
    Er hatte jedoch das Gefühl, daß es Bardioc gut tat, wenn er über diese Probleme disku-tieren konnte.
    Die Solgeborenen verfolgten diese „Sitzungen" mit großem Argwohn, und eines Tages sprach Joscan Hellmut gegenüber Waringer aus, was viele der jüngeren Besatzungsmitglieder dachten.
    „Perry Rhodan könnte beeinflußt sein! Vielleicht ist er bereits zu einem Werkzeug Bardi-ocs geworden."
    Waringer lachte humorlos.
    „Das glauben Sie doch selbst nicht, Josc!"
    „Ich nicht, weil ich Rhodan genau kenne. Aber es gibt Solgeborene, die von dieser Idee geradezu besessen sind. Männer wie Gavro Yaal nutzen diesen Gemütszustand aus."
    „Man sollte Yaal einsperren", sagte Waringer wütend.
    „Vielleicht", meinte Hellmut nachdenklich. „Andererseits täte man ihm damit einen Gefal-len. Er ist der geborene Märtyrer."
    „BULLOC macht mir weitaus mehr Sorgen als Yaal", gestand der Wissenschaftler.
    „Er folgt uns noch immer, nicht wahr?"
    „Die Mutanten behaupten es, und ich habe keinen Grund, an ihren Aussagen zu zweifeln."
    „Er wartet auf eine günstige Gelegenheit."
    „Ja."
    „Dieses teuflische Geschöpf", sagte Hellmut schaudernd. „In ihm ist alles Böse verankert, was Bardioc jemals gedacht hat."
    „Ich hoffe, daß die Kaiserin von Therm uns dieses Problem abnimmt", erklärte Waringer.
    Hellmut wechselte das Thema.
    „Bjo behauptet, Rhodan hätte von Bardioc die Koordinaten des Verstecks erhalten, wo sich das Sporenschiff befindet?"
    „Das ist richtig, aber Rhodan hat die Information noch nicht zur Auswertung an SENECA gegeben, weil er nicht sicher ist, ob sie richtig

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