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0862 - Ssacahs Rückkehr

0862 - Ssacahs Rückkehr

Titel: 0862 - Ssacahs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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nachts?«
    »Wenn, dann von Nicole. Aber meistens sind wir nachts ja auf Dämonenjagd und schlafen bei Tage.«
    »Ein glückliches Volk, dem solcherlei beschieden ist«, sagte Uschi spöttisch.
    Nicole hob die Hand.
    »Wo können wir denn einkaufen, was wir brauchen?«, fragte sie. Unwillkürlich umklammerte Zamorra seine Brieftasche mit den Kreditkarten. Nicole grinste spitzbübisch.
    »Dieser alte Geizkragen gönnt mir mal wieder nix«, lästerte sie.
    »Sei unbesorgt, Herr Professor«, stellte Monica klar. »Die teuren Nobelboutiquen sind auf dem Festland. Hier gibt es kleine Billigläden für das Nötigste. Was nicht heißt, dass hier nur arme Leute wohnen - im Gegenteil. Und die am abgerissensten Gekleideten sind oft genug Millionäre.«
    »Die Welt der Reichen und der Schönen«, murmelte Zamorra.
    »Für die teuren Boutiquen rechnet sich hier der Aufwand einfach nicht«, sagte Uschi. »Hier lebt man von den Touristenscharen, und die haben oft nicht sehr viel Geld übrig. Also erwartet man, dass die, die wirklich erlesene Sachen kaufen wollen, mal eben aufs Festland kommen.« Sie zuckte mit den Schultern.
    Jetzt war es Zamorra, der seine Gefährtin angrinste.
    »Du wirst dich also mit einer Zehndollarjeans zufriedengeben müssen, Cherie«, sagte er.
    »Fünf Dollar fünfundsiebzig«, korrigierte Monica trocken. »Da vorn ist ein Laden. Schauen wir mal, was es da alles gibt.«
    Sie stoppten den Rolls-Royce vor der Ladentür. Während sie ausstiegen, wunderte Zamorra sich kopfschüttelnd über die Menge an Radfahrern und Mopeds, die den Inseln ein fast schon mediterranes Flair gaben.
    Im Laden wurden die Damen tatsächlich sehr schnell fündig. Die Sachen passten wie maßgeschneidert, und die Dollarscheine, die den Besitzer wechselten, waren nicht besonders zahlreich. Nur das Insektenabwehrmittel zum Einreiben gab es hier nicht, dafür aber Moskitospray.
    »Reicht auch«, sagte Zamorra. »Augen zu, Nase zu, sprühen - fertig. Das Ganze zuweilen wiederholen.«
    Aber noch war es nicht an der Zeit. Die Textilien und die Spraydose landeten im Kofferraum des Wagens. Monica setzte sich wieder ans Lenkrad.
    »Unser Schlangenfreund ist zu Hause angekommen. Er hat gerade sein Gepäck ins Haus bringen lassen«, sagte. »Der Gepäckträger dachte dabei an Marathon.«
    »Ziemlich weit weg, um hinzulaufen«, sagte Nicole in einem Anflug schrägen Humors. »Und übers Wasser laufen gehört noch nicht zu dieser sportlichen Übung.«
    »Hier ist nicht das griechische Marathon gemeint, sondern ein kleiner Ort gleichen Namens gleich hinter der Seven Mile Bridge«, erklärte Uschi. »Da haben wir noch eine kleine Strecke vor uns, aber in einer halben Stunde können wir da sein.«
    Nach ein paar Minuten sagte sie: »Wir haben gerade ein paar Gedankenfetzen von dieser Sue aufgefangen.«
    »Denkt die so intensiv, dass sie euch sogar hier noch erreicht?«, wunderte sich Nicole.
    »Das nicht«, schränkte Monica ein. »Aber irgendwie hat uns das Mädchen keine Ruhe gelassen, wir wollten wissen, was sie so treibt. Da wir ihr Gedankenmuster kennen, war es nicht schwer, sie aufzuspüren. Sie überlegt, wie sie es anstellen soll, unseren Freund Kernavon wiederzufinden.«
    »Was will sie denn von ihm?«
    »Das konnten wir noch nicht herausfinden«, sagte Uschi. »Aber sie macht sich Gedanken über die Kobra.«
    »Na klasse«, seufzte Zamorra und schloss die Augen. »Das fehlt gerade noch, dass sie uns ins Handwerk pfuscht.«
    »Sie weiß ja nicht, wie sie es anstellen soll«, erwiderte Monica. »Stell dir eine Achterbahn vor. Dann weißt du, wie ihre Gedanken kreisen.«
    Zamorra öffnete die Augen wieder.
    »Dann hoffe ich mal, dass sie eine Dauerfahrkarte gezogen hat.«
    ***
    Kernavon inspizierte sein Domizil, ein zweistöckiges Haus mit Rundum-Terrasse und -balkon. Alles war in Ordnung. Kernavon hatte auch mit nichts anderem gerechnet. Einbrecher gab es hier so gut wie gar nicht. Wer auf die Keys kam, hatte anderes vor als sich am Eigentum der Einheimischen zu vergreifen.
    Der Gepäckboy, der die lange Strecke vom Airport bis hierher gefahren war, erwartete ihn bereits. Kernavon schloss die Haustür auf und teilte dem Mann mit, wohin er die Koffersammlung zu bringen hatte. Kernavon dachte nicht im Traum daran, diese Arbeit selbst zu übernehmen. Er gab dem Mann ein sehr großzügiges Trinkgeld und wies ihn an, die Rechnung für den Transport vom Flughafen an sein Büro zu schicken.
    Dann öffnete er seinen Aktenkoffer, nahm den

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