0862 - Ssacahs Rückkehr
Ssacah-Ableger heraus und warf ihn dem Gepäckträger zu.
Der fing die Messingkobra reaktionsschnell auf, und noch schneller biss die Schlange zu.
Fassungslos starrte der Mann das kleine Biest an. Dann sank er einfach in sich zusammen.
Nach nicht einmal einer Minute erwachte er wieder. Teilnahmslos sah er die zweite Kobra an, die neben ihm lag. Derweil nahm Kernavon »seine« Kobra wieder an sich.
Diesmal hatte ihn niemand daran hindern können, den Keim weiterzugeben!
Stumm richtete sich der Gepäckträger wieder auf, wobei er nach dem Ssacah-Ableger griff und ihn an sich nahm. Ohne ein weiteres Wort ging er zum Wagen, stieg ein und fuhr davon. Zurück nach Miami.
Ungerührt sah Kernavon ihm nach. Diesmal war es einfacher gewesen als gedacht. Ein schneller Biss und keine Zeugen. Perfekt!
Wenn der Gepäckträger den Keim weitergab, würde niemand an Rick Kernavon denken.
Der konnte jetzt erst einmal abwarten. Seine Umgebung zu infizieren, wäre zu auffällig gewesen. Deshalb wäre auch sein Personal vor ihm sicher gewesen - wenn er denn welches hätte. So ein Butler oder eine Zofe war an sich nicht uninteressant, aber Kernavon war lieber allein. Essen konnte er auswärts, und einmal pro Woche kam eine Putzhilfe, die die Räumlichkeiten in Ordnung hielt.
Der Ssacah-Diener warf sich auf seine Coach und sah zur Zimmerdecke hinauf. Endlich wieder zu Hause nach seiner langen Urlaubstour!
Es hatte sich in den letzten Wochen einiges angesammelt, das danach schrie, bearbeitet und erledigt zu werden, damit sein Reichtum sich weiter mehrte.
Sollte es doch schreien. Diese Arbeit lief ihm nicht weg.
Wichtiger war es, diese Sue auf Eis zu legen, damit sie ihm nicht schaden konnte, falls sie noch lebte.
Und herauszufinden, wer die Leute im Rolls-Royce waren.
***
Ssacah materialisierte in der Nähe mehrerer Häuser. Er hörte den Lärm der Menschen, und die Motoren von Autos. Er roch ihre Abgase und das Salz des Meeres.
Kurz orientierte er sich.
Niemand war in der Nähe. Niemand nahm die Anwesenheit des Kobradämons wahr. Gemächlich kroch er zu dem Haus. Immer wieder züngelte und witterte er.
Im Haus befanden sich Menschen. Er spürte ihre Anwesenheit. Einer schlief, die anderen saßen vor einem Fernsehgerät, andere spielten und unterhielten sich. Männer, Frauen, Kinder. Offenbar waren sie das, was die Menschen eine »Familie« nannten.
Ssacah erreichte das Haus. Eine Terrassentür stand offen. Es gab nur eine Art Vorhang, der Insekten fernhalten sollte. Kein Hindernis für den Dämon. Selbst wenn Fenster und Türen geschlossen und verriegelt gewesen wären, wäre er hineingekommen. Ihm als Dämon standen ganz andere Möglichkeiten offen…
Schon war er im Haus, das sein Unterschlupf werden sollte. Und er nahm sich seiner Bewohner an…
***
Ein Pickup kam ihnen entgegen. Im ersten Moment dachte sich keiner der Rolls-Royce-Insassen etwas dabei. Dann aber drehte Zamorra sich nach dem Wagen um, der gerade an ihnen vorbeifuhr.
»Das ist doch der Gepäckmensch vom Flughafen«, entfuhr es ihm.
»Ja, und…?«, brummelte Nicole.
»Stopp! Den müssen wir anhalten! Der Bursche könnte unser Schlüssel zu Kemavons Haus sein!«
Monica brachte den Rolls-Royce zum Stehen. »Und wie stellst du dir das vor?«
»Weiß ich noch nicht. Aber mir wird schon etwas einfallen!«
»Das sagt Hannibal Smith auch immer. Nur, wir sind zwar auch zu viert, aber nicht das A-Team!«
Zamorra grinste.
Monica wendete den großen Luxuswagen. Die Straße war zwar breit, aber nicht breit genug, so dass sie etwas rangieren musste. Prompt gab es ein Hupkonzert und wilde Flüche von Moped- und Fahrradfahrern. In der Zwischenzeit hatte der Pickup an Vorsprung gewonnen. Monica trat das Gaspedal durch. Der Rolls-Royce beschleunigte auf seine behäbige Art, konnte den Abstand dann aber verringern.
Ein paar Minuten später hingen sie ihm fast an der Stoßstange.
Monica sah, dass die Gegenfahrbahn gerade weit genug frei war, und begann das Überholmanöver. Einmal richtig in Fahrt, ging das jetzt schneller als zuvor.
Trotzdem tauchte das nächste entgegenkommende Fahrzeug schneller auf als gedacht. Scheinwerfer blinkten wild, eine Hupe heulte.
»Abbrechen«, keuchte Nicole.
Aber dann klappte es doch noch. Um Haaresbreite entgingen sie einer Kollision. Zwischen die beiden Autos passte nicht einmal mehr eine Visitenkarte. Der Fahrer brüllte wilde Flüche durchs offene Fenster, die verdächtig nach »Frau am Steuer« klangen.
Jetzt röhrte
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