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0862 - Ssacahs Rückkehr

0862 - Ssacahs Rückkehr

Titel: 0862 - Ssacahs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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lehnte.
    Sie ließ die letzte halbe Stunde vor ihrem geistigen Auge Revue passieren. Der Typ in dem knallgelben Sportwagen, der nach ziemlich viel Geld aussah und mit dem sie deshalb anbändeln wollte, um ein wenig von seinem Reichtum zu profitieren - sofern er nicht gerade seinen letzten Cent in dieses Auto gesteckt hatte, um damit Mädchen aufzureißen und umgekehrt ein wenig von deren Reichtum zu profitieren. Auch das war möglich; immerhin wohnten in dieser Gegend nicht gerade die sieben Ärmsten dieser Welt. Auch Sue war es gewohnt, mit größeren Beträgen umzugehen; ihre Eltern besaßen mehr Geld, als sie brauchten. Dass es auch genügend Menschen gab, die nicht einmal das Existenzminimum besaßen, daran dachte man in ihren Kreisen nicht. Diese unangenehmen Dinge wurden einfach ausgeblendet.
    Wie auch immer - dieser Rick schien Geld zu haben, da konnte er auch etwas davon für Sue abzweigen. Immerhin wollte er mit ziemlicher Sicherheit ja auch Sex von ihr. Sein Erwähnen eines »lauschigen Plätzchens« deutete klar darauf hin.
    Er sah ja auch nicht schlecht aus. Etwas verlebt zwar, aber interessant.
    Bis zu dem Moment, als er die verdammte Kobra in der Hand hielt und Sue von ihr beißen lassen wollte!
    Er war also nichts anderes als ein perverses Schwein!
    Ein Kerl, der mit einer Schlange im Auto herumfuhr - wo gab's denn so was?
    Wenn das verdammte Vieh Sue tatsächlich gebissen hätte, wäre sie jetzt wahrscheinlich schon tot!
    Gott sei Dank waren die Leute mit dem Rolls-Royce aufgetaucht. Vermutlich hatte ihr überraschendes Erscheinen Sue gerettet. Das und ihre Überschlaglandung auf der Grasfläche direkt neben der Straße. Als gelegentliche Fallschirmspringerin hatte sie es gelernt, sich bei der Landung abzurollen und damit den Aufprall abzufedern. Allerdings war hier der Schwung erheblich größer gewesen als bei ihren Sprüngen.
    Wenigstens war sie unverletzt geblieben und hatte wohl auch nicht einmal ein paar blaue Flecken abbekommen, wie sie erleichtert feststellte.
    Die beiden Cops waren Vollblutidioten erster Klasse und hatten sich leicht abwimmeln lassen. Sue wusste, dass ihr niemand geglaubt hätte, wenn sie die Schlange erwähnt hätte. Sie musste sich selbst eingestehen, dass die Geschichte doch recht unglaubwürdig war.
    Was sollte sie jetzt tun?
    Sie musste irgendwie herausfinden, wer der Schlangenmann war. Aber wie? Sie kannte sein Autokennzeichen nicht, wusste nur, dass er Rick hieß - falls das sein richtiger Name war. Wie konnte sie mehr über ihn in Erfahrung bringen?
    Sie hatte ja nicht solche Beziehungen zum Sheriff wie die Leute im Rolls-Royce.
    Nachdenklich saß sie im Schatten der Palme, während ihre Gedanken kreisten.
    ***
    Der Interstate Highway 1 führte von der Südspitze Floridas über das Wasser nach Key Largo, wo Ernest Hemingway zeitweise gelebt hatte, bis er sich von seiner Frau Pauline trennte und gemeinsam mit einer Journalistin nach Kuba ging.
    Hier machte die Straße ihrem Namen alle Ehre - eine lang gestreckte Brückenkonstruktion verband das Festland mit den Florida Keys. Auch die einzelnen Inseln, die sich über eine Länge von 290 Kilometern bis Key West erstreckten und die Golfregion vom atlantischen Bereich trennten, waren durch Brücken miteinander verbunden. Die waren allerdings entschieden kürzer. Und zum Schluss war Kuba gar nicht mehr sehr weit entfernt. Dorthin ging es aber nicht mehr per Straße und Brücken, sondern nur per Schiff oder Flugzeug, Letzteres von Miami aus.
    Der Rolls-Royce glitt über den US 1 seine Bahn durch eine traumhafte Umgebung. Nicole geriet ins Schwärmen, wenn sie über die malerische Wasserfläche sah oder zum Himmel hinauf, wo die Seevögel ihre Kreise zogen.
    Monica Peters sah auf die Borduhr, die bemüht war, ihr verhaltenes Ticken zu verbergen; das Abrollgeräusch der Reifen, der Fahrtwind und bisweilen der Blinker waren das Lauteste, was der Wagen erzeugte.
    »Falls wir über Nacht hier draußen bleiben, sollten wir vielleicht noch ein bisschen shoppen«, sagte die Telepathin. »Nicht, dass es zu kühl würde, eher das Gegenteil ist der Fall. Aber nachts gehen die Schwärme von Stechinsekten auf Raubzug. Jeans und lange Ärmel sind dann auf jeden Fall angesagt, und fürs Gesicht was zum Einreiben, das die Biester fernhält.«
    »Gibt es auch etwas, das die Zähne der Ssacah-Ableger fernhält?«, fragte Zamorra. »Das scheint mir etwas wichtiger zu sein.«
    »Haha«, machte Uschi düster. »Wovon träumst du

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