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0863 - Die schlafende Göttin

Titel: 0863 - Die schlafende Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf.
    „Das ist der Transporter", rief er. „Wir haben Hamiller gefunden."
     
    *
     
    „Ich will sie sehen", rief Boyt Margor. „Sofort!"
    Er stand am Eingang einer Halle, in deren Mitte die Wissenschaftler ein Stahlgerüst errichtet hatten. Dieses umspannte die Anlage der Demeter. Der transparente Schrein lag unter einem dunklen Tuch verborgen.
    Einer der Wissenschaftler zog das Tuch zur Seite. Ein anderer schaltete mehrere Deckenscheinwerfer an, die auf den Schrein gerichtet waren. Boyt Margor atmete auf. Er ging langsam auf die Treppe zu und stieg sie hinauf. Mit einer energischen Geste scheuchte er zwei Wissenschaftler vom Gerüst, die neben dem Schrein stehengeblieben waren. Er wollte allein sein.
    Er wartete, bis sie die Treppe hinuntergeeilt waren, dann wandte er sich der schlafenden Demeter zu.
    Der Atem stockte ihm.
    Das seltsame Wesen im Schrein übte eine tiefe Faszination auf ihn aus. Margor konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß diese Frau gar nicht schlief, sondern nur für kurze Zeit die Augen geschlossen hatte. Unwillkürlich wartete er darauf, daß sie sie öffnen und ihn ansehen würde.
    Boyt Margor hatte zunächst überhaupt nichts über Demeter und ihren Ursprung, über ih-re Bedeutung und ihren über Jahrtausende wirksamen Einfluß gewußt. Nachdem Payne Hamiller ihn über den Fund unterrichtet hatte, hatte er alle sich ihm bietenden Informati-onsquellen über Demeter ausgelotet.
    Er glaubte, die Frau gefunden zu haben, die ihn auf seinem Weg zur absoluten Macht über die Völker der Galaxis begleiten sollte. Er war überzeugt davon, daß er eine Frau brauchte, die die Massen faszinieren konnte und die von Geheimnissen umwoben war.
    Aber nicht nur das fesselte ihn an Demeter.
    Er wußte, daß sie auch ein bestimmtes Verhältnis zur Macht hatte, und er glaubte, mit ihr zusammen seine Ziele eher erreichen zu können.
    Er hielt es sogar für möglich, daß sie über Fähigkeiten verfügte, durch die sie sich im Al-tertum hatte zur Göttin aufschwingen können. Warum sollte er diese Fähigkeiten nicht nut-zen? Warum sollte es ihm nicht möglich sein, Demeter zu seiner ihm sklavisch ergebenen Paratenderin zumachen?
    „Wir werden den Schrein öffnen", rief er den Wissenschaftlern zu. „Demeters Schlaf ist zu Ende."
     
    7.
     
    Der Flug nach Terrania-City glich einem Flug in eine andere Welt. Nirgendwo waren die Aufbauarbeiten so weit fortgeschritten wie hier. Das wurde Payne Hamiller in aller Deut-lichkeit bewußt, als er in einem Zubringergleiter über die Dächer der terranischen Metropo-le hinwegflog. Terrania machte den Eindruck einer weitgehend intakten Stadt.
    Hamiller landete auf dem Parkdach seines Ministeriums und stieg hier in eine andere Maschine um, die ihn nach Imperium-Alpha brachte.
    Voller Unbehagen ließ Hamiller sich in die unterirdische Anlage bringen. Er war sich dessen nicht ganz sicher, ob es wirklich um das Kugelwesen Harno ging oder ob Tifflor ihn nur unter dem Vorwand hergelockt hatte, Harno benötige Hilfe.
    Lange Zeit hatte der Wissenschaftler immer wieder versucht, Julian Tifflor darüber zu in-formieren, daß Boyt Margor ihn beherrschte. Er hatte den Ersten Terraner um Hilfe bitten wollen, aber es war ihm nicht gelungen, die entscheidenden Worte über die Lippen zu bringen. Irgend etwas in ihm hatte ihn daran gehindert, etwas über Boyt Margor zu sagen.
    Jetzt war alles anders.
    Hamiller fürchtete sich davor, daß Tifflor etwas entdecken würde. Er hatte ihn hintergan-gen. Längst hätte er ihn über Demeter informieren müssen, doch er hatte es nicht getan, um das Geheimnis für Margor zu bewahren.
    Verstohlen blickte Hamiller den Offizier neben sich an, der ihn durch die Gänge von Im-perium-Alpha führte. Barg dieser Mann einen PEW-Mutanten in sich? Versuchte dieser vielleicht gerade in diesen Sekunden, ihn telepathisch auszuloten?
    Payne Hamiller hatte sich längst darüber Gedanken gemacht, wie eine Begegnung zwi-schen ihm und einem Telepathen aussehen würde. Er war sich dessen ziemlich sicher, daß Boyt Margor vorgesorgt und ihn mit einem Parablock versehen hatte, der ihn schützte. Immer wieder sagte er sich, daß es nicht anders sein konnte, da er den Mutanten sonst hilflos ausgeliefert gewesen wäre.
    War es aber wirklich so, wie er meinte?
    Hatte Margor sich nicht geirrt? Und mußte es den Mutanten nicht auffallen, wenn er teil-weise oder gar völlig immun war gegen ihre Sondierungen?
    Payne Hamiller wußte es nicht, und diese Ungewißheit machte

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