0864 - Demeters Flucht
war diese Entscheidung ja wohl auch richtig. Es ist zu einer Explosion gekommen, bei der eine Reihe von Wissenschaftlern getötet wurde."
Payne Hamiller hatte das Gefühl, daß Vanne ihm glaubte, war sich jedoch dessen nicht völlig sicher.
„Sie haben Glück gehabt, daß Sie zu dieser Zeit nicht in dem betreffenden Forschungsinstitut waren", bemerkte das Konzept.
„Tifflor hat mich nach Terrania-City zurückgerufen", erklärte der Terranische Rat. „Es ging um Harno."
„Sie sind der einzige, der alles überlebt hat", sagte Vanne. „Ich muß Ihnen also glauben, wenn Sie sagen, daß hier eine Art Kapsel gewesen ist."
Payne Hamiller zuckte zusammen.
„Sie haben keinen Grund, mir nicht zu glauben", erwiderte er heftig. „Ich wäre froh, wenn es uns gelungen wäre zu klären, was diese Kapsel beinhaltete und was sie überhaupt zu bedeuten hatte."
„Lassen Sie uns nach oben gehen."
Hamiller begleitete den 7-D-Mann auf dem Weg nach oben.
„Ich werde einen offiziellen Bericht verfassen", erklärte der Terranische Rat. „Ich werde Tifflor informieren, sobald ich wieder in Terrania-City bin."
„Tun Sie das", entgegnete Vanne. Von einem Antigravfeld getragen, verließen sie den Schacht. Die Reporter durchbrachen die aus Sicherheitsgründen errichteten Sperren und umringten Kershyll Vanne. Sie bestürmten ihn mit Fragen, erhielten jedoch nur nichtssagende Antworten. Payne Hamiller war froh, daß sich ihr Interesse ganz auf Vanne richtete. Er spürte, daß er in dieser Situation nicht die Kraft gehabt hätte, alle Fragen ruhig zu beantworten.
Er spürte, daß Kershyll Vanne nach wie vor mißtrauisch war.
*
Boyt Margor schaltete das Videogerät in seinem Büro in Terrania-City an, als das Rufzeichen aufleuchtete.
Ein auffallend hübsches Mädchengesicht erschien auf dem Bildschirm. Das Mädchen hatte langes, schwarzes Haar und ausdrucksvolle, braune Augen. Boyt Margor hatte sie nie zuvor gesehen, dennoch erinnerte sie ihn an jemanden. Er wußte jedoch nicht, an wen.
„Verzeihen Sie die Störung", sagte sie freundlich. „Ich bin völlig durcheinander. Irgend etwas an meiner Videoleitung stimmt nicht. Sie sind doch sicherlich nicht McCody – oder doch?"
„Nein, das bin ich nicht", antwortete Margor freundlich. Das Mädchen gefiel ihm Sie war jung und wirkte anziehend auf ihn.
„Ich kann wählen, sooft ich will, ich bekomme nie den richtigen Anschluß", erklärte sie. „Vielleicht mache ich aber auch irgend etwas falsch. Ich kenne mich nicht so aus. Ich bin erst gestern in Terrania-City angekommen."
„Woher kommen Sie denn?" fragte er.
„Von Galkats-Planet", erwiderte sie. „Dort ging alles noch ein bißchen primitiver zu. Nicht so wie hier, wo alles perfekt ist."
„Perfekt? Nun, das dürfte übertrieben sein." Margor lächelte. Das Mädchen interessierte ihn immer mehr.
Er spürte. daß sie etwas an sich hatte, was ihn – zumindest vorübergehend – fesseln konnte. Er wollte sie kennenlernen und war daher bereit, das Gespräch fortzuführen.
In diesem Moment öffnete sich die Tür, und einer seiner Mitarbeiter trat ein. Margor blickte auf und erschrak.
Plötzlich wußte er, weshalb ihm das Mädchen bekannt vorkam. Sie hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit diesem Mitarbeiter. Margor reimte sich blitzartig alles zusammen.
„Verzeihen Sie mir", sagte er freundlich zu dem Mädchen. „Ich muß leider abbrechen. Rufen Sie mich in einigen Minuten noch einmal an."
Er schaltete ab und wandte sich dem Mitarbeiter zu. Es war ein dunkelblonder Mann von etwa fünfzig Jahren. Er war Positronikingenieur und richtete überall auf der Welt für Margor Stationen ein, von denen aus er seine Operationen führte.
„War jemand hier?" fragte er. „Haben Sie mit jemandem gesprochen?"
„Meine Tochter", antwortete der Ingenieur bereitwillig. „Ich habe sie weggeschickt."
„Woher wußte sie, daß Sie hier sind?" fragte der Mutant erzürnt.
„Ich weiß es nicht. Sie muß mich zufällig entdeckt haben."
Boyt Margor sah jetzt klar. Wahrscheinlich hatte das Mädchen ihren Vater tatsächlich nur zufällig gefunden. Sie war ihm gefolgt und hatte versucht, mit ihm zu reden. Das war nicht möglich gewesen, weil er jegliches Interesse an ihr verloren hatte. Sie war mißtrauisch geworden. Per Video hatte sie herausfinden wollen, wer ihren Vater so verändert hatte. Das war ihr gelungen.
„Wir verschwinden", befahl Margor. „Sofort."
Der Ingenieur verließ den Raum und rief die anderen vier
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