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0864 - Friedhof der Vampire

0864 - Friedhof der Vampire

Titel: 0864 - Friedhof der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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einem gemeinsamen Regenbogenblumen-Transport völlig unmöglich!
    Regenbogenblumen?
    Es gab hier nicht mal welche!
    Wie konnte das sein? Was war hier passiert?
    Er sah sich weiter um. Die Landschaft lag im schwächer werdenden Abendlicht, das in wenigen Minuten der Dunkelheit der Nacht weichen musste. Es war eine weite Ebene, und vor Zamorra erstreckte sich ein Feld, auf dem Blumen wuchsen. Solche wie die, die er in der Hand hielt, aber in einer Vielzahl unterschiedlicher Farben. Und obgleich es Nacht wurde, waren ihre Kelche noch geöffnet.
    »Seltsam«, murmelte er.
    Als er sich umwandte, sah er eine hohe Mauer mit einem offenen Tor. Die Torsäulen waren verziert und trafen sich in einem Rundbogen. Und dahinter…
    Grabstätten!
    Der Friedhof der Vampire!, durchfuhr es Zamorra. Und hatte die lautlose Stimme in ihm nicht auch behauptet, die Blume in seiner Hand würde ihn dorthin führen?
    Aber hier wollte er nicht sein! Ein Friedhof beherbergt Tote, aber tote Vampire sind gute Vampire - sie können niemandem mehr schaden!
    Wie sie hierher in die Gräber kamen, blieb ein Rätsel. Normalerweise lebten Vampire so lange, bis jemand ihnen einen geweihten Eichenpflock ins Herz rammte oder ihnen das Genick umdrehte, wobei sie aber zu Asche zerfielen. Wer sollte sich schon die Mühe machen, diese Asche zusammenzukratzen und hier zu bestatten? Zumal der Friedhof der Vampire völlig unbekannt war. Zamorra hatte diesen Begriff heute erstmals kennen gelernt.
    Aber er wollte auch nicht mehr darüber erfahren. Er wollte wissen, warum er von Nicole getrennt und hierhin versetzt worden war.
    Und er wollte zurück!
    Aber Regenbogenblumen gab es hier offensichtlich nicht.
    Er musste also einen anderen Weg beschreiten. Den durch ein künstliches Weltentor.
    Mit seinem Amulett konnte er ein solches Tor erschaffen. Zwar nur vorübergehend und kurzfristig, aber immerhin!
    Er ließ die Blume einfach fallen und löste Merlins Stern vom Häkchen seiner Halskette. Dann konzentrierte er sich auf sein Vorhaben und verschob einige der Hieroglyphen auf dem äußeren Silberband. Diese seltsamen Zeichen hatten bis heute jedem Deutungs- und Übersetzungsversuch getrotzt. Aber sie ließen sich millimeterweit verschieben, um sofort wieder in ihre Ursprungsposition zurückzukehren und scheinbar absolut fest zu sein, nur lösten sie beim Verschieben eine magische Funktion aus. Welche der Zeichen er für ein Weltentor nehmen musste, wusste Zamorra erst, seit ihm das »Buch der 13 Siegel« das verraten hatte.
    Er konzentrierte sich auf den Ort, den er erreichen wollte.
    Von einem Moment zum anderen entstand das Tor.
    Zamorra schritt hindurch. Augenblicke später erlosch es.
    Er befand sich in der Eingangshalle von Château Montagne.
    ***
    Stygia rief eine ihrer Amazonen zu sich, aus denen ihre Leibgarde bestand.
    Die stolze Kriegerin fiel nicht vor ihr auf die Knie, sondern neigte nur grüßend den Kopf.
    »Ich schicke dich zum Friedhof der Vampire«, sagte die Fürstin der Finsternis. »Vor seinen Mauern findest du ein großes Feld voller Blumen. Du wirst etliche davon an dich nehmen. Dann versetze ich dich zu einer Regenbogenblumen-Kolonie. Dort wirst du zu Professor Zamorras Château wechseln und anschließend zu all den anderen Regenbogenblumen, die er von dort aus als Nächstes erreichen kann. Überall wirst du je eine der kleinen Blumen zurücklassen, und zwar so, dass er sie unweigerlich finden muss. Hast du deinen Auftrag verstanden?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte die Amazone. »Aber warum beauftragst du mich damit und nicht einen deiner dienstbaren Geister?«
    Stygia ignorierte, dass die Kriegerin sie nicht mit »Herrin« ansprach. Niemandem sonst als ihren Leibwächterinnen hätte sie ein so despektierliches Verhalten durchgehen lassen. Aber sie wusste, was sie an ihren Amazonen hatte.
    »Weil diese damit überfordert wären. Vor allem, wenn sie bei ihrem Tun von jemandem zufällig überrascht werden. Bei dir jedoch bin ich sicher, dass der andere keinesfalls überlebt.«
    Die Amazone nickte. »Das ist logisch. Wie aber finde ich die Regenbogenblumen von Zamorras Château? Und danach die anderen, die er vorzugsweise benutzt?«
    Die Fürstin der Finsternis stutzte. Die Amazone hatte Recht!
    Aber es gab eine Lösung.
    »Komm zu mir«, befahl sie.
    Die Kriegerin näherte sich ihrer Herrin so weit, dass diese ihre Schläfen mit beiden Händen berühren konnte. Dann übertrug sie eine Reihe von Bildern in ihr Gedächtnis.
    »Wenn du dich auf

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