0865 - Kosmische Irrfahrt
erwiderte Pyon. „Und er arbeitet leider nicht mehr, denn er kann ja nicht ewig leben."
Der Lare lächelte.
„Sie wissen offenbar nichts von seinen letzten Streichen, sonst würden Sie ihn nicht für tot halten, Pyon", sagte er schmunzelnd. „Und er ist ein Mutant. Meine psychologischen Auswertungen ergaben, daß aHainu und Rorvic Psychopartner sind, das heißt, Dalaimoc Rorvic kann nur unter dem aufstachelnden Einfluß aHainus seine unheimlichen Parakräf te entfalten."
„Moment, Moment!" sagte Pyon Arzachena. „Welche .letzten Streiche' meinten Sie, Taak? Tatcher aHainu und Dalaimoc Rorvic sollen doch mit der Erde verschwunden sein - damals, als Ihre Spezialisten den Zeitschirm um das Solsystem aufbrachen."
„Das ist korrekt", erwiderte der Lare. „Aber vor wenigen Jahren kehrte er an-Bord des terranischen Fernraumschiffs SOL in die Milchstraße zurück - Perry Rhodan und andere große Terraner ebenfalls. Die Leute der SOL brachten das Gleichgewicht der politischen Kräfte in der Milchstraße abermals durcheinander und verhinderten, daß Atlan und ich uns nachhaltig arrangieren konnten.
Inzwischen weiß ich auch, daß sie die Kelosker mitbrachten und sie mir als .fünfte Kolonne' unterschoben, womit der Niedergang meiner Macht besiegelt war. Tatcher aHainu und Dalaimoc Rorvic haben entscheidend dazu beigetragen, denn sie verhinderten mit einem Geheimeinsatz auf Rolfth, daß ich die Kelosker durchschaute.
Übrigens haben aHainu und ich sogar einen Einsatz gemeinsam durchgeführt. Das war, als die .Traumhändler des Universums' sowohl uns Laren als auch alle Völker der Milchstraße bedrohten." Er blickte sinnend vor sich hin. „Laren und Menschen hätten damals die Chance gehabt, ihre Feindschaft zu begraben, aber keiner wollte nachgeben.
Ich muß gestehen, ich auch nicht."
Er ging in der Zentrale des SVE-Raumers hin und her, dann blickte er den alten Prospektor nachdenklich an und sagte: „Wohin darf ich Sie bringen, Pyon? Oder möchten Sie hier bleiben? Ich könnte Ihnen die nötige Ausrüstung hier lassen."
Pyon Arzachena schüttelte den Kopf.
„Ich weiß nicht, wohin ich gehen soll, Taak. Bis auf meine Jugend in ARKO-VII war ich nirgendwo daheim. Und hier möchte ich auch nicht bleiben. Ich habe gefunden, wonach ich suchte. Wahrscheinlich wird man mich um die Früchte meiner Arbeit bringen oder mit einer minimalen Abfindung abspeisen. Aber das bin ich gewohnt. Setzen Sie mich einfach auf dem nächsten halbwegs zivilisierten Planeten ab, auf dem Sie landen, Taak."
Hotrenor-Taak lächelte.
„Das wäre Olymp, Pyon." Er seufzte. „Ich brauche etwas, das meinem Leben einen Sinn gibt. Warum also soll ich nicht versuchen, von Anson Argyris mehr über die MVs zu erfahren und nach ihnen zu suchen! Diese Wesen interessieren mich - und vielleicht finde ich die Überreste ihres Tba.
Aber ein Mann, der die Abgründe zwischen den Sternen überquert, ist einsam ohne Weggefährten. Ich als Außenseiter aller galaktischen Zivilisationen passe nicht in ein Team. Aber Sie, Pyon, sind ebenfalls ein Außenseiter.
Warum schließen Sie sich nicht mir an - als Partner bei der Suche nach den Molekülverformern und bei anderen Unternehmungen, solange es uns beiden gefällt?"
Er streckte dem Prospektor die Hand hin.
Pyon Arzachena blickte den Laren zuerst aus zusammengekniffenen Augen argwöhnisch an, dann hellte sich seine Miene allmählich auf-und plötzlich strahlte er übers ganze Gesicht.
Sorgfältig wischte er sich die Hände an dem geliehenen Umhang ab, dann schlug er in Hotrenor-Taaks Hand ein.
„Mit Ihnen werden meine letzten Jahre noch ein wenig Glanz bekommen, Taak", sagte er freudig erregt.
„Raumschiff CARRIE an Raumkontrolle Olymp!" sagte Pyon Arzachena ins Mikrophon des starken Bordtelekoms. „Zweiter Pilot Pyon Arzachena bittet um Landeerlaubnis !"
Er wölbte die Brust vor, als er sich als „Zweiten Piloten" eines SVE-Raumers bezeichnete (was allerdings zutraf, denn Hotrenor-Taak hatte ihm beigebracht, wie ein SVE-Raumer gesteuert wurde).
Auf dem Telekom-Bildschirm erschien das Gesicht eines grauhaarigen Mannes mit hartem Gesicht.
„Pyon Kaktus Arzachena?" fragte er verblüfft.
Der Prospektor nickte heftig.
„Genau der, junger Freund! Aber wer sind Sie, daß Sie mich kennen?"
Der Grauhaarige verzog ärgerlich das Gesicht.
„Ich bin nicht Ihr junger Freund, obwohl ich sicher nicht so alt bin wie Sie, Mister Arzachena. Mein Name ist Piontek, Vorname Alfred. Ich kenne Sie nicht
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