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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verließen, wurden sie von kräftigen Fäusten gepackt, während mehrere bewaffnete Frauen und Männer ins Schiff eindrangen.
    „He, was soll das?" rief Pyon Arzachena empört.
    Er zog unwillkürlich den Kopf ein, als Carrie Piontek vor ihm auftauchte. Sie zog einen jungen Mann - jung im Vergleich zu ihr und zu Pyon - an der Hand hinter sich her.
    „Das ist der Schurke, Cronach!" rief sie keifend. „Schau ihn dir genau an, bevor du ihn zerschmetterst!"
    Mit dümmlichem Gesicht stierte der etwa fünfundvierzig Jahre alte, breit und knochig gebaute Mann den Laren an.
    Carrie Piontek gab ihm mit ihren knochig-derben Knöcheln eine Kopfnuß, die einen Jungstier umgeworfen hätte.
    „Doch nicht der da!" zeterte sie. „Meinst du, ich hätte mich mit einem Laren...? Du bist wohl nicht bei Trost! Der da ist dein Vater!" Sie deutete mit ausgestrecktem Arm auf Pyon Arzachena.
    Pyons Gesicht legte sich in Kummerfalten, doch dann hellte es sich plötzlich auf.
    „Ich habe einen Sohn!" rief er. „Aber warum Cronach?" Er blickte Carrie vorwurfsvoll an. „Du hättest ihn meinetwegen Bobby nennen können, aber doch nicht Cronach. Aber da kann man wohl jetzt nichts mehr machen. Also, denn: Hallo, Cronach, wie geht es dir, mein Junge?"
    Cronach Piontek ballte die Fäuste. Es waren von Narben und Hornhaut bedeckte Fäuste, und die Muskeln der Arme ließen die Ärmel fast aus den Nähten reißen. Aber dann öffnete Cronach die Hände wieder und lächelte seinen Vater schüchtern an.
    „Hau ihn endlich!" schimpfte Carrie.
    Cronach schüttelte den Kopf.
    „Warum hängen wir die beiden Gauner nicht sofort?" rief ein rotbärtiger Mann. „Sie haben es doch beide verdient, und wenn wir noch lange warten, funkt uns vielleicht die Miliz dazwischen."
    „Weshalb wollt ihr uns hängen?" fragte Pyon empört.
    Der Rotbart grinste ihn an.
    „Der Larenhäuptling hat den Tod verdient, weil er Krieg und Sklaverei über die Milchstraße brachte - und du bist ein Verräter, weil du für einen Todfeind arbeitest."
    „Pyon Arzachena ist kein Verräter", sagte Hotrenor-Taak. „Die mit Terra verbündeten Laren aus der Provcon-Faust haben ihn mir als Aufpasser mitgegeben. Erkundigt euch bei Roctin-Par, wenn ihr mir nicht glaubt."
    „Unsinn!" schrie der Rotbart und packte Pyon am Kragen.
    Im nächsten Moment umschloß die Hand Cronachs die seine. Sie drückte zu, und dann knirschten Knochen.
    Andere Menschen heulten wütend auf und schlugen auf Hotrenor-Taak und Pyon ein. Der Lare wehrte sich nicht.
    Hochaufgerichtet ließ er den Hagel von Schlägen über sich ergehen. Und Pyon wurde von seinem Sohn verteidigt.
    Cronach Piontek schien die Kraft von zehn Kampf-stieren zu haben. Innerhalb von Minuten lagen rund fünfzehn Männer träumend auf dem Platzbelag.
    Der Rest der Leute wich zurück und machte das Schußfeld für drei Männer frei, die mit Impulsnadelgewehren bewaffnet waren. Einer davon war Alfred Piontek.
    Hotrenor-Taak, Pyon Arzachena und Cronach wären verloren gewesen, wenn Alfred Piontek nicht mit seiner Waffe herumgefuchtelt hätte, bevor das Schußfeld völlig geräumt war. Eine Strahlbahn fauchte einen halben Meter an Carrie Piontek vorbei und ließ ihre Kleidung aus Synthetikgewebe an einer Seite zerfallen.
    Alfreds Begleiter kamen in der nächsten Minute nicht zum Schuß, weil Carrie sich wie eine Furie auf ihr Ehegespons stürzte und abermals das Schußfeld blockierte.
    Und als es endlich frei war, landete ein schwerer Fluggleiter zwischen den Schützen und den Delinquenten. Anson Argyris und sechs bärenstarke Freifahrer-Milizionäre stiegen aus und bereiteten dem Spuk ein Ende.
    Nachdem auch die Frauen und Männer, die in den SVE-Raumer eingedrungen waren, sich wieder -wenn auch mit Handschellen gefesselt - an der frischen Luft befanden und darüber nachdachten, wieviel Jahre Arbeitslager ihnen der versuchte Lynchmord einbringen würde, baute sich der Freifahrerkaiser vor Hotrenor-Taak und Pyon Arzachena auf.
    Er musterte sie eine Weile, dann lachte er trocken und sagte mit seiner dröhnenden Baßstimme: „Ein abgewirtschafteter Diktator und ein Vater, der sich vor den Unterhaltszahlungen für sein Kind drückte - wahrhaftig ein passendes Gespann."
    „Wollen Sie meinen Vater beleidigen, Majestät?" fragte Cronach Piontek drohend.
    Argyris stutzte, dann musterte er den muskelbepackten Mann voller Interesse.
    „Und wenn es so wäre, was würden Sie dann tun?" erkundigte er sich.
    „Ihnen die Knochen brechen!" erklärte

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