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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben Sie mich gebeten, das Schiff CARRIE zu taufen. Aber früher war sie gewiß hübscher und verträglicher als heute, oder? Und warum nannte Piontek sie Linchen?"
    „Carrie ist nur der Rufname für Linchen", antwortete Pyon bedrückt. Er seufzte tief. „Als ich sie kennenlernte, war sie das hübscheste Mädchen von Cronachs Planet - und ich war damals auch noch nicht so vergammelt wie heute.
    Wir liebten uns wie wahnsinnig, das ganze halbe Jahr lang, das ich auf Cronachs Planet war. Aber ich konnte nicht bleiben. Auf Cronachs Planet hätte ich Bauer oder Schmied oder Maurer werden können, aber ich bin nicht für solche Berufe geschaffen. Ich bin Prospektor aus Leidenschaft. Es tat mir damals sehr leid, daß ich Carrie sitzenließ."
    Er grinste.
    „Heute bin ich froh darüber - und ich gönne die heutige Carrie diesem gefeuerten Raumkontrolleur." Er wurde nachdenklich. „Ich verstehe nur nicht, daß sie mir immer noch nachträgt, daß ich sie verlassen habe."
    Der Telekommelder summte. Pyon schaltete das Gerät ein. Auf dem Bildschirm war der Freifahrerkaiser zu sehen.
    „Sie haben Ihre Landeerlaubnis, Hotrenor-Taak", sagte Argyris. „Ein Leitstrahl wird Sie auf einen der Raumhäfen herunterlotsen. Aber Sie haben bis morgen schriftlich einzureichen, welche Orte auf Olymp Sie während Ihres Aufenthalts aufzusuchen gedenken. Ende!" Das Bild erlosch.
    „Man sieht uns nicht gern auf Olymp, Taak", meinte Pyon. „Wo bleibt Ihr Stolz?"
    „Meinen Stolz habe ich tief in meiner Seele vergraben, als ich beschloß, allein in der Milchstraße zurückzubleiben", sagte Hotrenor-Taak.
    Hotrenor-Taak verzog keine Miene, als sich dem SVE-Raumer fünf neuartige Raum Jäger schräg von vorn näherten und eindeutig auf Kollisionskurs gingen.
    Der Lare hatte es nicht anders erwartet. Schließlich war er von dem vom Leitstrahl vorgeschriebenen Kurs abgewichen und hatte den Zentralkreis jener gigantischen Anlage nördlich des Äquators von Olymp angesteuert, die zwölf Raumhäfen von je 120 Kilometern Durchmesser, den riesigen Container-Transmitter auf dem 13., dem zentralen Kreisfeld sowie die Verteidigungs- und Abfertigungsanlagen umfaßte. Von den subplanetarischen Anlagen war nichts zu sehen; dennoch waren sie erheblich größer als die Oberflächenbauten.
    Wortlos änderte Hotrenor-Taak den Kurs.
    „Der Kaiser mag es offenbar nicht, wenn wir ihm in den Container-Transmitter gucken", meinte Pyon Arzachena.
    Taak zuckte die Schultern.
    „Er hat etwas gegen mich, was ich verstehen kann. Nur deshalb die Raumjäger. Niemand kann aus dem Raum oder aus der Atmosphäre mehr vom Container-Transmitter sehen, als in jedem Geschichtsbuch steht. Ich war nur neugierig darauf, wie schnell die Instandsetzungsarbeiten vonstatten gehen."
    Am Horizont kam der östliche Rand des Raumhafens in Sicht, von dem der Leitstrahl gesendet wurde. Der Lare und der alte Prospektor sä-hen gemischte Gruppen von Robotern und Menschen, die dort arbeiteten und die während der Fremdherrschaft ungenügend gewarteten Anlagen überholten.
    „Sie kommen schnell voran", staunte Pyon. „Anscheinend will Kaiser Argyris seinen Planeten zu einer Musterwelt gestalten lassen. Mir ist nur bei dem Gedanken unbehaglich zumute, daß Olymp keine starke eigene Raumflotte erhalten soll. Wenn sich die Erde mit ihrer Wirtschaft wesentlich auf Olymp stützt, dann riskiert sie es, daß ein Angreifer ihr mit einem Handstreich die Kehle zuschnürt."
    „Verlautbarungen!" meinte Hotrenor-Taak geringschätzig. „Selbst wenn Julian Tifflor den Friedenswillen der Liga Freier Terraner durch das Darbieten der Kehle glaubhaft machen möchte, würde Argyris niemals mitspielen. Ich habe den Freifahrerkaiser besser kennengelernt als ich wollte. Vielleicht tut er so, als ob er sich nach Tifflor richtet, aber er wird immer nur im Interesse der Menschheit handeln - und wenn das bedeutet, daß er heimlich eine effiziente Verteidigung Olymps organisiert."
    Der SVE-Raumer hatte die östliche Grenze des Raumhafens überflogen und setzte zur Landung an. Kaum stand er auf dem Platzbelag -beziehungsweise schwebte dicht darüber, als auch schon ein gutes Dutzend Gleiter angefegt kamen und das Schiff umzingelten.
    „Man traut uns eben nicht über den Weg", sagte Hotrenor-Taak. „Steigen wir aus! Nach und nach werden sich die Leute auch hier daran gewöhnen, daß der ehemalige Verkünder der Hetoscnen unter ihnen lebt."
    Sie stiegen aus - und als sie die Schleuse am Boden des SVE-Rau-mers

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